Die meisten Menschen beginnen die Phase von Bewerbungen mit viel Elan. Der Optimismus eine neue Stelle zu erhalten ist groß. An eine Absage wird nicht gedacht. Aber wie der Tod zum Leben gehören Absagen zu Bewerbungen. Wie du Absagen vermeiden kannst, eine Zusage wahrscheinlicher machst und was du aus einer Bewerbungsabsage lernen kannst, erfährst du hier. Außerdem gehen wir auf die Formulierung einer höflichen bzw. freundlichen Absage ein.
Absagen vermeiden, Zusage erhalten
Klar, niemand bekommt gerne Absagen. Besonders wenn die Stelle gut zu dir passt, bist du über eine Absage sehr frustriert. Nun fängst du an zu grübeln, woran es lag: „Ist meine Qualifikation zu schlecht?“, „Habe ich nicht genug Berufserfahrung?“, „Wollten die jemand Jüngeres?“…
Die Ursache der Absage wird in ganz unterschiedlichen Bereichen gesucht. Manche Bewerber fühlen sich nach einer Absage als Versager, andere fühlen sich von dem Unternehmen schlecht behandelt und wieder andere spielen ihre Gefühle herunter.
Die tatsächlichen Ursachen von Absagen können so verschieden wie die Bewerber selbst sein. Manchmal liegt es schon daran, dass sich nicht gefragt wird: wie schreibt man eine Bewerbung eigentlich? Richtig bewerben ist schwer, aber die perfekte Bewerbung gibt es nicht. Schauen wir uns doch ein paar Gründe an, die du auch selbst vermeiden kannst, damit du zu einer Zusage kommst.
Absage Nr 1: Rechtschreibfehler
Du legst deine Motivation super dar, deine Kompetenzen sind hervorgehoben und der Bezug zu Position und Unternehmen deutlich dargestellt. „Das muss doch klappen!“, denkst du dir. Aber während deine Motivation, die Bewerbung zu schreiben, mit zunehmender Arbeitszeit daran immer mehr abnimmt, machst du Fehler. Nur schnell endlich fertig zu werden, ist dein momentanes Ziel. Und da passiert es: du versendest die Bewerbung mit Rechtschreibfehlern.
Dies macht generell immer einen schlechten Eindruck und die Wahrscheinlichkeit einer Absage steigt. Gerade in der heutigen Zeit, in der alle Bewerbungen am PC erstellt werden, sind auch bei schlechten Rechtschreibkenntnissen Fehler vermeidbar. Textprogramme wie Word zeigen dir Rechtschreibfehler rot und Grammatikfehler grün unterkringelt an.
Je wichtiger deine Rechtschreibung für die Stelle ist, umso eher bekommst du eine Absage. Bewirbst du dich beispielsweise im Büro um eine Ausbildung und deine Bewerbung beinhaltet einen Fehler nach dem anderen, brauchst du mehr als nur Glück um keine direkte Absage zu erhalten oder nichts zu hören.
Nimm dir also vor Versenden der Bewerbung auf jeden Fall noch einmal Zeit deine Bewerbungsunterlagen sorgfältig durchzulesen. Auch hier gilt das Vier-Augen-Prinzip. Bitte eine weitere Person zum Korrekturlesen.
Auch bei einer Bewerbung für ein Praktikum solltest du auf deine Grammatik und Rechtschreibung achten. Immerhin kann dir ein Praktikum ein Türöffner in den Betrieb sein.
Absage Nr. 2: Unvollständige Unterlagen
Menschen sind Gewohnheitstiere. Wir machen am liebsten alles so wie immer. Dieses Routineverhalten erleichtert uns das tägliche Leben enorm, kann aber Ursache einer Absage sein. Bestimmt hast du in einer Stellenausschreibung schon die Passage mit den einzureichenden Unterlagen gelesen. Vergleichst du dabei verschiedene Stellen miteinander, stellst du fest, dass es immer wieder Unterschiede bei den verlangten Bewerbungsunterlagen gibt.
Die Mehrheit verlangt vollständige Bewerbungsunterlagen, also mindestens Anschreiben, Lebenslauf und Leistungsnachweise (Zeugnisse & Co.). Manche wünschen sich aber auch speziellere Nachweise wie eine vorab zu bearbeitende Aufgabe; anderen reicht der Lebenslauf. An diese Wünsche solltest du dich halten.
Vergleiche es mit einer Einladung zu einer Party. Du fragst, was du mitbringen sollst und bekommst Cola und Chips gesagt. Am Partyabend bringst du allerdings nur Chips mit. Glaubst du, das kommt gut an?
Neben einer Form der Höflichkeit zeigst du auch dein Interesse an der Stelle, wenn du alle gewünschten Bewerbungsunterlagen einreichst. Schickst du deine Unterlagen, wie du es gewohnt bist, zeigt dies von mangelndem Interesse oder fehlenden Lesekenntnissen. Die Absage auf deine Bewerbung ist vorprogrammiert.
Übrigens gerade bei den Leistungsnachweisen werden oft Fehler gemacht. Sende nur die relevanten Unterlagen zu. Nicht jedes Zertifikat ist wirklich als Nachweis deiner Kompetenz sinnvoll. Achte auch auf mögliche Größenbeschränkungen oder den Sonderwunsch, nur ein PDF einzureichen. Heutzutage werden viele Bewerbungen per E-Mail versendet. Eine zu große Datei „spamt“ nur das Postfach des Adressaten zu.
Absage Nr. 3: Nicht aussagekräftige Bewerbungsunterlagen
Ein weiterer Grund für eine Absage liegt in lieblos erstellten Bewerbungsunterlagen. Am besten hast du dir noch ein gut gemeintes (aber nicht gut gemachtes!) Muster aus dem Internet heruntergeladen und sendest dasselbe Bewerbungslayout wie zehn andere Mitbewerber ein. Eine kreative und gute Bewerbung ist allerdings immer eine individuelle Bewerbung.
Im Anschreiben wird nicht klar, auf welche Stelle du dich überhaupt bewirbst und welche Merkmale dich besonders machen. Eher ähnelt dein Anschreiben einem Lebenslauf in Fließtext. Das Bewerbungsfoto ist veraltet, auf dem Lebenslauf und nur schwer ist eine Ähnlichkeit zu deinem jetzigen Ich erkennbar. Der Lebenslauf selbst ist lückenhaft oder Begriffe wie „arbeitslos“ und „ohne Abschluss“ werden durch Fettschrift hervorgehoben. Wie möchtest du jemanden mit solchen Bewerbungsunterlagen von dir überzeugen? “
Auch ein blindes Huhn findet einmal ein Korn“, heißt es so schön. Und selbst mit solchen Bewerbungsunterlagen hast du noch die Chance, einer Absage zu entgehen. Dies betrifft insbesondere Branchen mit einem Personalmangel, aber ebenso auch schlechte Arbeitgeber, die ansonsten kein Personal finden.
Von deiner Traumstelle wirst du mit solchen Bewerbungsunterlagen mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Absage erhalten. Wenn du Tipps zum Erstellen einer professionellen Bewerbung brauchst, schau doch mal in unseren Blog unter Stufe 4 unserer 7×7 Schritte für mehr Erfolg im Beruf und gesündere Finanzen oder in unserem Beitrag die perfekte Bewerbung.
Ursachen für eine Absage gibt es viele
Das waren nur drei Beispiele für mögliche Gründe einer Absage. Wir haben uns auf die häufigsten Fehler von Bewerbern in der Erstellung der Bewerbungsunterlagen konzentriert, da du diese schnell beheben kannst. Eine Absage nach einem Vorstellungsgespräch kommt ebenfalls oft vor. Ein Knackpunkt für eine Absage nach einem Vorstellungsgespräch kann in deinem Auftreten während des Gesprächs liegen und auch bei Absagen rund um die Bewerbung spielt leider Diskriminierung eine Rolle.
Solltest du so etwas bemerken, sprich es an. Da du in diesen Fällen wenig selbst in der Hand hast, haben wir diese Ursachen von Absagen außen vor gelassen. Häufig erfährst du überhaupt nicht, weshalb du eine Absage erhalten hast.
Lediglich eine E-Mail mit einem Standardsatz wie „jemand anderes hat noch besser gepasst“ informiert dich über deine Absage. Viele Firmen versenden heutzutage gar keine Absagen mehr und du wartest vergeblich auf eine Antwort. Hierdurch schützen sich Unternehmen vor möglichen Angriffspunkten in der Formulierung einer Absage.
Exkurs: höfliche Absage schreiben
Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz hat auch bei Bewerbungen eine große Stellung eingenommen. Unternehmen befürchten von Bewerbern verklagt zu werden, wenn diese den Verdacht haben wegen Gründen der Diskriminierung abgelehnt worden zu sein.
Deshalb sind viele Absagen heute nichtssagend und ähneln sich in ihrem Wortlaut. Hilfsmittel wie ein Generator für Absagen, unterstützen bei der Formulierung einer höflichen Absage. Aus den Textbausteinen können Vorlagen für Absagen auf Bewerbungen gebaut werden. Damit ist es einfach und schnell auf eine Bewerbung eine Absage zu schreiben.
So ein Bewerbungsabsage-Muster ist zwar toll für das Unternehmen, aber für den Bewerber schlecht. Baut die Absage auf die Bewerbung auf einem Muster auf, erfährt der Bewerber nicht, warum er tatsächlich abgelehnt wurde und kann so auch nichts verändern.
Lerne aus deinen Absagen
Eine Absage ist völlig normal und damit kein Grund den Kopf direkt in den Sand zu stecken. Hättest du dich nicht beworben, hättest du ebenso ein Nein gehabt. Werde dir also bewusst, dass du mit jeder versendeten Bewerbung nur gewinnen kannst.
Eine Stelle, die du nie innehattest, kannst du auch nicht verlieren. Schaue dir deine bisherigen Bewerbungsunterlagen noch einmal in Ruhe an, aktualisiere sie und bring deine Individualität zur Geltung, indem du dich von der Masse abhebst.
Frage (telefonisch!) bei Unternehmen nach den Gründen für deine Absage, insbesondere wenn die Stelle sehr gut zu dir passte und du alle Anforderungen erfüllt hast.
Ein wichtiger Tipp noch am Ende: Positioniere dich von Beginn an im Bewerbungsprozess auf derselben Augenhöhe. Dann sieht dein Gegenüber dich als gleichwertigen Gesprächspartner und nicht als Bittsteller an.
Übrigens die Anzahl deiner Absagen kann dir am Ende egal sein, denn du benötigst nur eine Zusage. Mathematisch gesehen ist die Wahrscheinlichkeit auf eine Zusage umso höher, je mehr Bewerbungen du versendest. Manchmal benötigst du auch einfach das Quäntchen Glück des Tüchtigen.
Wann eine Zusage nach einem Vorstellungsgespräch erfolgt, kann pauschal nicht gesagt werden. Deshalb frage in dem Bewerbungsgespräch nach, wie viel Zeit sie für die Entscheidung benötigen und vereinbare, dass du dich wieder meldest, wenn du nach Ablauf dieser Frist nichts gehört hast.
Ebenso gibt es keine eindeutige Antwort auf die Frage: Was kommt schneller: Absage oder Zusage? Einige Unternehmen melden sich innerhalb weniger Tage, andere sagen niemals ab. Tendenziell ist es: Bist du ein super Kandidat für die Stelle, wird die Zusage schnell erfolgen. Schließlich will das Unternehmen kein Risiko eingehen zu langsam zu sein und dich dann bei einem Konkurrenten sehen.
Den Termin absagen
Manchmal passt ein Termin nicht oder du hast einen andere Stelle als Favorit. Einen großen Fehler ist es, den Termin plump zu canceln. Möchtest du ein Vorstellungsgespräch absagen oder verschieben, formuliere eine freundliche Absage. Im Idealfall greifst du zum Telefon und klärst das Anliegen mit dem Ansprechpartner direkt.
Auch wenn eine Stelle in diesem Unternehmen für dich derzeit nicht mehr in Frage kommt, solltest du höflich absagen. Es gilt das Motto: es gibt immer einen, der einen kennt. Ein Nichterscheinen oder ein Vergreifen im Ton könnte also durch das Netzwerk der Unternehmen langfristig negativ auf dich wirken.
Du bekommst auf deine Bewerbungen nur Absagen? Du bist all die Absagen satt und wünschst dir professionelle Unterstützung bei der Erstellung deiner Bewerbungsunterlagen oder einem überzeugendem Auftreten im Vorstellungsgespräch? Oder fragst du dich: Wie schreibe ich eine Bewerbung? Dann kontaktiere uns und vereinbare einen Termin.
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