Ausbildung oder Studium? Was ist besser und passt zu mir?

Immer mehr junge Menschen strömen an die Hochschulen und Universitäten in Deutschland. Nicht selten machen sich die Abiturienten keine Gedanken um Alternativen wie eine Ausbildung, sondern sehen ein Studium als ihre Pflicht an. Vor Kurzem hatten wir das Thema der Studienwahl, lerne heute warum eine Ausbildung sinnvoller als ein Studium für dich sein kann.

Deine Interessen entscheiden, ob eine Ausbildung oder ein Studium passen

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Ob Ausbildung oder Studium solltest du selbst entscheiden.

Es ist so viel leichter im Leben auf andere zu hören und das zu tun, was andere Menschen von dir erwarten. Es gibt dabei nur ein großes Problem: Es ist dein Leben und du musst es leben. Höre also auf, Dinge zu tun, nur weil es sich so gehört. Ich spreche dabei nicht von der Einhaltung wichtiger Gesetze, die ein gemeinsames Miteinander erst ermöglichen. Mein Appell richtet sich an deine Berufswahl.

So viele Menschen bereuen den einst eingeschlagenen Weg und trauen sich dann oft nicht neu zu beginnen. Die Gründe für eine falsche Berufswahl können sehr verschieden sein, doch oft sind es allgemeine Vorstellungen von deinen Eltern, der Gesellschaft oder dir: Mit dem Abitur muss man studieren, mit einer Ausbildung verdient man weniger Geld, die Firma der Eltern soll übernommen werden…

Die Frage, die du dir nun stellen solltest: „Bin ich man oder ich selbst?“. Höre auf dich selbst, wenn es um deine Berufswahl geht. Als Abiturient stehen dir viele Wege für eine Ausbildung oder ein Studium offen. Du hast also die Qual der Wahl. Beginne mit der Erkundung deiner eigenen Interessen.

Die passende Ausbildung oder das richtige Studium finden

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Ob Studium oder Ausbildung: die Berufswahl sollte gut überlegt sein.

Um deine Entscheidung auf Basis deiner eigenen Vorlieben zu treffen, hilft es dir auch wieder dir selbst eine Menge von Fragen zu stellen. Die folgende Liste soll dir eine erste Hilfe sein und dich zum Nachdenken anregen:

  • Was mache ich gerne?
  • Was kann ich gut?
  • Will ich das jeden Tag machen?
  • Liegt mir mehr das körperliche oder geistige Schaffen?
  • Mag ich lieber Menschen oder Maschinen?
  • Arbeite ich eher frei oder strukturiert?
  • Führe ich gerne andere Menschen?
  • Nehme ich Dinge, wie sie sind oder hinterfrage ich sie?
  • Mag ich direkt Geld verdienen?
  • Will ich weiter wie in der Schule lernen?
  • Bin ich ein Praktiker oder Theoretiker?
  • Erfülle ich die Anforderungen wie Notendurchschnitt, Soft Skills oder Sprachkenntnisse?
  • Gibt es gesundheitliche Herausforderungen in meiner Person wie eine Allergie?

Durch das Hineinschauen in dich selbst und bei Bedarf Nutzung von Beratungsangeboten wie der Bundesagentur für Arbeit kommst du zu deiner wirklich zu dir passenden Ausbildung oder Studium. Gleiche hierfür die Beschreibung einer Ausbildung oder eines Studiums mit deinem ermittelten Profil ab. Vergleiche auch ähnliche Studiengänge bzw. Ausbildungsplätze.

Wichtige Faktoren bei der Wahl einer Ausbildung oder eines Studiums

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Schritt für Schritt findest du eine passende Ausbildung oder ein Studium.

Nun solltest du bereits die Auswahl an möglichen Ausbildungen oder Studiengängen begrenzt haben. Neben deinen beruflichen Interessen und Kompetenzen solltest du Faktoren der Arbeitsbedingungen während und nach der Ausbildung bzw. einem Studium berücksichtigen. Nicht selten werden diese außen vorgelassen und der vermeintliche Traumjob wird zur Hölle. Auch hier helfen wir dir mit ein paar Fragen:

  • Wie ist die Zukunftsprognose für meine gewünschte Ausbildung oder mein Studium?
  • Wie ist der Arbeitsmarkt in meiner gewünschten Region?
  • Wie sind die Arbeitszeiten (Schichten, 8.00 – 17.00 Uhr, abends, …)?
  • Wie sieht ein angemessener Kleidungsstil aus (leger, Anzug und Krawatte bzw. Kostüm, …)?
  • Wie sicher ist ein Arbeitsplatz in diesem Bereich?
  • Wie sieht der Verdienst aus?
  • Welche Weiterentwicklungsmöglichkeiten habe ich mit der Ausbildung oder dem Studium?
  • Wie sind meine Perspektiven in verschiedenen Berufsfeldern nach der Ausbildung oder dem Studium?
  • Ist der Beruf mit meinen weiteren Lebenszielen wie Familiengründung vereinbar?
  • Gibt es gesundheitliche Risiken?
  • Wie steht es um den Umweltschutz in meinem angestrebten Bereich?

Nicht jede dieser Beispielfragen betrifft dich. Dies hängt wieder von deiner eigenen Persönlichkeit ab. Magst du nicht jeden Tag im Anzug oder Kostüm zur Arbeit gehen, ist eine Ausbildung zur/m Bankkauffrau/mann nicht die richtige Wahl für dich. Ebenso wirst du als Mitglied von Greenpeace vermutlich keine Arbeit in der Ölbranche anstreben.

Deine Ausbildung oder dein Studium finden

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Jede Frage an dich selbst, bringt dich deiner Ausbildung oder deinem Studium näher.

Nutze unsere Fragen, denke aber auch weiter. Nur du selbst kannst wissen, was dir persönlich wichtig ist und solltest das auch bei der Wahl einer Ausbildung oder eines Studiums berücksichtigen. Frage dich aber nicht nur „was soll ich studieren?“, sondern auch „passt ein Studium wirklich zu mir?“.

Gerade Medizin studieren oder ein Jurastudium sind keine Selbstläufer, sondern mit harter Arbeit verbunden. Je  mehr Spaß du an deinem Studium hat, desto mehr wirst du auch investieren. Das gilt natürlich auch für eine Berufsausbildung. Bei der Menge an Ausbildungsberufen gibt es immer Ausbildungsplätze oder Studiengänge, die besser passen als andere.

Eine weitere Option bietet das duale Studium an einer Berufsakademie oder dualen Hochschule. Das duale Studium zeichnet sich durch eine Verbindung von Ausbildung und Studium aus. Du hast einen Kooperationsvertrag mit einem Unternehmen. Somit arbeitest du in einer Firma und studierst gleichzeitig an einer Berufsakademie bzw. dualen Hochschule. BWL ist ein typisches Fach, das als duales Studium angeboten wird. Damit ähnelt das duale Studium sehr der dualen Ausbildung, die im Betrieb und an der Berufsschule stattfindet.

Ausbildung und Studium: Arten, Varianten, Unterschiede

Die typische Ausbildung in einem Betrieb wird als duale Ausbildung bezeichnet. Du wirst in dem Unternehmen ausgebildet, bekommst ein Ausbildungsgehalt und gehst parallel in die Berufsschule. Die Mehrheit der Ausbildungsplätze ist nach diesem dualen System aufgebaut. Daneben existiert noch die schulische Ausbildung. Dabei hast du keinen Vertrag mit einem Unternehmen, aber benötigst oft einen Praktikumsvertrag. Eine Ausbildungsvergütung wird bei vielen schulischen Ausbildungen nicht bezahlt, stattdessen ist an einigen Schulen eine Ausbildungsgebühr zu bezahlen.

Das klassische Studium findet an einer Universität oder Hochschule statt, wobei das Studium an einer Fachhochschule praxisorientierter ist. Daneben gibt es mittlerweile auch die Möglichkeit ein Fernstudium, Teilzeitstudium oder Abendstudium zu absolvieren. Aber auch die Ausbildung kann in vielen Unternehmen in Teilzeit durchgeführt werden.

Wie eben bereits gesagt, ist das duale Studium eine Kombination aus Ausbildung und Studium. Damit gibt es für jeden die passende Variante. Du musst nur in diesem Dschungel der Möglichkeiten den Überblick behalten. Ein Erfahrungsbericht zum Thema Psychologie im Fernstudium findest du in diesem Beitrag: Psychologie studieren an der Fernuni Hagen.

Perspektiven nach der Ausbildung oder dem Studium

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Ein Studium ist auch nach einer Ausbildung noch möglich zum Beispiel berufsbegleitend.

Übrigens, dass ein Studium dir bessere Berufsperspektiven gibt, kann nicht allgemein gesagt werden. Du kannst mit einer Ausbildung mehr verdienen als mit einem Studium. Gerade ein exotisches Studium mit toll klingendem Namen kann am Ende große Ernüchterung in der Arbeitslosigkeit bringen.

Gerade die neuere Möglichkeiten ein Studium auch nebenbei zu absolvieren, heißt für dich, dass du auch zu einem späteren Zeitpunkt noch studieren kannst. So könntest du zunächst eine Ausbildung machen und direkt danach ein Studium in Vollzeit aufnehmen oder ein berufsbegleitendes Studium in Angriff nehmen. Durch die Ausbildung könntest du zum Beispiel die Eingangshürden für ein Studium wie Medizin schaffen. Als beruflich Qualifizierter kannst du beispielsweise auch ohne Abitur studieren.

Ein Studium berufsbegleitend zu machen, hat den Vorteil, dass du dich durch dein Studium neben dem Beruf weiterbildest, aber dennoch Geld verdienst. Weiterbildung ist heute wichtiger denn je, da sich die Welt immer schneller weiterentwickelt. Mit Glück beteiligt sich dein Arbeitgeber sogar an einer solchen Fortbildung.

Auch eine falsch gewählte Ausbildung oder ein Studium ist kein Beinbruch, du bist niemals zu alt, um noch einmal von vorne zu beginnen. Ebenso bietet die Berufsausbildung eine gute Alternative für Studienabbrecher. Das Handwerk im Saarland wirbt sogar speziell um die Zielgruppe der Studienabbrecher. Such dir also deine Berufsausbildung oder dein Studium aus, dass dir am besten gefällt und zu dir passt!

Entscheidest du dich für eine Berufsausbildung oder ein duales Studium, ist die Seite Azubiyo eine gute Anlaufstelle, um nach freien Plätzen für die Ausbildung zu suchen. Informationen rund um die Bewerbung für eine Ausbildung, gibt es in unserem Bewerbungsratgeber.

Du hast Fragen, Ideen oder wünscht dir Unterstützung, dann kontaktiere uns. Gerne helfen wir dir mit einem Interessentest bei der Berufswahl bzw. Studienwahl oder einer Persönlichkeitsanalyse, damit du dich selbst besser kennenlernst.