Studienwahl im Saarland: Abi in der Tasche – und nun?

Jedes Jahr erhalten junge Menschen voller Stolz ihr Abitur im Saarland, genauso wie in den weiteren Bundesländern Deutschlands. Noch immer gibt es einen Trend mit dem Abitur studieren zu gehen. Die Auswahl ist groß, aber welches Studium passt zu dir? Lies hier wie du deine richtige Studienwahl triffst. Der Artikel hilft dir ebenso bei der Suche nach einem Studiengang mit Fachabitur.

Abitur und Studienwahl: Die Qual der Wahl – auch im kleinen Saarland

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Nach dem Abi an die Uni: Die Studienwahl gestaltet sich auch im Saarland bei so viel Auswahl schwierig.

Während der Schulzeit beschäftigst du dich immer wieder mit dem Thema, wie es nach dem Abitur für dich weitergeht. Die Zeit nach der Schule scheint noch so fern zu sein. Aber schneller als gewollt stehen die Abiturprüfungen auf dem Plan und danach folgt der nächste Schritt in das Berufsleben.

Zwar ist das Saarland das flächenmäßig kleinste Bundesland, aber dennoch hat es insbesondere Dank der Universität des Saarlandes und der HTW Saar ein großes Repertoire an Studienfächern im Angebot. Liest du dir die verschiedenen Studienangebote alleine an diesen beiden Hochschulen bzw. Universitäten durch, findest du sehr bekannte Fächer wie Medizin oder Lehramt.

Aber auch außergewöhnlichere Angebote wie Cybersicherheit oder Aviation Business and Piloting findest du. Bei so vielen Informationen alleine im Saarland ist es nicht verwunderlich, wenn du Hilfe bei deiner Studienwahl benötigst.

Studienwahl: Nicht nur im Saarland das Passende studieren

Die Studienwahl wird dein weiteres Berufsleben beeinflussen. Deshalb solltest du deine Entscheidung wohlüberlegt treffen. Einige Fragen und Tipps, die dir dabei helfen, lauten:

  • Wo liegen meine Interessen?
  • Was macht mir besonderen Spaß?
  • Will ich damit mein Geld verdienen oder ist es eher mein Hobby?
  • Namen sind wohlklingend, lass dich nicht davon blenden! Lies die Studienbeschreibung zu einem bestimmten Fach aufmerksam durch.
  • Erfülle ich die Anforderungen z. B. an die Noten (numerus clausus, kurz: NC)?
  • Welche Kompetenzen sind für das Studienfach besonders wichtig (zum Beispiel Fremdsprachenkenntnisse wie Englisch, Mathematikkenntnisse)?
  • Welche Berufsaussichten habe ich mit einem Abschluss in diesem Bereich? Berücksichtige hierbei auch regionale Faktoren wie zum Beispiel ob Stellen im Saarland selten oder häufig sind (Stichwort: Studiengänge mit Zukunft!).
  • Wie lange will ich studieren? Bachelor oder Master als Berufseinstieg nötig? Promotion erforderlich?
  • Ist ein Masterstudium an derselben Hochschule bzw. Universität möglich? (wichtig für alle, die den Standort nicht wechseln wollen, weil sie „uneingeschränkt mobil“ im Saarland sind)
  • Spielt Geld eine wichtige Rolle für dich, solltest du auch den Verdienst, der je nach Studienfach unterschiedlich ist, berücksichtigen. (vgl. dazu auch den Gehaltsreport)
  • Bei weiteren Studienangeboten an Privathochschulen solltest du die Kosten berücksichtigen.
  • Finanzierung des Studiums: BAföG, Eltern, Stipendium, studentische Hilfskraft, KfW-Studienkredit
  • Präsenzuniversität oder Fernstudium?
  • Studieren in Deutschland oder im Ausland?
  • Wenn Wohnortwechsel: Will ich in dieser Stadt leben?

Diese Liste könnte noch seitenlang fortgeführt werden. Auch bedingen sich einzelne Punkte gegenseitig. So wirst du je nach Finanzierungsart eine andere Studiendauer präferieren (müssen).

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Sammle Informationen über dich selbst, um dir deine Studienwahl zu erleichtern.

Abitur gemeistert, aber was soll ich studieren?

Das Abitur war der erste große Schritt deiner Karriere. Nun musst du dich entscheiden, welchen Weg du gehen sollst. Wir schauen uns einige Aspekte aus der obigen Liste genauer an, sodass du die für dich richtige Studienwahl treffen kannst.

Bachelor, Master, Diplom

Beginnen wir bei dem Thema Bachelor und Master. In Deutschland gibt es drei sehr bekannte Hochschulabschlüsse: Diplom, die Kombination aus Bachelor und Master sowie das Staatsexamen. Daneben existieren natürlich weitere wie das Magister im Anschluss an ein Diplom oder die Promotion, die dir den Doktortitel verleiht. Die verschiedenen Hochschulabschlüsse verleihen der Person einen bestimmten akademischen Grad.

Früher studierte die Mehrheit der Leute in einem Diplom-Studiengang. Für eine bessere Anerkennung und Vergleichbarkeit im Ausland wurde die Mehrheit der Diplom-Studiengänge auf Bachelor und Master umgestellt. Einige Studiengänge wie Medizin oder Jura schließen allerdings weiterhin mit dem Staatsexamen ab. Andere Universitäten bieten immer noch oder wieder das Diplom an.

Gedacht war die Umstellung auf Bachelor und Master in etwa so: nach drei Jahren (6 Semester) erhalten die Studenten den Bachelor und damit einen ersten qualifizierenden Hochschulabschluss. Mit dem Bachelor kann also direkt der Berufseinstieg gewagt werden. Der Master führt in weiteren 4 Semestern (2 Jahre) zu einem höheren akademischen Grad und bietet den Zugang zur wissenschaftlichen Laufbahn.

Doch in vielen Studiengängen wird der Master als Voraussetzung für eine gute Beschäftigung angesehen. Mit dem Bachelor in Psychologie kann man beispielsweise nur sehr wenig anfangen. Das Problem ist allerdings, dass die Politik anders gerechnet hat und so gibt es oftmals nicht genügend Masterplätze in den Studiengängen. Die knappe Anzahl an Plätze in den Masterstudiengängen werden oftmals über die Abschlussnote im Bachelor vergeben.

Was heißt das für dich und deine Wahl des Studiums?

Überlege dir nicht nur welche Studienrichtung zu dir passt, sondern schau dir bei deiner Studienwahl auch an, was dir mit welchem Hochschulabschluss für Berufsmöglichkeiten geboten werden. Willst du beispielsweise nur drei Jahre studieren, solltest du dir ein naturwissenschaftliches Studium eher aus dem Kopf schlagen. Dort wird zumeist sogar eine Promotion verlangt.

Je konkreter du dir vorab Gedanken um deine Studienwahl machst, desto gezielter kannst du dir einen Studiengang aussuchen. Viele Positionen sind mit verschiedenen Abschlüssen zugänglich. Ein Studiengang, der von vielen Personen wegen seiner vielen Möglichkeiten geliebt wird, ist die Betriebswirtschaftslehre, kurz BWL. Böse gesagt, qualifiziert BWL einem für alles, aber auch gleichzeitig für nichts. Durch das breit gefächerte Wissen in einem BWL-Studium musst du dich nämlich spezialisieren. Das tolle daran: Mit einem Bachelor in BWL gelingt der Berufseinstieg in der Regel leicht. Ein Master in BWL ist oft nicht notwendig.

Keine Sorge: solltest du erst einmal ein Bachelorstudium anstreben, kannst du durch eine Weiterbildung zu einem späteren Zeitpunkt den Master noch anschließen.

Fernstudium: Studium ohne NC

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Abi und dann? Studienwahl im Saarland und dem Rest Deutschlands: Die Qual der Wahl.

Von vielen vor einigen Jahren noch belächelt, gewinnt das Fernstudium immer mehr an Bedeutung. Die Auswahl der Fernstudiengänge wird immer größer. Ein großer Vorteil, der mich zu meinem Fernstudium brachte, ist, dass mir so mein gewünschtes Studium ohne NC möglich war.

Da immer mehr junge Menschen Abitur machen, wird auch der Kampf um die Studienplätze in beliebten Studiengängen immer größer. Für Psychologie und Medizin liegt der NC oftmals unter 1,5. Da hatte ich mit meinem Abitur mit 1,9 keine Chance einen Studienplatz zu erhalten. Aber dank eines Fernstudiums konnte ich dennoch Psychologie studieren. Wenn du mehr dazu wissen willst, lies meinen Erfahrungsbericht: Psychologie studieren an der Fernuni Hagen

Ein Fernstudium ist gerade für Leute mit einem komplizierteren Leben die einzig mögliche Alternative überhaupt studieren zu können. Krankheit, Kinder oder Berufstätigkeit lassen sich mit einem Fernstudium oftmals besser vereinbaren. Ein berufsbegleitendes Studium ist dank Fernstudiengänge viel einfacher realisierbar. Auch musst du nicht in Deutschland studieren, sondern kannst das Fernstudium von jedem Ort der Welt aus machen – vorausgesetzt du hast eine Internetverbindung.

Wichtig ist, dass du bei der Studienwahl für ein Fernstudium darauf achtest, dass der Studiengang akkreditiert, also anerkannt ist. Dies gilt natürlich auch für Universitäten und Hochschulen vor Ort. Gerade im Bereich eines Fernstudiums tauchen allerdings viele unbekannte Namen auf, die zunächst geprüft werden sollten.

Universität, Hochschule, Berufsakademie, Fachhochschule

Als wäre die Studienwahl nicht bereits kompliziert genug, existieren zusätzlich noch eine Menge verschiedene Einrichtungen, an denen du studieren kannst. Wir schauen uns einmal an, was (Fach-)Hochschule, Universität und Co sind.

Universität

Die Universität oder wissenschaftliche Hochschule besitzen das Promotionsrecht. Damit dienen sie sowohl der Lehre als auch der Forschung. An einer Universität kannst du studieren, wenn du über die allgemeine Hochschulreife also das Abitur verfügst. Mittlerweile gibt es zwar weitere Zugangsmöglichkeiten für beruflich Qualifizierte, aber als Schüler wirst du diese Hürde nicht überwinden. Universitäten sind oft sehr breit in ihrem Studienangebot aufgestellt, wobei es auch spezialisierte Universitäten, vor allem Privatuniversitäten gibt. Einige Universitäten führen Zusätze wie Technische Universität.

Hochschule bzw. Fachhochschule

Die Hochschule ist vielen noch besser unter dem Namen Fachhochschule bekannt. Einige Hochschulen setzen auch auf die englische Bezeichnung „University of Applied Sciences“ – auf deutsch: Hochschule für angewandte Wissenschaften. An dem Namen Fachhochschule war für viele direkt erkennbar, dass hier das Fachabitur als Einstiegshürde ausreicht.

Daran hat sich auch nach der Namensänderung nichts geändert. Dennoch ist die Fachhochschule auch für Personen mit Abitur interessant. So gibt es Studiengänge wie BWL, die sowohl an einer Universität als auch an einer Hochschule studiert werden können. Das Studium an einer Hochschule baut dabei ebenso auf Wissenschaftlichkeit auf, ist aber anwendungsorientierter aufgebaut. Für manche Studiengänge an einer Hochschule ist ein Praktikum, dass vorab oder im ersten Semester absolviert wird, Zugangskriterium. Hierbei wird in vielen Fällen das Praktikum der Fachhochschulreife anerkannt.

Im Bereich der Hochschulen gibt es auch speziellere Hochschulen, die sich auf ein bestimmtes Gebiet ausgerichtet sind. Beispiele sind Hochschulen für Musik oder Bildende Künste. Im Saarland gibt es zum Beispiel die HBK Saar und die HfM. Auch eine spezielle Fachhochschule für Verwaltung gibt es hier.

Berufsakademie bzw. duale Hochschule

Berufsakademie oder duale Hochschule bieten das duale Studium an. An einer Berufsakademie bzw. dualen Hochschule kann nur derjenige studieren, der einen entsprechenden Ausbildungsvertrag mit einem Betrieb geschlossen hat. Dadurch bietet die duale Hochschule / Berufsakademie ein sehr praxisorientiertes Studium mit normalerweise vereinbarter Dauer und guten Übernahmechancen durch den Kooperationsbetrieb im Anschluss an.

Was studiere ich wo?

Du solltest dich nicht nur Fragen wie „was soll ich studieren?“, sondern auch Fragen wie „was studiere ich, wenn ich XY werden will?“ widmen. Jede der verschiedenen Hochschulformen bietet seine Vor- und Nachteile. Während Studiengänge wie BWL an einer Berufsakademie, Fachhochschule und Universität möglich sind, gibt es auch Studiengänge, die nur an einer Universität möglich sind. Beispiele hierfür sind Medizin, Jura oder die das reine Psychologiestudium.

Beziehe in deine Studienwahl also nicht nur die unmittelbaren Studienmöglichkeiten, sondern auch die langfristigen Perspektiven mit ein, damit du nicht nach einiger Zeit mit deiner Wahl unzufrieden bist. Außerdem solltest du vor Augen haben, dass Studieren mit Fachabi oder ohne Abitur nicht überall problematisch ist, auch wenn das sogenannte Akademiestudium immer mehr im kommen ist.

Welches Studium passt zu mir?

Mit Hilfe eines Interessentest zur Berufsorientierung kannst du eine gute Unterstützung bei deiner Studienwahl bekommen. Mit einem guten Berater kannst du nicht nur die Studienrichtung, sondern auch die Art der Hochschule, die zu dir passt, erläutern.

Außerdem bieten die Universitäten und Hochschulen für Interessierte eine Studienberatung an. Dort kannst du dich generell über die Hochschule und deren Angebot informieren, aber auch konkrete Informationen zu den einzelnen Studiengängen erhalten.

Ein sehr hilfreicher Leitfaden bietet der Studienführer der Bundesagentur für Arbeit. Darin bekommst du Informationen zu den Studiengängen und den Standorten, wo du dies studieren kannst. Den Studienführer kannst du dir kostenlos bei deiner Agentur für Arbeit holen.

Einen Aspekt, den du auf keinen Fall bei deiner Studienwahl außer Acht lassen solltest, ist die rasante Weiterentwicklung der Welt. Ein Beruf, der heute noch stark nachgefragt ist, kann in ein paar Jahren Geschichte sein, da Roboter den Menschen abgelöst haben. Suche dir also Studiengänge mit Zukunft.

Die (falsche) Studienwahl

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Deine Studienwahl war die falsche Entscheidung? Handle und nimm den richtigen Weg.

Kommen für dich nicht nur das Saarland, sondern weitere Bundesländer in Frage, hast du ein noch größeres Angebot an Studienfächern zur Auswahl. Einige Universitäten bieten Studienwahltests. Diese können dir bei einer ersten Orientierung hilfreich sein. Ebenso gibt es individualisierte Beratungsangebote an den Hochschulen und Universitäten. Nicht immer triffst du dadurch die für dich passende Studienwahl.

Stellst du fest, dass dein gewählter Studiengang nicht zu dir passt, ist diese Entscheidung korrigierbar. Es ist besser, etwas Falsches loszulassen als dein ganzes Leben daran festzuhalten und dich immer wieder über dich selbst zu ärgern. Jede Entscheidung ist besser als keine Entscheidung. Das heißt aber nicht, dass du einfach von Studiengang zu Studiengang wechseln solltest. Überlege dir bei einem Fachrichtungswechsel gut, welches Fach besser zu dir passt und beachte bei Bedarf die Förderrichtlinien von BAföG.

Ausbildung im Saarland – eine Alternative zur Studienwahl

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Was nach dem Abi machen? Setze dich mit allen deinen Facetten auseinander um die passende Ausbildung oder Studienwahl zu treffen.

Mit deinem Abitur hast du auch die Wahl eine Ausbildung zu absolvieren. Das Saarland bietet eine breitgefächerte Auswahl an passenden Berufsausbildungen in den verschiedensten Branchen an. Solltest du zwischen einer Ausbildung und einem Studium schwanken, ist das duale Studium wie an der ASW Berufsakademie Saarland e.V. in Neunkirchen, Saarland eine Möglichkeit für dich.

Auch in diesen Fällen solltest du dir zunächst einmal darüber klar werden, wo du dich beruflich selbst siehst. Die Liste von oben kannst du, teilweise angepasst, ebenso bei diesen Themen anwenden. Ein Praktikum kann dir bei deiner Studienwahl eine große Hilfe sein, da du durch direktes Erleben erfährst, ob der Beruf wirklich so ist, wie du ihn dir vorstellst.

Ist deine Durchschnittsnote nicht so gut, bietet dir eine Ausbildung die Möglichkeit zunächst einen Berufsabschluss zu machen und später einen Studienplatz in deinem Wunschstudiengang zu erhalten. Eine Weiterbildung kannst du immer wieder in deinem Leben anstreben. Was du nicht machen solltest, ist nichts zu tun, weil der Lieblingsstudiengang nicht zugänglich ist.

Soviel zum „Skelett namens Theorie“ (Peter Rudl). Nimm am besten jetzt hier Kontakt zu uns auf, um das als Mensch aus Fleisch und Blut mit professioneller Unterstützung zu lösen. Wenn du dir Unterstützung bei deiner Studienwahl oder Ausbildung wünschst, beispielsweise mit einem Interessentest, sind wir für dich da – im Saarland und deutschlandweit.