Ein tabellarischer Lebenslauf ist das Herzstück der Bewerbung und sollte den Bewerber in seiner Persönlichkeit widerspiegeln. Dennoch setzen viele Leute bei ihrem Lebenslauf Vorlagen ein.
Heute erklären wir, wie du dein individuelles Lebenslauf-Muster erstellst. Wir gehen dabei auf Fragen wie „was gehört in einen Lebenslauf?“ und „wie schreibt man einen Lebenslauf?“ ebenso ein wie auf Aufbau und Inhalt am Beispiel des Lebenslaufs.
Ein Beispiel für individuelle Lebenslaufvorlagen findest du hier. Unten findest du auch das Video, in dem wir dieses Muster für einen Studenten entworfen haben und die Datei zum herunterladen.
Lebenslaufvorlagen sind etwas für Ideenlose
Der Lebenslauf oder auch Curriculum Vitae (CV) gibt deinen persönlichen Werdegang wieder. Wenn es also um dein bisheriges Leben geht, macht es überhaupt keinen Sinn für deinen Lebenslauf Muster kostenlos aus dem Internet herunterzuladen. Du machst dich dadurch austauschbar.
Ein Beispiel: einige nutzen für die Erstellung ihres Lebenslaufs XING. Der Nutzer erhält einen gut strukturierten, in seinem Design leicht erkennbaren Lebenslauf. Der Personaler erkennt bei Erhalt des Lebenslaufs die Vorlage. Damit zeigst du, dass du keine eigenen kreativen Ideen entwickelt hast. Aber wo würden viele Unternehmen ohne Innovationen, die von kreativen Köpfen stammen, heute stehen?
Baue dir also lieber deine eigene Lebenslaufvorlage. Bringe deine eigenen Ideen und Individualität in deinen Lebenslauf. Muster werden dir nicht gerecht. Schaue im Internet für deinen Lebenslauf höchstens nach Beispielen, um dich über die Vielfalt an Möglichkeiten inspirieren zu lassen, aber fertige keine 1:1-Kopie an.
Ein großer Vorteil einer eigenen Lebenslaufvorlage liegt übrigens darin, dass du auf Nachfrage im Vorstellungsgespräch dein Design erläutern kannst.
Ein weiteres Beispiel für ein individuelles Lebenslauf-Muster. Das Video und den Download gibt es ebenfalls unten.
Was gehört in einen Lebenslauf?
Der Lebenslauf ist deine individuelle Vita. Er listet die Stationen deines bisherigen Werdegangs auf. Im Internet finden sich viele Meinungen dazu, welche Stationen erwähnt werden sollten. Da das Ziel ein lückenloser Lebenslauf sein soll, empfehlen wir alle Wegpunkte aufzuführen.
In letzter Zeit lasen wir oft, nur relevante Unternehmen zu nennen. Kurze Arbeitsverhältnisse solle man aus dem Lebenslauf streichen. Dies halten wir nicht für sinnvoll, denn dadurch ergeben sich Lücken. Alternativ kannst du die Zeit auch mit etwas anderem, Wahrheitsgemäßen, füllen. Da dies in der Regel aber weniger Kompetenzen über dich preisgibt als eine kurze Anstellung, lohnt es sich eher, die Arbeit aufzulisten.
Wir empfehlen im Lebenslauf auf das Foto zu verzichten. Dieses kann in viel schönerer Form auf einem Deckblatt untergebracht werden. Früher war es typisch, im Lebenslauf ein Foto oben rechts zu positionieren. Nutze diese freie Fläche besser für dein Lebenslauf-Design.
Übertreibe es aber hierbei nicht. Es gilt das Motto: weniger ist mehr. Egal ob oben, unten, rechts, links und / oder im Text, wähle die Farben und Formen, die zu dir und deinem Beruf passen.
Lebenslauf: Inhalt
Neben deinen bisherigen Stationen in Schule, Ausbildung, Studium und Betrieb gehören auch persönliche Angaben, Weiterbildungen, ehrenamtliche Tätigkeiten und sonstige relevante Qualifikationen in den Lebenslauf. Beispiele hierfür sind: Sprache, EDV, Führerschein und berufsspezifische Kenntnisse.
Hobbys im Lebenslauf dienen übrigens dem Smalltalk im Vorstellungsgespräch und wecken Neugier. Setze dabei auf aktive und ungefährliche Freizeitbeschäftigungen. Wie du das alles in deiner CV aufbereitest, erfährst du im nächsten Abschnitt.
Wie schreibt man einen Lebenslauf?
Beginne mit einem leeren Blatt Papier. Notiere dir alle deine Stationen mit Angabe des Zeitraumes. Diesen musst du nicht taggenau auflisten. Angaben auf Monatsbasis reichen vollkommen aus. Greife auf Jahresangaben ohne Monat nur zurück, wenn du die Zeiträume nicht mehr genauer rekonstruieren kannst.
Mit 50 Jahren und vielen Betrieben im Lebenslauf ist dies nachvollziehbarer, als wenn du gerade die Schule abschließt. Frage bei der Agentur für Arbeit, dem Jobcenter, der Rentenversicherung oder deiner Krankenkasse in solchen Fällen nach. Oft haben diese Nachweise deiner sozialversicherungspflichtigen Zeiten. So kannst du vieles doch noch rekonstruieren.
Zu allen deinen Stationen solltest du dir deine Position bzw. bei der Schule die Schulform notieren. Außerdem gehören noch kurze Tätigkeitsbeschreibungen dazu. Hierdurch bekommt der Empfänger einen Einblick in die erworbenen Kompetenzen und kann besser einschätzen, ob du das nötige Wissen für die Stelle mitbringst. Fasse dich dabei kurz, indem du auf Schlagwörter setzt, denn die Lesbarkeit steht immer an oberster Stelle.
Notiere dir ebenso deine besonderen Fähigkeiten. Gibst du eine konkrete Kompetenz an, solltest du diese mit der entsprechenden Ausprägung vermerken. Sei dabei ehrlich. Gerade Fremdsprachenkenntnisse lassen sich leicht überprüfen und dich beim Schummeln in eine peinliche Situation geraten.
Und übrigens: auch Deutsch ist eine Sprache und sollte im Lebenslauf angegeben werden. Auch wenn gewünscht, spricht nicht jeder in Deutschland deutsch, was aber für sehr viele Jobs unerlässlich ist.
Lebenslauf: Aufbau und Struktur
Nun gilt es deine Notizen zu sortieren und auf zwei DIN-A4-Seiten darzustellen. Der Lebenslauf beginnt mit deinen persönlichen Daten. Hierzu gehören Name, Geburtsdaten und Staatsangehörigkeit. Früher stets im Lebenslauf erwähnt, gehören Familienstand und Religion heute, mit Ausnahme kirchlicher Träger, nicht mehr hinein. Auch deine Adresse und Kontaktdaten sollten direkt ersichtlich sein.
Anschließend folgt der aktuelle Block, denn der Lebenslauf wird antichronologisch von neu nach alt aufgebaut. Bist du Student folgt der Block „Studium“, als Berufstätiger beginnst du mit deinem beruflichen Werdegang. Übst du mehrere Dinge parallel aus, setze den wichtigeren Abschnitt nach oben.
Die einzelnen Abschnitte darfst du so benennen, dass sie den Inhalt gut wiedergeben. Beispielsweise könntest du statt „Persönliche Angaben“ auch „zu meiner Person“ verwenden. Liste alle Stationen nach und nach auf. Der letzte Block mit genauen Zeitangaben im Lebenslauf nach dem amerikanischen Stil ist deine Schulzeit. Hier genügt es die zuletzt besuchte Schule mit dem höchsten Abschluss niederzuschreiben.
Bist du mit diesen Blöcken fertig, folgen deine sonstigen Qualifikationen, Weiterbildungen, Ehrenamt und Hobbys. Gut zu wissen: eine Weiterbildung oder Ehrenamt sind super, um arbeitslose Zeiten im Lebenslauf zu kaschieren. Schreibe bitte niemals, dass du in der Zeit arbeitslos warst.
Mache dir stattdessen Gedanken dazu was du sinnvolles in dieser Zeit getan hast: Kindererziehung, Pflege, Ehrenamt, Weiterbildung, Reise, Renovierung, berufliche Orientierung, Genesung… Setze auf positive Begriffe. Das heißt schreibe „Genesung“ oder „Regeneration“ statt „Krankheit“. Am Ende deines Lebenslaufs steht deine Unterschrift mit Ort und Datum.
Das persönliche Lebenslauf-Muster entwerfen
Nachdem der ganze Inhalt auf den beiden Seiten ist, fehlt nur noch das Feintuning. Formatiere deinen Lebenslauf so, dass er weder gequetscht noch leer aussieht. Dank Zeilenabstand und Absätzen sieht auch der Lebenslauf von Schülern ansprechend aus. Die von dir gewählte Schriftart sollte gut leserlich sein und in einer passenden Schriftgröße verwendet werden. Arbeite mit verschiedenen Schriftgrößen und Fettdruck, um wichtigere Inhalte hervorzuheben.
Ein handschriftlicher Lebenslauf ist heute eher unüblich. Dies ist auch gut so. Hatte man sich früher verschrieben, musste man von vorne beginnen. Heute drückt man einfach auf die Löschtaste. Neben dem tabellarischen Lebenslauf gibt es auch spezielle in Textform ausformulierte Lebensläufe. Auch diese sind aber eher selten, denn die Lesbarkeit ist beim tabellarischen Lebenslauf wesentlich höher.
Befolgst du die obigen Tipps, kommst du schnell zu deiner individuellen Lebenslaufvorlage. Tipps für deine kompletten Bewerbungsunterlagen kannst du in unserem Bewerbungsratgeber nachlesen. Gerne erstellen wir mit dir auch gemeinsam deine Bewerbungsunterlagen.
Ideen und Hilfe für deinen Lebenslauf
Wir haben zwei Tutorials für die Erstellung eines Lebenslaufes gemacht. Schau sie dir an, damit du eine Schritt-für-Schritt-Anleitung hast, wie du deinen Lebenslauf schreiben kannst.
Das erste Video nimmt als Beispiel einen Studenten, der kurz vor dem Abschluss seines Studiums steht. Der Lebenslauf wird mit dem Programm Word aus dem Microsoft Office Paket erstellt.
Das zweite Video zeigt anhand eines Musterbeispiels einer arbeitslosen Person wie du mit Lücken im Lebenslauf umgehen kannst. Hier nutzen wir den Writer von dem kostenlosen Programm LibreOffice.
Die Beispiele gibt es hier auch als Muster bzw. Vorlage zum Herunterladen:
Lebenslaufvorlagen nach Ausbildung oder Studium:
PDF: Muster Absolvent PDF
Word: Muster Absolvent Word
Lebenslauf mit Lücken zum Beispiel bei Arbeitslosigkeit:
PDF: Muster Arbeitslosigkeit PDF
LibreWriter: Muster Arbeitslosigkeit LibreOffice
Bei Fragen, Ideen oder Beratungswünschen erreichst du uns unter Kontakt.