Eurosport machte unter dem Motto „I want it all“ aus Olympia 2018 in Pyeongchang Spiele für die Jugend der Welt
Zugegeben, als die Entscheidung für Olympia 2018 mit Pyeongchang auf einen kleinen Ort in Südkorea fiel, von dem ich vorher noch niemals gehört hatte, waren wir mehr als skeptisch. Insgesamt gibt es sicherlich auch berechtigte Kritik, z. B. am Zuschauerzuspruch vor Ort, am Wetter, an den Preisen usw. Das ist Sache des IOC und seiner Ableger.
Und im TV? Wie man die Gunst der Stunde nutzt, zeigt sich am TV-Sender Eurosport, dessen Logo sich in den letzten 14 Tagen ohne moderne Technik wahrscheinlich in den Bildschirm eingebrannt hätte. Für Olympia 2018 in Pyeongchang wurde HD freigeschaltet und der Eurosport Player konnte fünf Tage kostenlos getestet werden, was für mich das Mitverfolgen des Eishockey-Halbfinals Kanada-Deutschland ermöglichte. Parallel gab das Team in den sozialen Medien alles.
Begeistere dein Publikum für dein Hobby!
In unseren Workshops und Seminaren lieben wir es, Teilnehmern diese Aufgabe zu stellen. Ganz oft sind Vorträge voller nüchtern aneinandergereihter Fakten das Ergebnis. Wäre es rechtlich erlaubt, würden wir zukünftig mehrere Sequenzen als „best practice“ aus der Live-Berichterstattung von Eurosport vorspielen, um Teilnehmern zu zeigen, warum diese Übung für den Beruf so wichtig sein kann. Auch die Formate #zwanzig18 und #teamD haben Spaß gemacht und waren manchmal leichtfüßig, ohne flach zu werden. Unvergessen bleibt hier die Bierdusche durch unsere Nordischen Kombinierer für den neuen Wintersportfan Fabian Hambüchen und sein „Fluchen“ danach.
Das Hobby von Eurosport heißt Olympia 2018 in Pyeongchang
Olympia findet nur alle vier Jahre statt. Sportler aus aller Welt trainieren hart, Fans freuen sich darauf und fiebern zu Hause mit, ob es in Pyeongchang auch gelingt. Am Ende stehen entweder die Enttäuschung oder grenzenloser Jubel. Eurosport transportierte diese Emotionen ausgezeichnet, begleitet durch herrlich mitfiebernde Kommentatoren mit Experten an ihrer Seite, die selbst diese Sportart lieben und ausgeführt haben. Lassen wir einmal die hohen Geldbeträge außen vor – bei Eurosport haben Fans am Mikrofon für Fans am Bildschirm kommentiert und sie für ihr Hobby Olympia 2018 in Pyeongchang begeistert.
Was genau machte Eurosport bei Olympia 2018 in Pyeongchang anders?
Ich erinnerte mich oft daran, wenn angestammte Sender Szenen mit feiernden Sportkommentatoren im Ausland zeigten. Stellt man daneben z. B. das „Sommermärchen“ 2016 mit dem Jubel der deutschen Kommentatoren zur Fußball-WM, und damit DEM Lieblingssport in Deutschland, zeigen sich große Unterschiede. Es hat sich keiner gewundert, denn in Deutschland macht man das nicht so. Richtig, „MAN“ nicht, doch Eurosport nahm sein Herz in die Hand. Die Fans am Mikrofon jubelten, teilweise fehlten ihnen selbst die Worte und die Stimme, so geht Gänsehautatmosphäre. Kritiker runzelten die Stirn und rümpften die Nase. Den Tweets zufolge liebten es aber die Fans.
Was bleibt spontan im Gedächtnis?
Es ist so schwierig, eine Nr. 1 zu küren wie beim Eiskunstlauf oder in der Halfpipe. Ganz vorne sind auf jeden Gerhard Leinauer und Experte Patrick Ehelechner rund um das Eishockey-Wunder. Es gibt einige Videos in den sozialen Netzwerken, die mehr sagen als jedes weitere Wort. Seit 1992 schaue ich bewusst Olympia, so viel Authentizität am Mikrofon habe ich noch nie erlebt. Ein Traum waren auch Matthias „Matze“ Bielek und Experte Sven Hannawald. Schon bei der Vierschanzentournee war es ein Fest mit den beiden, durch die tollen Ergebnisse von Andreas Wellinger & Co. zündet natürlich gleich eine weitere „Bombe“ (O-Ton Hannwald). Wer das Glück hatte ihn selbst noch springen zu sehen und seinen Auftritt im Rennwagen beobachtete, weiß, dass er den Rückwärtsgang nicht immer findet. Gut, dass 2018 in Pyeongchang bei den Kabinen auf Qualität geachtet wurde, sonst hätte „Hanni“ Kleinholz aus ihr gemacht.
Gerne werden wir uns auch an die Kommentare aus dem Eiskanal erinnern. Ron Ringguth kommentierte den FES-Bob zu Höchstgeschwindigkeit („Lass ihn fliegen!“), wonach er dann die „Bande abbaute.“ Episch. Auch an die Nordische Kombination mit Roman Knoblauch und Hans-Peter Pohl („Der geht, der geht, der geht!“) werden wir uns gerne erinnern.
Waren die Kommentatoren zu patriotisch oder gar nationalistisch?
Der Verdacht liegt nahe, dass nur deutsche Erfolge gefeiert wurden. Wer allerdings das Gold für die USA im Teamsprint gesehen hat, erinnert sich an das Geständnis „Jessi, I love you. Du hast einen Freund, das ist mir scheißegal“ eines feiernden Eurosport Kommentators. Auch Expertin Silvia Mittermüller bejubelte (dank der Glasfaserleitung zum Ergebniscomputer etwas früher als es im TV-Bild war) das Big-Air-Gold der Österreicherin Anna Gasser. Herrlich war auch das „Scheiße“ von Anni Friesinger-Postma, die mit der Österreicherin Vanessa Herzog mitfieberte, die bei den 1.000m im Eisschnelllauf knapp eine Medaille verpasste. Somit waren es nicht nur die Erfolge für #TeamD. A propos, im deutschen Haus durften auch die Norweger ihr Gold im Mannschaftsspringen feiern.
Gold für die herausragende Leistung
Am 25.02.2018 enden in Pyeongchang die olympischen Spiele. Für die Authentizität und damit die Begeisterung des Publikums bei fachlich höchster Kompetenz, die Eurosport verursacht hat, sagen wir Dankeschön und verleihen die NUR OBEN IST PLATZ – Goldmedaille, die zwar kein olympisches Gold ist aber wie ein Kompliment und Lächeln nicht zu kaufen ist. Bitte erheben Sie sich für die Hymne „I want it all“.
Du hast Lust darauf bekommen durch deine Authentizität auch zu punkten? Das geht. Lernen funktioniert hier wie beim Sport: Trainieren, Analysieren, Optimieren und von vorne. Wenn du in deinem Bereich ein Profi werden möchtest, lass es uns über Kontakt wissen.