Das Gehalt soll die Belohnung, also der Lohn, für die Arbeit sein – auch nach einem Gehaltsvergleich. Obwohl in Deutschland das Salär nicht in aller Munde ist, lohnt es sich auch einmal über den eigenen Tellerrand hinaus zu schauen und das Thema anzusprechen. Da dieser Schritt heißt „Verdiene, was du wert bist!“, widmen wir uns dem Thema, wie du dein Gehalt einem richtigen Gehaltsvergleich unterziehst.
In den vorangegangenen Teilen der Stufe 6 haben wir uns mit dem Lohnrechner beschäftigt, die Gehaltsvorstellung in der Bewerbung thematisiert und den Gehaltswunsch spezifiziert. Außerdem haben wir uns den Brutto-Netto-Unterschied bei einer Gehaltserhöhung angeschaut, geklärt, wie man richtig Geld anlegen kann durch die Investition in eine Gehaltsverhandlung und einen Blick auf das Durchschnittsgehalt in Deutschland geworfen.
Das „Staffelfinale“ zeigt nun den direkten Vergleich. Wie ermittelst du den richtigen Wert, wenn du zum Beispiel auf Jobsuche bist und in der Jobbörse passende Stellenangebote entdeckt hast?
Der Verdienst im Gehaltsvergleich
Wie im Beitrag zum Durchschnittsgehalt kurz thematisiert, es kann in manchen Unternehmen zur Kündigung kommen, wenn du mit Kollegen über dein Einkommen ansprichst. So rate ich dir dringend davon ab über das schwarze Brett zum großen firmeninternen Gehaltsvergleich aufzurufen. Wir unterstützen dich selbstverständlich gerne bei deiner anschließenden Bewerbung, denken aber, dass du das einfacher haben kannst und nicht den Umweg über die Arbeitslosigkeit gehen musst.
Bevor du deinen Verdienst einem Gehaltsvergleich unterziehst, solltest du dir außerdem überlegen, was du machst, wenn das Ergebnis nicht deinen Vorstellungen entspricht. Weniger schwierig dürfte dir das fallen, wenn du feststellst, dass du gut bezahlt bist. Was passiert, wenn du feststellst, dass du zu wenig verdienst – und das auch noch deutlich? Unterziehe dich bitte vor dem Gehaltsvergleich deinem persönlichen Stresstest. Um deine Ziele und den Weg dahin festzulegen, eignet sich der LKW-Plan optimal. Um den drehten sich die Folgen der zweiten Stufe.
Wichtige Punkte für den Gehaltsvergleich
Das Gehalt eines Arztes ist nicht mit dem Einkommen eines Physiotherapeuten, einer Bürokauffrau oder eines Industriekaufmanns vergleichbar. Außerdem gibt es einen Unterschied zwischen öffentlicher Dienst, Tariflohn und freier Verhandlung. Auch im öffentlichen Dienst ist das Gehalt eines Lehrers anders als das einer Krankenschwester. Bei Tarifverträgen kannst du die Lohntabelle leicht einsehen.
Es leuchtet außerdem ein, dass ein Einstiegsgehalt in einer Gehaltstabelle geringer ausfällt als im späteren Verlauf der Karriere. Auch die Position im Unternehmen bestimmt das Gehalt, zum Beispiel bei einem Geschäftsführer und einer Verkäuferin. Unterschiedliche Gehaltsstufen haben auch ein Oberarzt und ein Assistenzarzt.
Es gibt ein paar Punkte, die bei einer passenden Vergleichsgruppe relevant für deinen Arbeitslohn sind und die du bei einem Gehaltscheck unbedingt berücksichtigen solltest. Dies sind Faktoren wie z.B. Abschlüsse (Bachelor, Master, Uni / FH / BA, Ausbildung, Geselle, Meister…), Noten, Regionen, Branchen und Unternehmensgröße sowie dessen Wirtschaftslage und die Arbeitsmarktsituation, generell wie individuell.
Des Weiteren spielen auch die Position und die Tätigkeit innerhalb des Unternehmens eine Rolle. Individuelle Faktoren mit Relevanz für Löhne und Lohnvergleich sind Alter, Geschlecht (ja, leider… Anm. des Verfassers), die Praxiserfahrung und das große Spektrum der nicht-fachlichen Kompetenzen (Methoden, Sprachen, Soziales, Unternehmerisches…) Professionelle Datenbanken berücksichtigen dies und ersparen dir einen sinnlosen Vergleich von Äpfeln mit Birnen.
Gehaltsverhandlung nach dem Gehaltscheck
Wenn du feststellst, dass bei deinem Gehalt noch Luft nach oben ist, solltest du möglichst ruhig und zeitnah eine Gehaltserhöhung anstreben. Kontaktiere deinen direkten Vorgesetzten, informiere ihn über dein Anliegen und bereite dich bestmöglich vor. In der kostenfreien VIP-Lounge findest du dazu einige Arbeitsblätter und Checklisten, die dir helfen dir über deine Stärken klar zu werden und diese für das Gespräch richtig zu ordnen. Auch zum Umgang mit Gegenargumenten findest du dort etwas.
Generell gilt: je höher deine Vorstellung, desto besser müssen Leistung UND Argumente sein. Das UND möchte ich besonders (aber nicht nur) den Leserinnen ans Herz legen. Seid selbstbewusst und aktiv beim Thema Einkommen, sonst bekommen wir den Gender Pay Gap nicht weg. Der Verdienst ist der Lohn, das Verdienst die Leistung. Das ist nicht automatisch aneinander gekoppelt.
Vor jeder Gehaltsverhandlung solltest du zudem das Maximum an Informationen über ein Unternehmen und dessen Situation sammeln. Wissen ist Macht. Je genauer du dich, deinen Wert, das Unternehmen und dein Ziel kennst, desto konsequenter kannst du auftreten. Denke an Namensansprache und vor allem Blickkontakt.
Ein Verweis auf Kollegen und anderen Unternehmen, Neid und private Gründe sind nicht hilfreich. Vergiss die Angst, dass du habgierig erscheinen könntest und gestalte das Gespräch freundlich, ruhig und klar. Die Atmosphäre ist auch hier wichtig. Arbeite mit klaren Spannen und vor allem mit einem Minimalziel, um von oben nach unten zu handeln, damit dein Gegenüber auch ein Erfolgserlebnis aus dem Gespräch mitnimmt.
Im nachfolgenden Video gibt es weitere Ideen dazu.
Der Blick in den Lohnspiegel veranlasst dich zur Jobsuche? Dann „geh‘ halt“!
Manchmal ist in Unternehmen einfach eine Grenze erreicht, die es nicht überschreiten kann. Auch das verrät dir ein professioneller Gehaltscheck. Hier stellt sich dir die Frage, ob du durch einen Unternehmenswechsel dein Einkommen erhöhen möchtest. Unsere Generation arbeitet nur noch im Einzelfall Jahrzehnte in derselben Firma. Und je kleiner das Unternehmen ist, desto schneller sind du und dein Lohn ihm entwachsen.
Was sich leicht sagt, kann schwierig sein, deshalb habe ich oben erwähnt, dass du dir bitte vor dem Gehaltsvergleich überlegst, wie du damit umgehst, wenn du merkst, dass du ein zu geringes Gehalt hast. Das ist eine wichtige Entscheidung, die du bewusst treffen solltest – egal, ob gehen oder bleiben.
Eine gute Strategie berücksichtigt, dass es am Ende zwei Gewinner gibt und stützt sich auf Zahlen, Daten und Fakten. Vergangene Erfolge machen dich wertvoll, wenn auch andere davon einen Nutzen hatten und dies sich in Zukunft noch weiter verbessert. Schau dir dein Erfolgstagebuch und wähle die Reihenfolge deiner Argumente bewusst. Das ist kein Hexenwerk, aber Übungssache. Leistungsstarke Einzeltrainings zur Vorbereitung auf eine Gehaltsverhandlung und die Gehaltsverhandlung intensiv findest du im Shop. Auch bei der Berufswahl sind wir gerne für dich da.
Bei Fragen kannst du hier Kontakt zu uns aufnehmen.
Die Stufe 6.7 Gehaltsvergleich – Gehälter richtig vergleichen ist Teil der 7×7 Stufen für mehr Erfolg im Beruf und gesündere Finanzen. Das E-Book als Zusammenfassung ist kostenfrei in unserer VIP-Lounge verfügbar.