Frauen werden als das schwache Geschlecht bezeichnet. Was vielleicht körperlich auf viele Frauen im Vergleich zu Männern zutrifft, sollte aber nicht auf weitere Eigenschaften verallgemeinert werden. Doch leider hat sich dieses Bild der zerbrechlichen Frau über die Entwicklung der Menschheit immer mehr manifestiert und ist auch heute noch existent. Heute gebe ich einmal Einblicke in meine ganz persönlichen Erfahrungen über den Umgang mit Frauen. Dies bezieht sich sowohl auf den privaten, aber insbesondere auf den beruflichen Bereich.
Wichtig: es handelt sich um mein subjektives Erleben und stellt keine Verallgemeinerung für alle Männer dar.
Persönliche Definition von mir selbst
In meinem Leben übernehme ich einige Rollen. Neben Tochter, Schwester, Cousine, Freundin und Partnerin werde ich zumeist als Mutter und berufstätige Frau definiert. In mir selbst findet meist keine trennscharfe Abgrenzung der Rollen statt. Andere Leute nehmen mich je nach Situation beispielsweise als Mutter oder als Lebensgefährtin wahr. Meine berufliche Rolle ist eindeutig definiert. Ich bin Unternehmerin. Als selbstständige Psychologin bin ich Gesellschafterin von NUR OBEN IST PLATZ L. Schilsong u. S. Moreira Coutinho GbR. Somit steht sogar mein Name in der Bezeichnung des Unternehmens.
Doch diese Rollendefinition von mir selbst stimmt nicht immer mit denen anderer überein. So war ich vor ein paar Wochen auf einer beruflichen Veranstaltung mit meinem Geschäftspartner Lars. Dort trafen wir auf jemanden, den wir aus dem privaten Bereich kennen. Während die Person sich mit Lars über berufliche Belange austauschte, fragte sie mich wie ich damit zurechtkomme, dass meine Tochter bald in die Schule geht. Wieder einmal wurde ich nicht als Unternehmerin, sondern als Mutter definiert und das, weil ich eine Frau bin.
Der Umgang mit mir im beruflichen Kontext
Um meine Verärgerung und damit den Grund dieses Beitrags besser verstehen zu können, nenne ich ein paar Beispiele, die mir in den letzten 2 Jahren widerfahren sind:
- Meine Aufgabe war die Leitung einer Gruppenmaßnahme. Hierfür war der Raum unterteilt in Teilnehmerplätze und meinen Schreibtisch. An einigen Tagen unterstützte mich Lars Schilsong. Das folgende Szenario war wiederkehrend. Ein neuer Teilnehmer betrat den Raum und ging zur Anmeldung zu Lars. Dabei ignorierten sie mich zunächst. War Lars nicht anwesend, ergab sich ein völlig abstruses Bild. Der neue Teilnehmer ging nicht zu meinem Arbeitsplatz, sondern gezielt zu einer der ältesten Personen im Raum. Diese war natürlich männlich.
- Für ein Interview sollte das komplette Team befragt werden. Der Redakteur ignorierte diese Anweisung und bezog sich in seinem Entwurf lediglich auf Lars. Die Äußerungen von unserer Mitarbeiterin und mir wurden ignoriert oder Lars zugeordnet. Dies war Lars übrigens extrem unangenehm. Besonders nach weiteren Interviews mit ausgezeichneten Journalistinnen, die das gesamte Team berücksichtigten, zeigte sich, welchen Mehrwert der Redakteur für seine Leser ausließ.
- In mehreren Gesprächen mit einer großen Kammer, vertreten durch männliche Mitarbeiter, erschien ich wohl unsichtbar. Zur Begrüßung bekam ich noch die Hand, aber ansonsten erstreckte sich die Kommunikation mit mir auf Blicke in Richtung meines Dekolletés.
Frau = inkompetent?
Dies sind nur drei Beispiele. Meiner Meinung nach reichen diese aber aus, um einen ersten Einblick in meine Erfahrungen zu erhalten. Es erscheint mir so, dass Frauen in einer männlich dominierten Arbeitswelt als weniger kompetent eingeschätzt werden. Vielleicht trifft es mich aber auch nur besonders, weil ich dazu noch mit dem Klischee der „dummen Blondine“ zu tun habe und jünger aussehe als ich bin. Habe ich aber deshalb keinen Respekt und Wertschätzung verdient?
Die Politik muss sich nicht wundern, warum kaum Frauen in Führungspositionen zu finden sind, wenn sie seit Beginn ihrer beruflichen Laufbahn auf Äußerlichkeiten reduziert werden und ihnen weniger Kompetenz als ihren männlichen Kollegen zugesprochen wird. Hier hilft auch eine Frauenquote nur bedingt. Muss eine Frau wie ein Mann auftreten, um den gleichen Respekt zu erfahren?
Vor ein paar Jahren gab es einen großen Aufschrei, als Angela Merkel in einem Kleid mit Ausschnitt zu einer Veranstaltung erschien. Noch heute greifen die Medien diesen Tag auf, wenn es um die Frage geht, was Frau Merkel zu dem Termin anziehen wird (siehe beispielsweise diesen Beitrag vom Stern). So lange Frau Merkel einen Hosenanzug trägt, nimmt kaum jemand Kenntnis davon, aber wehe die Bundeskanzlerin trägt ein Kleid. Wie kann eine Frau auch nur ein Kleid tragen?
Seltsamerweise, wenn ich die Medien so durchschaue, fallen mir immer wieder Beiträge über die frauentypischen Outfits der Promis auf. Bei Männern beschränken sich die Kommentare auf lustige Muster oder modische Fehlgriffe. Aber eine Frau, die ihre Weiblichkeit in Szene setzt? Wird das mit beruflichem Erfolg assoziiert oder anderen Dingen?
Frauen und Männer sind unterschiedlich – ist das auch gut so?
Eine Frau sollte sich nicht verstellen müssen, um die gleichen Chancen wie ein Mann in der Arbeitswelt zu haben. Trotz gleicher Qualifikation werden Männer aufgrund ihrer typisch männlichen Eigenschaften bevorzugt. Aber eine Frau hat ja schließlich keinen Grund sich zu beschweren, da sie in typischen Frauenberufen, die oftmals mit einer niedrigeren Entlohnung einhergehen, ihren beruflichen Sinn finden kann. Aber so sollte es nicht sein.
Während meines Studiums habe ich gelernt, dass Frauen und Männer schon als kleine Kinder beispielsweise durch das Verhalten ihrer Eltern in rollentypischem Verhalten bestärkt werden. Macht ein Kind also etwas, das typisch für das Geschlecht ist, bekommt es zum Beispiel Lob, wohingegen im umgekehrten Fall unter Umständen sogar eine Strafe erfolgen kann. Ein Beispiel hierfür sind Jungs, die mit Puppen spielen. Das gehört sich schließlich nicht. Jungs müssen doch zu starken Männern werden, die Frauen später dominieren und beschützen sollen.
Dass dies immer noch so in den Köpfen ist, zeigte Lewis Hamilton Ende letzten Jahres, als er sich über seinen Neffen im Prinzessinnenkleid lustig machte. Aber ist es wirklich so schlimm, wenn der Junge kochen, backen und nähen lernt? Für viele Väter, aber auch Mütter scheint dies so. Schließlich kümmert sich in dieser Familie die Frau um die Kinder und erledigt den Haushalt, während der Mann jagen, ähm, arbeiten geht.
Gleichberechtigung und Gleichstellung der Frau beginnt im Kopf
Die Welt hat sich weiterentwickelt, aber der Mensch tief in sich drin oftmals nicht. Lassen wir doch jeden unabhängig von seinem Geschlecht die Interessen verfolgen, die jemand hat, statt ihn durch alte Denkmuster von einer Innovation abzuhalten. Je größer die Diversität in einem Bereich wird, desto eher verschwinden auch die Geschlechtergrenzen.
Jeder Mensch verfügt über gewisse Eigenschaften, die ihn auszeichnen. Diese können geschlechtstypisch sein, müssen es aber nicht. Statt also das Geschlecht in den Vordergrund zu stellen, sollte die einzigartige Person betrachtet werden. Wie schön wäre eine Welt für Frauen, in der sie sich nicht verstellen müssten, um Akzeptanz in einer von Männern dominierten Arbeitswelt zu erhalten, sondern verstanden wurde, dass auch andere Eigenschaften als die typischer Männer einem Unternehmen Erfolg bringen können.
Die Frauenquote hilft da nur bedingt
Gerade wurde eine Studie der AllBright Stiftung veröffentlicht, die Deutschland als Schlusslicht bei der Anzahl der weiblichen Vorstände nennt. Wieder einmal wurden die Rufe nach der Durchsetzung der Frauenquote laut. Als Frau bin ich keine Befürworterin der Frauenquote. Warum ich so empfinde, erkläre ich kurz.
Die Frauenquote sagt, dass eine bestimmte Anzahl von Stellen mit Frauen besetzt werden sollen. Für große Unternehmen sollen nun 30% der neu zu besetzenden Stellen in Gremien durch Frauen ausgefüllt werden (Statista). Und wieder einmal werden Frauen auf ihr Geschlecht reduziert. Sie erhalten eine Position nur, weil sie weiblich sind. Das behebt aber nicht das eigentliche Problem.
Von Beginn ihrer Karriere an wird eine Frau nicht als gleichwertig zu einem männlichen Bewerber angesehen. Männer sind schließlich geborene Führungspersönlichkeiten und Frauen müssen geführt werden. Hier müsste angesetzt werden. Frauen sollten nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch gesehen die gleichen Chancen wie Männer haben. Dann ist eine Frauenquote überflüssig, weil die Frau von sich aus diese Stelle ohne gesetzliche Regelungen erreichen wird. Hierzu müssen die veralteten Gedanken und Vorstellungen durchbrochen werden. Eine Frau ist ein Mehrwert für jedes Unternehmen und sollte gefördert und nicht beschützt werden.
Ein anderer Aspekt der Frauenquote ist, dass eine Frau eine Position erhält, die sie nicht wegen ihrer Leistung, sondern wegen ihres Geschlechts bekommt. Das erinnert an all die Vorurteile, gegen die einige Frauen noch heute kämpfen. Kaum schaffte es eine Frau im Betrieb aufzusteigen, wurde ihr eine Liebschaft mit ihrem Vorgesetzten nachgesagt. Es ist schließlich undenkbar, dass eine Frau durch ihre Arbeit überzeugt.
Eine frauenfreundliche Arbeitswelt
Wie in vielen anderen Dingen, können auch bei einer frauenfreundlichen Arbeitswelt die skandinavischen Länder eine Vorbildfunktion für Deutschland haben. Dies hilft dem Wirtschaftswachstum, wie die Süddeutsche Zeitung einen Beitrag thematisierte. Dort gibt es Betreuungsangebote für Kinder, die insbesondere Mütter nutzen können, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf besser zu schaffen. Allerdings reichen Ganztageskinderplätze und Nachmittagsbetreuung in Schule nicht aus.
Wie ich bereits in meinem Beitrag zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie geschrieben habe, spielen die eingeschränkten Sichtweisen der Leute eine große Rolle. Schnell wird einer Frau nachgesagt, sie sei eine Rabenmutter, wenn sie ihr Kind den ganzen Tag abschiebt, um arbeiten zu gehen. Warum darf diese Frau nicht selbst entscheiden, was sie für sich und ihre Familie am besten hält? Jemand, der eine andere Ansicht hat, muss dies ja nicht auf gleiche Weise tun.
Aber auch hier liegt eine große Herausforderung, wenn es um die Gleichstellung von Frau und Mann in der Arbeitswelt geht. Bekommt eine Frau von außen aufgezwungen, dass sie sich um die Kinder kümmern muss, dann tut sie dies nur deswegen und nicht, weil sie das selbst so möchte. Gerade eine Frau, die ständige Kritik und Nörgelei nicht ertragen möchte, gibt nach und verfällt in das klassische Rollenbild. In der Karriere wird sie von den Männern immer weiter abgehängt, aber dafür hat sie ja Zeit jede Menge neue Koch- und Backrezepte auszuprobieren. Es ist an der Zeit, dass Leute erkennen, wie sie mit ihren veralteten Vorstellungen zur Aufrechterhaltung der Missstände Frauen gegenüber beitragen.
Gleichberechtigung im Vorstellungsgespräch: Mann versus Frau
Vor ein paar Jahren war ich bei einem Vorstellungsgespräch in einer großen Agentur der Versicherungsbranche. Es ging um eine Stelle als selbstständige Beraterin. Hierdurch wollte ich mir mein Studium finanzieren. Es lagen mir bereits zwei Zusagen für identische Positionen in anderen Unternehmen vor. Demnach musste ich also generell geeignet sein. Nun saß ich vor einem Mann, der wohl Mitte 40 war. Direkt zu Beginn des Gespräches klärte er mich über seine Absichten auf.
Für die Stelle, auf die ich mich bewarb, schien ich in seinen Augen ungeeignet. Ok, dachte ich mir. Es passt ja schließlich nicht immer. Dann begründete er allerdings seine Entscheidung: „Das ist ein Männerberuf… Da muss man sich durchsetzen können… Frauen haben sich um Kinder zu kümmern und gehören an den Herd…“ Ja, richtig gelesen. Im Jahre 2010 durfte ich mir anhören, dass Frauen an den Herd gehören.
In einem anderen Vorstellungsgespräch sollte ich eine Erklärung unterschreiben, dass ich die nächsten drei Jahre nicht vor habe schwanger zu werden. Dafür sollte ich offen legen, wie ich verhüte. Der Inhaber sei ja so gestraft, weil alle weiblichen Angestellten schwanger geworden seien und nun in Elternzeit sind. Ob Männer sich so etwas auch anhören dürfen?
Fehlende Gleichstellung und Gleichberechtigung: der Gender Pay Gap
Frauen verdienen oftmals weniger, obwohl sie die gleiche Arbeit wie ein männlicher Kollege verrichten. Dies ist der sogenannte Gender Pay Gap. Ursachen liegen sowohl in dem Unternehmen als auch in den Frauen selbst. Schließlich heißt es so schön: über Geld spricht man nicht. Nun gibt es seit Anfang 2018 ein neues Gesetz, dass in großen Unternehmen für Verdiensttransparenz sorgen soll. So können Mitarbeiter fragen, was ein Kollege in einer vergleichbaren Position verdient. Wie sich zeigt, nutzen Frauen dieses Angebot jedoch nur selten. Die Süddeutsche Zeitung nennt als Gründe fehlende Kenntnis des Entgelttransparenzgesetzes und Befürchtungen negativer Auswirkungen.
Aber mal Hand aufs Herz, was bringt es einer Frau zu wissen, wie viel weniger sie im Vergleich zu ihrem männlichen Arbeitskollegen verdient? Ändert sich an diesem Wissen etwas? Wird die Frau alleine dadurch dasselbe Gehalt wie der Mann bekommen? Wohl eher nicht. Stattdessen wird die Nutzung der Rechte nach dem Entgelttransparenzgesetz wohl eher zu einem niedrigeren Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl führen. Vorher konnte die Frau immerhin noch in ihrer Traumwelt leben, in der sie annimmt, dass in ihrem Unternehmen sie dasselbe Gehalt bekommt. Und nun?
Gehalt: eine Männerfrage
Interessanterweise habe ich diese Diskussion um gleiche Entlohnung ständig in meinen Beratungen, wenn ein Arbeitsangebot eines Personaldienstleisters vorliegt – allerdings fast nur mit Männern. Dort wird dann groß ausgeholt, dass Mann als Leiharbeiter ja weniger verdiene und das nicht mache. Frauen dagegen muss ich oft zwingen das Gehaltsangebot zu hinterfragen, da sie sich billiger verkaufen würden. Frauen argumentieren dann damit, dass sie aber eine Chance bekommen und auch mit weniger Geld zufrieden sind, Hauptsache sie bekommen die Stelle.
Dass vor allem Männer sich Gedanken um den Verdienst machen, ist auch gut an unserem Gehaltsverhandlungstraining erkennbar. Egal ob in der Gruppe oder im Einzeltraining, vorwiegend Männer nutzen das Angebot. Verirrt sich dennoch einmal eine Frau zu uns, heißt es oft zuerst: „Das kann ich so doch nicht machen.“ Erst später legt sich das.
Erfahrungen im privaten Bereich
Auch im privaten Bereich machte ich immer wieder Bekanntschaft mit den klassischen Vorurteilen, denen Frauen ausgesetzt sind. So war ich beispielsweise in mehreren Autohäusern, um mir ein Auto von der Marke mit vier Ringen [Lars würde wahrscheinlich sagen: „Vier Nullen“…] anzusehen. Es sollte mein neues Geschäftsauto werden. In dem ersten Autohaus war ich mit meiner Tochter. Was passierte? Die Autoverkäufer ignorierten uns. Anscheinend dachten sich die Verkäufer, dass eine Frau mit Kind sich ein solches Auto sowieso nicht leisten kann.
Noch nicht aufgebend war ich in einem anderen Autohaus derselben Marke alleine. Am Kind lag es wohl nicht, dass ich ignoriert wurde, denn auch hier erfolgte keine Ansprache. Also bat ich Lars, mich zu begleiten, da ich schon seit meinem 16. Lebensjahr unbedingt dieses eine Modell dieser einen Marke haben wollte. Und siehe da, kaum betrat ich mit einem Mann an meiner Seite das Autohaus, kamen die Verkäufer regelrecht angesprungen. Heute fahre ich übrigens ein Auto mit dem Stern darauf, da ich mich für Wertschätzung und gegen eine solche Behandlung entschied. Von meinem Traumauto habe ich mich somit auch wohl oder übel verabschieden müssen.
Ähnliche Erfahrungen habe ich mit Verkäufern, Serviceleuten und Handwerkern jeglicher Art gemacht. Es wird wohl davon ausgegangen, dass ich als Frau keine eigenen Entscheidungen treffen darf, sondern der Mann des Hauses alles bezahlt. Anders sieht es aus, wenn es um typische Frauen- oder Mutterdinge geht. Dann bekomme ich plötzlich den Respekt, den ich mir auch als Unternehmerin und Frau generell wünsche. Eine Gesellschaft, die noch so auf Vorurteilen der Rechte und des Ansehens von Frauen aus dem vergangenen Jahrhundert beruht, ist in keiner Weise fortschrittlich. Eigentlich ist es sogar nur zum Schämen!
Weltfrauentag, Emanzipation, Gleichberechtigung
Das sind alles nur leere Begriffe, die ohne eine innere Veränderung der Gesellschaft wenig bringen. Dieses Jahr am Frauentag kam Rossmann auf die Idee, eine seiner Filialen zu Rossfrau umzubenennen. Das hat nichts mit Gleichstellung und Gleichberechtigung der Frau zu tun, sondern zeigt, wie sehr das Rollenklischee Frauen immer noch anhängt.
Ein gutes Beispiel hierfür gab es auch zum Muttertag bei Lidl. In dem Wochenprospekt gab Lidl Inspirationen für Geschenke für Mütter zum Muttertag: Nähmaschine, Bügeleisen, Kochbox. Wo ist die Aktentasche, das Notizbuch oder der hochwertige Kugelschreiber? Ach stimmt, das bekommt der Mann geschenkt. Schließlich hat er die Führungsposition in einem Unternehmen inne.
Gleichstellung und Gleichberechtigung innerhalb der Familie
Frauen wird immer wieder erklärt, dass sie das Hausmütterchen sind und Haushalt und Kinder ihre Aufgaben sind. Selbst wenn sie arbeiten, findet doch oft keine Gleichberechtigung in der Familie statt. Haushalt und Kinder bleiben Aufgabe der Frau. Schließlich hat der Mann einen so anstrengenden Job und braucht die Zeit zur Erholung. Frauen dagegen haben ja nur einfache und leichte Arbeiten und somit noch Kraft sich um alles andere zu kümmern.
Mir ist klar, dass dies, Gott sei Dank, nicht mehr überall so ist, aber leider dennoch Alltag in vielen Familien. Es bringt wenig, wenn Frauen für ihre Rechte kämpfen, aber von allen Seiten immer wieder unterdrückt werden. Ein Gedanke, der Männern eventuell hilft die Macht und Stärke der Frau realistisch einzuschätzen: Ohne Frauen gäbe es euch Männer überhaupt nicht!
Die Rolle der Frau in der Familie
Noch immer sehen viele Männer und auch Frauen die Frau nur in der Familienrolle. Die Frau ist zuständig für die Kindererziehung und den Haushalt. Deshalb nehmen auch viel mehr Frauen als Männer die Elternzeit in Anspruch. Die Zeit zeigte in einem Beitrag, wie regional unterschiedlich der Anteil der Väter, die Elternzeit nehmen, ist. Ein Aspekt, der dort zum Vorschein kommt, ist, dass Väter größere Angst um einen Karriereknick haben.
Kein Wunder, wenn der Mann mehr verdient als die Frau, dann muss er ja auch seine Karriere voranbringen, immerhin muss nun ein Lebewesen mehr versorgt werden. Während der Mann Karriere macht, wechselt die Frau Windeln. Ihre Karriere scheint egal zu sein. Doch Stopp, hier liegt doch schon das Problem.
Warum müssen Kinder und die damit einhergehende Elternzeit schlecht für die Karriere sein? Selbst wenn eine Frau keine Elternzeit macht, wird schon die relativ kurze Zeit des Mutterschutzes als störend empfunden. Es scheint, als würde in einigen Firmen eine Schwangerschaft als Krankheit angesehen werden. Betrachten wir das doch aber einmal von einer anderen Seite.
Frauen leisten viel für Deutschland – es ist Zeit dies zu erkennen
Die Frau bleibt der Arbeit fern, weil sie einem Kind das Leben schenkt. Dieses Kind wird heranwachsen und irgendwann selbst arbeiten gehen. Damit sorgt die Frau dafür, dass unser System auch noch in den nächsten Jahren Arbeitskräfte besitzt. Was passiert, wenn keine Kinder mehr geboren werden, ist derzeit schon am Fachkräftemangel erkennbar. Statt also die Frau vor die Wahl Karriere oder Familie zu stellen, sollte ihr beides gleichzeitig ermöglicht werden.
Einer Frau den ihr zustehenden Respekt und die Wertschätzung entgegenzubringen, ist ein Gewinn für jedes Unternehmen und jede Familie. Daran sollte Deutschland arbeiten. Das sollte aber bitte nicht nur an einem Tag im Jahr (Weltfrauentag) sein, sondern jeden Tag. Der wirtschaftliche Beitrag der Frau ist so viel größer als die alteingesessenen Männer annehmen. Das sollten sich diese nun endlich bewusst machen.
Soviel zum „Skelett namens Theorie“ (Peter Rudl). Nimm am besten jetzt hier Kontakt zu uns auf, um das als Mensch aus Fleisch und Blut mit professioneller Unterstützung zu lösen. Gerne helfen wir bei den ersten Schritten. Gemeinsam sind wir stärker.
Finde auch du deinen Weg und gehe diesen, unabhängig davon was andere sagen. Unser LKW-Plan hilft dir dabei deine Ziele im Blick zu halten.