Der Teufel steckt bei der Rente im Detail

Eines ist sicher: Wer nicht für die Rente spart, kommt nicht zum Teufel in die Hölle. Doch künftige deutsche Rentner erwarten im Schnitt nur 51 Prozent des derzeitigen durchschnittlichen Nettoeinkommens. Im OECD-Durchschnitt liegt das Rentenniveau bei 63 Prozent. Besonders schlecht geht es den deutschen Frauen. (Quelle: tagesschau.de)

Der größte Feind der Rente ist der Konsum und es gibt auch kein Gesetz, das zum Sparen verpflichtet. Kommt es im Alter also zu Plagen, wie sie in der Bibel stehen? Darauf vertrauen, dass der liebe Gott es richtet, wird höchstwahrscheinlich nicht helfen. Bei der Sorglosigkeit der Deutschen im Hinblick auf ihre Altersvorsorge können einem jedenfalls Teufelshörner wachsen.

Der Teufelstisch, Verzeihung, Esstisch bleibt ab dem Renteneintrittsalter von derzeit 67 (69, 72, …) bei einigen sorglosen, heutigen Turbo-Konsumenten, die den Teufel im Leib haben, wohl leer, wenn der Nachbar nicht noch ein paar Essensreste in der Mülltonne hat. Wohl bekommt’s!

Während der Teufel Prada trägt, schleicht sich die Altersarmut auf leisen Sohlen heran. Bist du schneller und cleverer als sie oder? Die gesetzliche Rentenversicherung liegt auf der Intensivstation. Wird sie jemals wieder gesund oder tritt sie bald ihre letzte Reise an?

Geht die Rente zum Teufel?

Eröffnen wir das Thema Rente mit einem historischen Zitat von Norbert Blüm. Er war in der Regierung bis diese 1998 von den Wählern zum Teufel gejagt wurde.

Und es gilt auch der Satz, zum Mitschreiben: Die Rente ist sicher. – Dr. Norbert Blüm (CDU)

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„Dämonisieren: ein teuflisches Spiel.“ (Walter Ludin) Das gilt auch für die Rente.

Das sagte er am 10.10.1997 in Bonn im Bundestag. Die gesamte Debatte gibt uns einen Eindruck, wie Politiker über die Rente denken, sprechen und entscheiden. Erschreckend ist für mich, wie wenig sich in über 20 Jahren wenig verändert hat, wenn es um die Rente geht. Und wie bei der Rente steckt selbst bei der Suche nach dem ursprünglichen Zitat der Teufel im Detail. Norbert Blüm wurde 1986 mit ihm in einer ähnlichen Form auf einem Wahlplakat abgebildet: „Eins ist sicher: Die Rente.

Das nominale Rentenniveau (Standardrente geteilt durch das Jahresentgelt x 100) kennt seit Blüms Wahlkampf, wie wir alle wissen, nur eine Richtung: abwärts. Dies lässt sich bei der Deutschen Rentenversicherung selbst auf Seite 27 dieses Dokuments ablesen.

Der Teufel steckt im Detail, wenn man Blüms Worte wörtlich nimmt. Später relativierte er einmal, dass er mit seinem Zitat nicht die Höhe der Rente, sondern nur die Rente an sich gemeint hat. Und deswegen gilt eher der Satz, auch zum Mitschreiben: Eins ist sicher: Die Rente wird immer weniger.

Dies lässt sich ebenfalls bei der Deutschen Rentenversicherung nachlesen unter dem Punkt „Wie weit kann das Rentenniveau bis 2030 sinken?“. Auch wenn die gesetzliche Rente nicht auf 0 sinken wird und die Stimmung für die private Vorsorge schlecht zu sein scheint, nur auf den Staat zu bauen ist ein Pakt mit dem Teufel.

Aber Horst Seehofer wettert gegen die Riester-Rente auf Teufel komm raus…

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Engel links, Teufel rechts: privat für die Rente vorsorgen, ja oder nein?

Auch wenn es vielleicht ein wenig amüsant anmuten mag, Horst Seehofer und den Teufel in einem Atemzug zu nennen, spontan fällt mir nichts ein, das ich von ihm unter der Rubrik „Das geht“ verbuchen kann. Viel häufiger meldet er sich zu Wort mit Dingen, die nicht gehen. Er selbst hat am besten gezeigt, wie man ohne Riester-Rente sein Einkommen im Alter aufbessert, indem er von München nach Berlin ging.

Damit gehört er nicht mehr zum Land (Freistaat) Bayern, sondern zum Bund, nicht zu verwechseln mit „mit dem Teufel im Bunde“ sein. Die Riester-Rente ist übrigens keine alleinige Altersvorsorge, sondern soll nur eine frühere Rentenreform (oder in Wahrheit: Rentenkürzung) kompensieren.

Wer 2.000 € netto verdient und nur 100 € im Monat in eine Riester-Rente einzahlt, ist sowieso vom Teufel geritten. Walter Riester selbst empfahl damals ganz andere Summen, um die gesetzliche Rente durch private Vorsorge aufzubessern. Aber das ist ein anderes Thema. Mit unserem einfachen Rentenrechner kannst du das für dich checken und deine Rente berechnen sowie das, was für deine private Rentenversicherung nötig ist.

Wer wenig verdient wird sich fragen „Wie zum Teufel soll ich denn für später sparen?“. Gleiches gilt für die Rürup-Rente, die viele immer noch fälschlicherweise mit „nur für Selbstständige“ von ihrer To-do-Liste streichen. Und auf eine angemessene Rente bei Erwerbs- bzw. Berufsunfähigkeit verzichten viele so lange freiwillig, bis sie es gesundheitlich bedingt eines Tages gezwungenermaßen müssen. Ein Teufelskreis.

Ist die betriebliche Altersvorsorge auch Teufelszeug?

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Ohne die Rente vom Chef kommen besonders Menschen mit niedrigem Einkommen in Teufels Küche.

Für viele Arbeitnehmer mit niedrigem Einkommen ist die betriebliche Altersvorsorge neben der gesetzlichen Rente die einzige Möglichkeit für das Alter vorzusorgen. Leider ist sparen und verzichten aber generell unpopulärer als das Geld heute auszugeben. Hier dazu mein Beitrag zum ausufernden Konsum. Dazu kommt ein gewisses und oft berechtigtes Misstrauen gegenüber Banken, Versicherungen und „Beratern.“ Viele Versicherungen leiden am niedrigen Zinsniveau. Das Ergebnis sind mickrige Renditen durch ausbleibende Überschüsse.

Es ist fraglich, ob das alle Versicherungen überstehen oder ob wir Fusionen, staatliche Rettungspakete etc. sehen. Aber ich möchte den Teufel nicht an die Wand malen. Es gibt Kennzahlen, anhand derer sich Versicherungen und ihre Produkte beurteilen lassen. An dieser Stelle führt das allerdings zu weit. Wichtig ist, jeder nicht verschwendete Euro ist noch da, ganz gleich ob 0% oder 9% Rendite dazu kommen. Jeder ausgegbene Euro ist weg, er hat damit -100% Rendite.

Als Vermieter die Altersrente aufbessern?

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Der Teufel ist ein Eichhörnchen. In Grund und Boden investieren und die Rente aufbessern hat ebenfalls Vorteile und Nachteile.

Bastian Sick würde sagen „Schlagen Sie dem Teufel ein Schnäppchen!“. Wenn es keine Zinsen gibt, sucht der sicherheitsorientierte deutsche Anleger nach dem, was er am besten kennt: einem Haus. Es darf auch gerne eine Wohnung sein. Das Ziel ist diese am liebsten direkt vor der eigenen Haustür zu vermieten und davon zu leben. Am Beispiel des Saarlandes, wo jeder alles kann, aber keiner etwas richtig, wird dann handwerkliches Geschick an den Tag gelegt und der Rest einfach ist „Knauben“ (Heimwerken).

Der Teufel wird allerdings dann los sein, wenn der Standort nicht mehr attraktiv genug ist für mögliche Mieter und diese abwandern. Weitere Risiken neben Leerständen sind Mietnomaden, steigende Zinsen oder unerwartete Sanierungen. Als alleinige Rente taugen Vermietung und Verpachtung also auch nicht.

Und nicht für das Alter sparen?

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Du musst nicht deine Seele dem Teufel verkaufen. Mit der passenden Strategie besserst du deine Rente auf.

In der Not frisst der Teufel schließlich Fliegen… Unsicherheit und Angst sind schlechte Ratgeber. Müßiggang ist des Teufels Ruhebank, so ist es mit Sicherheit die schlechteste Idee einfach den Kopf in den Sand zu stecken. Durch Abwarten verbessert sich nichts. Jede Form des Vermögensaufbaus für die Rente hat Vorteile und immer auch Nachteile. Es erfordert eine individuelle und faire Beratung und Zeit. Dadurch kannst du erkennen, welche Vorteile die Nachteile überwiegen und welche Möglichkeiten es für dich gibt.

Auch dem Teufel muss man sein Recht lassen, im Leben wird dir nichts geschenkt und einen Tod wirst du sterben müssen. Am Ende steht wie oft im Leben ein Kompromiss, der so gut sein muss, dass du ihn bis ans Ende deines Lebens eingehen kannst. Wichtig ist aber, dass du die Entscheidungen für dein Leben triffst und nicht damit wartest, bis dein Leben sie für dich trifft.

Externer Lesetipp: Ein guter Beitrag, der die private Altersvorsorge findet sich in der WirtschaftsWoche. Er thematisiert, wer wann wie viel zurücklegen müsste, um auch im Alter genug Geld zu haben.

Soviel zum „Skelett namens Theorie“ (Peter Rudl). Nimm am besten jetzt hier Kontakt zu uns auf, um das als Mensch aus Fleisch und Blut mit professioneller Unterstützung zu lösen. Wenn du Fragen, Ideen und Beratungswünsche zur Rente hast, um die Zusammenhänge zu verstehen, bevor du Produkte kaufst, bist du bei uns selbstverständlich willkommen. Auf Wunsch bekommst du auch einen Kaffee  – schwarz wie die Hölle.