Authentizität: Sei du selbst!

Wer hat sich nicht schon einmal Gedanken darüber gemacht was andere über einen denken oder wie andere einen selbst lieber mögen? Jeden Morgen, wenn wir aufstehen und in den Tag starten, treffen wir die wichtigsten Entscheidungen des Tages durch scheinbar kleine Dinge, die wir tun: Kleidungswahl, Styling, Einstellung etc. Viele Menschen glauben, sie müssen jeden Tag in eine Rolle schlüpfen. Die Summe dieser Entscheidungen wird letztlich zu einer Entscheidung für unser Leben. Warum es besser für deine eigene Authentizität und Glaubwürdigkeit ist, du selbst zu sein, erfährst du im folgenden Text.

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Sei authentisch und lass die Leute dein wahres Gesicht sehen.

Authentizität: Definition und Bedeutung

Authentizität (nicht: Authenzität, synonym: Echtheit, Glaubwürdigkeit) heißt echt zu sein. Wer authentisch ist, ist also ein Original und keine Kopie von jemand anderem. Es geht also darum, zu sich und seiner Persönlichkeit zu stehen. Selbstbewusstsein hilft dabei, sich nicht zu verstellen, sondern sich zu akzeptieren und stolz auf sich zu sein.

Nur wer sich selbst so mag, wie er ist, kann ein Unikat und damit authentisch sein. Zweifelst du dagegen ständig an dir selbst, wird sich diese Unsicherheit über Anpassungen negativ auf deine Authentizität und Glaubwürdigkeit auswirken.

Was bedeutet authentisch sein?

Auf den Punkt gebracht, bist du authentisch, wenn du dich nicht verstellst. Allerdings ist es immer Leben oftmals so, dass es Regeln gibt, die eine Anpassung nötig machen. Doch diese Regeln des Miteinanders müssen deine Authentizität nicht untergraben. Das wäre eine falsche Auslegung sozial notwendiger Verhaltensweisen. Sie gehören zum Leben dazu und erfordern ein situationsgerechtes Verhalten. Damit zeigst du deine Sozialkompetenz und zerstörst eben nicht deine Authentizität.

Nehmen wir einmal an du fährst auf der Autobahn und telefonierst über die Freisprecheinrichtung mit jemandem, der kleine Kinder bei sich hat. Diese können alles mithören. Darauf achtest du natürlich. Jetzt zieht ein anderes Auto dir direkt vor dir heraus und du musst bremsen. Daraufhin fängst du an zu schreien und übel zu schimpfen. Die Kinder haben alles gehört. Nun warst du zwar authentisch, aber deine Sozialkompetenz hat stark zu wünschen übrig gelassen. Umschreibst du dagegen deine Wut, zeigst du nicht nur deine Sozialkompetenz, sondern auch deine Authentizität.

Was mit deiner Authentizität passiert, wenn du dich immer nur der Situation anpasst, zeigt das folgende Beispiel von Martin Schulz.

Glaubwürdigkeit – der Martin-Schulz-Effekt

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Martin Schulz (SPD) trat an, um authentisch zu sein. Am Ende verlor er seine Glaubwürdigkeit.

Vor etwa einem Jahr jubelte die SPD mit einer 100-prozentigen Zustimmung ihrem „Messias“ Martin Schulz zu. Mit seiner Präsentation als Kanzlerkandidat sollte sich alles zum Guten ändern. Er sollte die Wende bringen, Angela Merkel (CDU) „entthronen“. Dass es kritische Stimmen gab, er würde unter Mitarbeiterführung und deren Begünstigung dasselbe verstehen, blieb unberücksichtigt. Was aus dem Kanzlervorhaben wurde, sollte mittlerweile jedem in Deutschland bewusst sein. Die Wahlniederlage an sich war nur der Beginn des Niedergangs von Martin Schulz.

„Es gibt keine große Koalition“ und „In eine Regierung von Angela Merkel werde ich nicht eintreten. Ganz klar!“, sind Aussagen, die die Glaubwürdigkeit von Martin Schulz infrage stellten und die SPD weiter auf eine historische Talfahrt schickten. Es spielte dabei keine Rolle, ob ein Journalist, ein Radiomoderator oder ein Bürger fragte. Der Standpunkt blieb derselbe. Dabei macht doch die Mehrheit von uns nichts anderes jeden Tag:

Wir sagen, was andere von uns hören wollen, ziehen uns so an, damit wir Komplimente bekommen und tun Dinge für ein Lob (ein Like) von anderen. Die Frage, die du dir an dieser Stelle stellen solltest, lautet: Will ich ein Martin Schulz oder authentisch sein? Auf jeden Fall kannst du eine Menge von ihm lernen, wenn es um die eigene Glaubwürdigkeit geht.

Ich bin ich – und das ist auch gut so.

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Sei stolz auf dich, denn du bist einzigartig, so wie du bist.

Anpassungen gehören immer dazu. Wer findet es nicht unangemessen, wenn der Büronachbar seine Füße auf den Schreibtisch legt, die Kollegin einen zu tiefen Ausschnitt hat oder der Kollege in der Jogginghose zur Arbeit erscheint? Dennoch solltest du immer stolz auf dich und deine Eigenschaften sein.

Stell dir vor, du gehst abends weg und triffst an der Bar deinen Traumpartner. Nun hast du die Wahl: Du bist du selbst, ehrlich und damit authentisch oder du sagst etwas in der Situation Passendes, das du aber gar nicht so meinst – ähnlich wie Martin Schulz nach der Wahl. In beiden Fällen kannst du einen schönen Abend haben und es kommt zu einem Wiedersehen. Aber wie sieht das nächste Date aus?

Fall 1: authentisch und ehrlich

Du bist heute wieder du wie beim letzten Mal, nur etwas weniger aufgeregt. Passt ihr zusammen, werdet ihr eine schöne Zeit miteinander verbringen und sogar die große Liebe des Lebens könnte daraus hervorgehen – und das „nur“, weil du so bist, wie du immer bist.

Fall 2: (Un-)Glaubwürdig wie Martin Schulz

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Passt du dich immer nur an die Situation an, läufst du Gefahr wie Martin Schulz zu enden.

Dein Date bringt ein beim letzten Mal besprochenes Thema wieder auf den Tisch. Du hast das Gefühl, deine damalige Äußerung entspricht nicht dem Idealbild des Gegenübers. Deshalb änderst du einfach so deine Meinung und verlierst dich in Ausschweifungen. So stellst du das Ganze vielleicht als sprachliches Missverständnis dar und machst eine Kehrtwende um 180 Grad. „Puh!“ denkst du dir vielleicht, aber schaffst damit einzig Verwirrung.

Wie soll sich jemand ein Bild von dir machen, wenn du dich wie ein Chamäleon anpasst, wenn es darum geht, Farbe zu bekennen? Selbstverständlich kann Anpassungsfähigkeit auch eine gute Eigenschaft sein. Du zeigst nämlich, dass du in der Lage dazu bist zu erkennen, was die Situation erfordert. Und Hand aufs Herz: Wer möchte nicht gerne besser dastehen, als er vielleicht ist?

Passung zum Ich

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Zeit die Maske abzunehmen und damit deine Authentizität zu steigern.

Die Herausforderung bei diesen situationsspezifischen Anpassungen, wie sie Martin Schulz und die SPD in jüngster Vergangenheit machten, ist die Unvorhersehbarkeit des Verhaltens. Reagierst du jedes Mal anders, weiß niemand, wer du wirklich bist und wofür du stehst. Du spielst souverän eine Rolle, die dir unter Umständen noch nicht einmal selbst gefällt. Bei der Arbeit ist dies schon schwierig, aber in einer Partnerschaft noch mehr.

Bevor du also das nächste Mal vorgibst, jemand anderes zu sein, frage dich ehrlich: „Ist es nicht besser, so wahrgenommen zu werden wie ich tatsächlich bin?“ So vermeidest du auf jeden Fall den starken Verlust deiner Glaubwürdigkeit, wie ihn die SPD dank Martin Schulz gerade erlebt.

Stell dir einfach vor, du machst immer nur das, was anderen gefällt. Du wählst die Ausbildung, die dir andere empfehlen. Du besuchst ein Seminar, nur weil es alle machen. Wie sieht es mit deiner Motivation und Begeisterung aus, wenn du dich nur an anderen, deren Meinung und Feedback ausrichtest?

Möchtest du eine Karriere anstreben, nur weil du dich vor der Auseinandersetzung mit dir selbst fürchtest? Höre auf deine Intuition und beginne mit der Ausgestaltung deines eigenen Ichs. Deine Persönlichkeitsentwicklung hört niemals auf. Arbeite an deiner individuellen Präsenz, setze auf deine Authentizität und mache nur eine Ausnahme, wenn die Gesellschaft die Anpassung notwendig machen.

Authentizität: Mein wahres Ich

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Ehrlichkeit steigert deine Glaubwürdigkeit und hilft Mauern zu überwinden.

Mein wahres Ich zeigst du, wenn du so bist, wie du bist. Wie oben bereits erwähnt, gehören Anpassungen zum Leben dazu, damit nicht jeder das tut, was er möchte. Damit die Authentizität dabei nicht verschwindet, lernen wir von Kindesbeinen an uns in der Verständigung mit anderen sozial kompetent zu verhalten. Wir lernen zum Beispiel dank Fähigkeiten wie der Selbstkompetenz uns zu zügeln oder dank der Empathie niemanden zu verletzen.

Das wahre Ich drückt sich beispielsweise über dein Verhalten, Auftreten und deine Ausstrahlung aus. Die Körpersprache mit der Gestik und Mimik untermauert dein gesprochenes Wort, deine Stimme kann verraten, ob du lügst und dein Dialekt, woher du kommst. Deine Rhetorik und Kommunikation, sowohl auf der Sachebene als auch auf der Beziehungsebene, sind ebenfalls ausschlaggebend dafür, ob du als authentisch oder unauthentisch wahrgenommen wirst.

Mit jedem Signal, das du nach außen gibst, beeinflusst du deine Integrität und Souveränität und damit auch deine Authentizität. Setze ein Ausrufezeichen, indem du authentisch bist und dich nicht verstellst. Es geht auch darum, dein Gesicht zu wahren. Es ist dein Leben und du musst mit den Auswirkungen deiner Entscheidungen klarkommen.

Natürlich mag dich nicht jeder, aber das ist so, egal ob du authentisch oder unauthentisch bist. Ziehe deine Kraft, auf Authentizität zu setzen, daraus, dass Menschen dich dann mögen, weil du so bist, wie du bist. Du kannst sie überzeugen mit deinen persönlichen Kompetenzen wie Offenheit, Konfliktfähigkeit, Führungsqualitäten oder der emotionalen Intelligenz, statt sie mit dem „ausgeliehenen“ Charisma einer anderen Person zu blenden.

Du möchtest wissen, wie du authentisch bist, aber dennoch Regeln befolgst, dann kontaktiere uns. Wenn du wissen willst, wer du wirklich bist und was dich authentisch macht, dann schaue dir unsere Persönlichkeitsanalyse an.