START UP! auf Sat.1, Folge 1, 21.03.2018
START UP! auf Sat.1, Folge 2, 28.03.2018
START UP! auf Sat.1, Folge 3, 04.04.2018
START UP! auf Sat.1, Folge 4, 11.04.2018
START UP! auf Sat.1, Folge 5, 18.04.2018
START UP! auf Sat.1, Folge 6, 25.04.2018
START UP! auf Sat.1, Folge 7, 02.05.2018
START UP! auf Sat.1, Folge 8, 09.05.2018 – Finale
Fazit zu Start Up!, Sat.1 und dem Sieg von Jennifer Schwade
Mittwoch, 21.03.2018, 20:15, Sat.1: START UP! Wer wird Deutschlands bester Gründer?
Ich habe mich erfolgreich auf die Suche nach Sat.1 gemacht, um die neue Serie Start Up! mit Carsten Maschmeyer zu schauen. Ich glaube, als ich das letzte Mal den Sender geschaut habe, pflegte ich meine Termine noch im Papierkalender. Als Mehrfachunternehmer gehört es für mich zu einer gern geübten „Pflicht“ neben dem Dauerbrenner „Die Höhle der Löwen“ (#DHDL) auch weitere Formate zumindest einmal anzuschauen. Während „Das Ding des Jahres“ von Stefan Raab mit Joko Winterscheidt, Lena Gercke und Hans-Jürgen Moog für mich eine einmalige TV-Panne war, für die ich mich derart (fremd) schäme, dass ich sie besser mit keinem weiteren Wort würdige, werde ich Start Up! erst einmal treu bleiben.
Die Persönlichkeiten rund um Start Up! auf Sat.1.
Allein schon wegen eines Zitats werde ich wieder einschalten:
“Ein Gründer überzeugt mich durch drei Dinge: Persönlichkeit, Persönlichkeit und Persönlichkeit.” – Dr. Klaus Schieble
Im Beitrag zur Existenzgründung gehe ich auf das Thema Persönlichkeit als Gründer eines Start Up näher ein. Es ist der Grund, warum NUR OBEN IST PLATZ mit Sonja Moreira Coutinho als Psychologin und mit ihrer Persönlichkeitsanalyse arbeitet, wenn unsere Kunden etwas Neues starten. Dr. Klaus Schieble ist mit Lea Lange an der Seite von Carsten Maschmeyer in der „START UP!” – Jury. Er ist der Mann für Recht und Finanzen. Sein Star-Potenzial ragt nicht an einen Frank Thelen oder Ralf Dümmel heran, dafür ist er auch nicht da. Er ist der ruhende Pol, der beobachtet und analysiert. Für mich persönlich hat er mit diesem einen Satz übrigens Gründer-Coach Matthew Mockridge in den Schatten gestellt.
Dessen Rolle erschließt sich mir noch nicht so ganz. Positiv attestiere ich Matthew Mockridge, dass er sich an den immer guten Leitsatz „Ein guter Coach fällt nicht auf.“ hält. So blieb er bisher unauffällig. Um es mit seinen Worten zu sagen: „Trusten“ (oder einfach: vertrauen) wir ihm, dass er noch gute Coaching-Sequenzen liefert und ein Aushängeschild für uns Coaches wird. Lea Lange hat sich mit ihrem Kunst – Start Up Junique einen Namen gemacht. Als Kunstbanause war sie mir vor Start Up! auf Sat.1 persönlich allerdings unbekannt. Carsten Maschmeyer kenne ich einfach – egal ob mit Schnurrbart, Veronica Ferres, AWD oder ohne. Wenn ich mich nicht verhört habe, wurde er allerdings einmal auch namentlich nahe an Sandra Maischberger gerückt.
Start Up! Maschmeyer hat die Schecks zwar schon ausgestellt, aber noch nicht unterschrieben.
Insgesamt verdient jeder Gründer mit seinem Start Up Respekt. In Deutschland, so auch im Saarland, gibt es zu wenige Unternehmer, die ihr Herz und ihr eigenes Schicksal in die Hand nehmen und sich mit ihrem Start Up in den Markt wagen. Und jede Idee, für die Gründer ihre Zeit und ihr Geld opfern, ist somit auch erst einmal zu würdigen. In der Tat gab es bei den 35 sogenannten Pitches vor der Start Up! – Jury in der Humboldt-Universität in Berlin und den weiteren Gründern ein paar Erfindungen, die sich wahrscheinlich noch gut verkaufen werden. Das klappt auch, wenn Carsten Maschmeyer den Scheck über 1.000.000 EUR am Ende nicht unterschreiben wird. Diese Summe winkt dem Sieger am Ende. „Die Höhle der Löwen“ macht bei kleineren Summen auch immer wieder auch mit geplatzten Deals auf sich aufmerksam. Bei Start Up! dauern die Selbstpräsentation und das gesamte Auswahlverfahren länger.
Start Up! Maschmeyer hat auch einen Zickenkrieg in seinen Räumlichkeiten
Die Serie wird selbstverständlich für die Zuschauer produziert und muss sich entsprechend über die Einschaltquoten verkaufen. Das zeigt sich schon daran, dass Matthew Mockridge vor den Werbepausen immer zur Gewinnspielteilnahme motiviert. Es liegt auf der Hand, dass Start Up! und Sat.1 deshalb nicht um Elemente aus Reality-TV, Daily Soap oder des Dschungelcamps („Ich bin ein Star, holt mich hier raus!“, #ibes, RTL) auskommen. So streiten sich direkt im ersten Teil zwei Protagonistinnen, Sevil (Frischeampel gegen Lebensmittelverschwendung) und Linda (bequeme BHs), mehr oder weniger offen. Mit Emre (Pappbecher ohne Plastikdeckel to go) ist auch ein Herr der Schöpfung dabei, um zu polarisieren.
Natürlich überleben auch alle drei die erste Runde. Existenzgründung alleine als Thema aus der Wirtschaft erreicht nicht die breite Öffentlichkeit, Geschichten aus dem echten Leben wie Neid und etwas Theater sprechen zusätzlich mehr Menschen an und erlauben auch der Regenbogen-Presse über die Show zu berichten. Auf die gesamten Einzelheiten gehe ich nicht näher ein, sie lassen sich u. a. hier im Ticker nachlesen.
START UP! auf Sat.1, Folge 2 – Kabinenansprache in Berlin
Start Up! setzt im UPPER WEST in Berlin auch in Teil 2 auf Menschen und Schicksale
Mittwoch, 28.03.2018, 20:15. START UP! Wer wird Deutschlands bester Gründer? Heute geht es um Teil 2 auf Sat. 1 mit Carsten Maschmeyer, Lea Lange und Dr. Klaus Schieble in der Jury und Matthew Mockridge für Personality und Motivation. Selbstverständlich auch wieder dabei: die Gründerinnen und Gründer im UPPER WEST in Berlin mit ihren Produkten. Besonderer Gast dieses mal: BVB-Boss Hans-Joachim „Aki“ Watzke. Er kennt „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!“ nur zu gut. Über Teil 1 habe ich bereits geschrieben.
Schon vor Teil 2 bei Start Up! sickern dank Express, Gala usw. personelle Veränderungen aus dem UPPER WEST in Berlin durch. Marko Kloiber geht aus „familiären Gründen“, ach nein, er ist ja kein Fußballprofi, da darf man die wahren Gründe nennen. Dem Mann mit der Türsicherung, die Kind, Hund und Katze am Öffnen einer Tür hindert, öffnen sich beruflich ganz neue Türen. New York ruft und der Mann ist klug. Für den Juristen ist das eine berufliche Chance, die mit der Million für den Sieger bei Start Up! durchaus konkurrieren kann. Ein Arbeitsleben ist lang, der Wert der Arbeitskraft hoch. Auf Wiedersehen, Berlin und Berliner Luft!
Ansonsten geht es wieder um die Persönlichkeit. Für Anja gibt es eine Geburtstagsparty und es wird über ihr früheres Leben mit seinen Rückschlägen berichtet. Start Up! denkt also weiter an die Zuschauer und die Medien, die weniger mit dem Gründen am Hut haben, dafür aber mehr mit Drama und Schicksal. Das verbindet auch Carsten Maschmeyer und Hans-Joachim Watze, Geschäftsführer vom BVB. Sie kennen sich seit Jahren.
Das UPPER WEST in Berlin verlässt nach Markos freiwilligem Abgang dieses Mal Emre unfreiwillig nach reiflicher Überlegung von Carsten Maschmeyer und Beratung mit seinem Team. Emre leidet in den Augen des Investors an „Ichomanie“ und Carsten Maschmeyer sucht auch keinen Komiker. Für ihn endet der Traum auf die Million in Berlin schon in Teil 2 von Start Up!
Challenge 1: Beim Kabinengeflüster „scheißt“ Start Up! den Berlin Rebels nicht auf den Rasen
Die Teilnhehmer von Start Up! besuchen dieses Mal drei Berliner Profi-Sportclubs: Alba Berlin (überraschend: Damen-Basketball), Füchse Berlin (Handball) und die Berlin Rebels (Football). Emre eckt an und stellt den Schreibtisch in die Komfortzone / „Comfort Zone“ / „Comfort“ Zone, damit ihm keiner abguckt. Er will damit punkten, weil er ist, wie er ist. Abgucken steht wirklich ganz oben auf der Ideenliste. Bei YouTube werden sogar alte Kriegshelden zum Vorbild genommen. „Persönlichkeit, Persönlichkeit und Persönlichkeit“ zählen. Wir erinnern uns an den Vorspann und Dr. Klaus Schieble.
Linda (29, BHs) zeigt in der Kabine doch mal glatt die… Fremdsprachenkenntnisse. American Football ist englisch. Damit auch die Ansprache. „Weisse Bescheid, Schätzelein“. Außerdem war sie als Kind schon bei einem Motivations-Seminar, aber nicht bei NUR OBEN IST PLATZ. Die Jungs macht sie aber richtig heiß, sehr zur Freude von Aki Watzke und Carsten Maschmeyer. Auch wieder im Blickpunkt: Sevil mit der Lebensmittel-Ampel. Bei den Jungs in der Kabine schalten die Ampeln aber nicht auf grün. Sie schauen etwas peinlich berührt von ihrer Ansprache unter sich. Ratlos schauen die Cracks von den Berlin Rebels bei der Ansprache der „kleinen, blonden Frau“ Jennifer an das Herz der Profis. Trotzdem spielen die Berlin Rebels tapfer mit. Ned kommt schon besser klar und erreicht die Männer. Am Ende sorgt allerdings der Stammcoach für klare Verhältnisse: „Keiner scheißt auf unseren Rasen!“.
Was liefern die Teilnehmer von Start Up! in den Kabinen der beiden anderen Proficlubs aus Berlin ab?
Läuft es für die Teilnehmer von Start Up! besser in der Kabine von Füchse Berlin? Von „Heute ist die entscheidende Schlacht unserer Karriere“ über „Ihr seid außergewöhnlich“ und „Eddie The Eagle (PB: 73,5m im Skispringen) im Fuchsbau“ bis hin zur Ansprache an die Ehre „für die Familie“ bei den „Löwen“, die ja eigentlich die Füchse in Berlin sind, ist alles dabei. Die Höhle der Löwen lässt Carsten Maschmeyer einfach nicht los.
Bei den Damen im Basketball von Alba Berlin lässt es sich Matthew Mockridge nicht nehmen, persönlich bei der Motivation beizuwohnen. „Wer gewinnt die Meisterschaft?“ Hans-Joachim Watzke vom BVB kennt die Farben von Alba Berlin, ist aber geschockt wie zaghaft die Mädels beim ersten Mal „Wir“ antworten und denkt scherzhaft über die Auflösung der Mannschaft nach. Bei Daniela geht „Mit Leib und Seele“ gar nichts. Aussteiger Marko formt einen Kreis und malt den Mädels von Alba Berlin Bilder in den Kopf. Emre „lacht nicht“. Denn ihm ist es egal, was jede Spielerin von Alba Berlin aus Ihrem Leben macht. Immerhin zeigt er vollen Körpereinsatz und simuliert eine italienische Schwalbe. Falsche Sportart… Oh je…
Challenge 2 bei Start Up! – Recruiting neuer Mitarbeiter durch neue Eigenschaften für altbekannte Produkte an der SRH Hochschule Berlin
Bei wem möchten nach der Challenge die meisten Studierenden der Internationalen Betriebswirtschaft der SRH Hochschule Berlin arbeiten? Die Kunst ist ein bekanntes Produkt viel besser zu verkaufen durch fiktive, neue Eigenschaften: eine Klobürste, ein Fön, ein Handstaubsauger… „Start Up! unbekannt“ soll ein spannendes Unternehmen für aufstrebende Talente, die in Berlin studieren, sein. Das geht durch Fakten. Fast alles ist dabei, Schuhe ausziehen, das Anbieten von Provision und selbstbestimmten Gehalt, verbunden mit der „Androhung“ von wöchentlichen Meetings, die guten Adiletten und Mütze (Emre, wer sonst?), aber auch mit konkreten Konditionen des Arbeitsvertrages buhlen die Start Up! Teilnehmer um die Gunst der Studierenden. Auch das gute, alte Zitat „Wähle einen Beruf, den du liebst, und du brauchst keinen Tag in deinem Leben mehr zu arbeiten.“ von Konfuzius schwingt im Hintergrund mit. Eine kurze Gesangseinlage von Linda und R. Kellys „I believe I can fly“ wird mit einem Schmerzensgeld von 46.000 EUR Grundgehalt dotiert. Am meisten gewinnt Stefan mit die Herzen, vier Gründer finden bei den Millenials der SRH Hochschule Berlin gar keinen Zuspruch.
START UP!, Sat.1, Folge 3 – Kandidaten desolat
Folge 3 von Start Up! auf Sat.1 beginnt mit PS, Motorlärm und Gekreische der Kandidaten
Gleich zu Beginn stellt sich die Frage, ob Sat.1 uns nicht sogar im Vorspann verraten will, welche Kandidaten Start Up! verlassen. Gefühlt dauerte dieser einmal mehr sehr lang und sollte scheinbar ein Teaser für ran racing sein, da Sat.1 die DTM im Jahr 2018 überträgt. Aus Teil 1 und Teil 2 wissen wir bereits, dass Sat.1 nicht den Fokus auf Gründer und Existenzgründung legt, sondern dem Storytelling für die Kandidaten in der Redaktion der Boulevardpresse und der GMX-Startseite die Überholspur überlässt. Nach dem Vorspann geht es endlich los mit dem üblichen Geplänkel bis die erste Challenge auf die Start Up! Kandidaten wartet: der Turmbau. Teamleiter werden Jennifer und Anja. Es fällt auf, dass manche Kandidaten aus der verpatzen Bus-Challenge aus Teil 1 gelernt haben. Das Team der Kandidaten um Anja glänzt durch Harmonie und Optimismus. Der Turm gelingt allerdings weniger und muss wegen seiner Baufälligkeit schrittweise rückgebaut werden. Passend dazu schallt es beim Aufstellen mehrfach „Finger weg!“ durch die Hallen des Berliner UPPER WEST, in dem die Teilnehmer für die Sat.1 Quote für Start Up! arbeiten. Ein filigraner und gut geplanter Turm der Kandidaten aus dem Team von Jennifer siegt am Ende und wird nur von der Jury zu Fall gebracht. Ausschlaggebend war u. a. die gute Rollenverteilung, denn Kandidatin Jennifer suchte bereits nach Experten für Statik und Ingenieurswesen.
Schrei wenn du kannst – Was bringt „Personality Coach“ Matthew Mockridge den Kandidaten da eigentlich bei?
Im Anschluss an die Challenge gibt es für gestandene Coaches einen echten Moment des Fremdschämens. Matthew Mockridge, der Mann mit den vielen Mützen, Basecaps und dem grauen Bart, dessen Aufgabe bisher unklar war, stand erst etwas verloren vor den Kandidaten und wollte sie „nicht länger aufhalten“. Dann nimmt er sich allerdings Jennifer einzeln zur Brust und geht mit ihr in den Park. In Teil 1 hatte ich ihm noch positiv attestiert, dass er nicht auffiel, was meiner Meinung nach ein Qualitätsmerkmal eines guten Coaches ist. Er hätte es besser dabei belassen. Offensichtlich gab es allerdings bei Sat.1 und Start Up! für die Kandidaten auch Gutscheine, um in den Wald zu sch…, äh, schreien. In den kommenden Minuten bittet er Kandidatin Jennifer, die ihm wohl zu ruhig und zurückhaltend agiert, Bäume anzuschreien. Ob dies Teil seiner Coaching-Ausbildung war? Die peinliche Szene lässt sich jedenfalls in der Mediathek ansehen. Nach hartnäckigem Zureden überwindet sich Jennifer dann doch, sich vor der Kamera lächerlich zu machen und schreit. Zur Belohnung gibt es dafür eine Umarmung von „Personality Coach“ Matthew Mockridge. Ein Coach bei NOIP, der seine Coachees in den Wald bittet, um wehrlose Bäume zu umarmen oder sie anzuschreien würde wahrscheinlich an einen Baum gebunden und geknebelt werden, bis er oder sie wieder bei klarem Verstand ist (-> NOIP Coaching-Definition). Bei seinem nächsten Auftritt glänzte Coach Matthew dann wieder mehr: In der nächsten Challenge durfte er stolz mit der Zielflagge die Kandidaten abwinken. Wie sagten die Pinguine aus Madagaskar einst so schön: „Lächeln und Winken, Männer.“ Well played, sir…
Mit Start Up! und Sat.1 drehen die Kandidaten zwei Runden auf dem Spreewaldring im Quiz-Renntaxi, das der „Bruder von Nick Heidfeld“ lenkt.
Endlich kommen wir zu einer Challenge, die mich die Urschrei-Therapie verdrängen lässt. Schon seit dem Vorspann hatte ich mich auf das Quiz mit den Kandidaten im McLaren auf dem Spreewaldring gefreut. Zuerst einmal musste ich tatsächlich nach der Antwort auf die Frage suchen, wer Sven Heidfeld genau ist. Steht bei Größen wie z. B. Michael und sogar Ralf Schumacher bei Wikipedia „Rennfahrer“, findet sich bei ihm als Qualifikation tatsächlich nur „Bruder von Nick Heidfeld“. Das ist bitter, denn der Mann ist ein Profi. Eindrucksvoll ist das Auto – der grüne McLaren mit Semi-Slick-Bereifung heult und dröhnt giftig quer durch die regennassen Kurven, vielleicht bisher der beste Moment in Start Up! auf Sat.1… Bevor die Kandidaten jedoch die Fragen unter Stress beantworten dürfen, hält Gründer-Titan Carsten Maschmeyer eine große Rede, der alle andächtig folgen. Sogar Sven Heidfeld steht stramm und verzieht keine Mine. Nach ein paar Fragen zu der Anzahl der Bundesländer in Deutschland, dem Facebook-Gründer, einer 15-3×2 Rechenaufgabe und dem Geschäftsmodell von McDonald’s stehen die besten Kandidaten fest: Daniel (11, Komator Schlafschaukel), Kim (8, FlipPen) und Linda (7, BH „Lindabra“) sammelten die meisten Punkte durch richtige Antworten. Carsten Maschmeyer und der Rest der Jury stehen durch den Regen am Ende übrigens wie begossene Pudel da. Ein Bild mit Symbolcharakter?
Der Auftritt auf der Bühne des Theaters am Kurfürstendamm misslingt den meisten Kandidaten
Um eine gelungene Zielgruppensegmentierung für ihre Produkte zu beweisen, müssen die Kandidaten von Sat.1 und Start Up! sich aus Komparsen die aussuchen, die ihrer Meinung nach am ehesten das Produkt kaufen werden. Ausgestattet mit allerhand Requisiten sollen die Gründerinnen und Gründer sie als ihren Zielgruppenkunden vorstellen. Offenbar hatten allerdings einige Kandidaten noch die Ohrenstöpsel vom Spreewaldring in den Ohren oder wurden schwerhörig vom mächtigen Gebrüll des McLaren. Zu sehr in ihr Produkt verliebt wurde die Aufgabe vielfach einfach „weggelabert“. Die Komparsen standen verschämt auf der Bühne des Theaters am Kurfürstendamm neben den Kandidaten und fühlten sich überflüssig, während die Jury, wie im Vorspann versprochen, immer genervter wurde. Am besten funktionierte das Storytelling von Linda. Auch Daniel schlug sich im Vergleich zu den anderen Kandidaten prima. Beide stellten nicht das Produkt, sondern den Zielgruppenkunden in den Mittelpunkt.
Daniela geht, doch die Kandidaten sind unzufrieden
Am Ende ist es wieder wie bei den 10 kleinen Jägermeistern: Einer muss gehen. Daniela bekommt von den verbliebenen konkurrierenden Kandidaten zwar lobende Worte, muss allerdings ihren Schulranzen packen. Nachdem alle weiteren Kandidaten Lob und Kritik von Star-Investor Carsten Maschmeyer über sich ergehen lassen, greift Sat.1 zum bekanntesten und wohl ältesten Trick aus Theater, Film, Daily-Soap, Show & Shine usw. Wir nennen es „deus ex machina“, der „Gott aus der Maschine“. Von den Kameras unbeobachtet hat sich Mediziner Daniel wohl mit seiner mutmaßlichen Fassade in der Jury und unter den Kandidaten keine Freunde gemacht. Während Sevil (Frischeampel), die irgendwie kein Produkt, sondern nur eine vage Vorstellung und wenig Ahnung davon zu haben scheint, Lebensmitteltechniker für sich arbeiten lässt, wird Daniel nun zum vermeintlichen Wackelkandidaten. Passend dazu kommt ins Spiel, dass Ned („Heinho“ = Hemd in Hose) mit Danielas Abschied nicht einverstanden ist und vor der Kamera Daniel kritisiert. Auch den Handschlag verweigert er ihm. Im Teaser zu Teil 4 wird das ausgeschlachtet und endlich hat die Boulevardpresse etwas über den Zickenkrieg zwischen den Kandidaten zu berichten. Ich auch. Bis zum nächsten Teil!
START UP!, Sat.1, Folge 4 – Lausige Einschaltquoten und wenig Fortschritt
Sat.1 musste mit schlechten Einschaltquoten bei Start Up! lernen, dass Existenzgründung nichts für die breite Masse ist. Weniger als 10% sind in Deutschland Unternehmer (Quelle). Im internationalen Vergleich ist das wenig. Trotz aller Versuche an eine Reality-Soap heranzurücken war nach Teil 4 am 11.04.2018 Schluss im Free-TV. Auch der von Carsten Maschmeyer ins Leben gerufene Twitter-Beef half nicht. Start Up! landete am Ende unterhalb einer Einschaltquote von 3%. Zu mies für Sat.1. Deswegen wanderte die Sendung schnurstracks in die Sat.1 Mediathek. NOIP bleibt am Ball und den Gründerinnen und Gründern der Serie treu.
Schon im Teaser von Start Up!, der wie bei den Teilen zuvor von Sat.1 sehr lange gestaltet und häufig wiederkehrend war, zeigte sich ein lauter und schwer zu verstehender Marktschreier vom Hamburger Fischmarkt. Zusätzlich war von einem Eklat zwischen den männlichen Zicken die Rede. Damit endete auch schon Teil 3. Wer genau aufpasst, merkt, dass dies eher mit Einschaltquoten als mit Existenzgründung, Produkten und tatsächlichen Fortschritten der Gründerinnen und Gründer aus dem 29. Stock des UPPER WEST zu tun hat. Deren Aufgabe bestand darin, Produkt, Name und Logo voranzutreiben. Carsten Maschmeyer hatte es in seinem „Teaching“ gefordert – KUSS (= kurz und sehr simpel). Er erklärte auch Jennifer, dass 36 Stunden bedeuten, zwei Nächte und einen Tag zu arbeiten.
Mit Doppel-D für bessere Einschaltquoten?
Wer Stefan Raab zu seinen Glanzzeiten erlebt hat, kennt noch „Quote durch Titte“. Er kritisierte so steigende Einschaltquoten, wenn weibliche Brüste im Fernsehen zu sehen waren. Auf die Spitze trieb er es als er eine alte, faltige Männerbrust zeigte. An das Prinzip „Endlich wieder Brüste“ glaubten scheinbar auch die Macher von Start Up! in ihrem Rettungsversuch. Sie zeigten Linda, wie sie sich bei Jenny Trettin von Doppel D in Berlin Hilfe holte. Am Eingang steht ein Schild „Love your boobs“. Die beiden Damen unterhielten sich angeregt über Formen, Zahlen und Buchstaben, dass es mir als Mann schwindelig wurde. Wem half der Besuch am Ende eigentlich am meisten – Sat.1, Start Up!, Linda oder Doppel D? Was mit den Einschaltquoten passierte, wissen wir ja… Ich selbst habe gelernt, dass USP (Alleinstellungsmerkmal) nicht nur unique selling proposition, sondern auch unique selling point bedeuten kann. Das ist auch leichter auszusprechen.
Dank geringer Einschaltquoten fast unbeobachtet: Challenge auf dem Hamburger Fischmarkt
Die erste Challenge findet auf dem Hamburger Fischmarkt statt. Coach Mockridge, zu dem ich in Teil 3 bereits alles geschrieben habe, erklärt, dass die morgens verlorenen Stunden über den Tag nicht mehr hereinzuholen sind. Danach wird auch noch eine Maschmeyer Ansprache zu Verkauf und Präsentation in Szene gesetzt. Anschließend gibt es zwei Teams mit den Anführern Kim und Sevil. Dabei ist es spannend zu beobachten, wie die Gründerinnen und Gründer ihre Rollen ausfüllen, fast schon wie in einem echten AC. Bemerkenswert ist die Überwindungskraft von Jennifer, die Fisch so gar nicht ausstehen kann. Daniel wirkt mit seiner elitären Art in der Kundenansprache auf dem Marktplatz zur frühen Uhrzeit deplatziert. Besser macht es Ned, der die Verknappungstaktik einsetzt, als gäbe es nie wieder Fisch. Auch Stefan gibt sein Bestes und füttert die Besucher an. Sogar auf Mandarin spricht er mit ihnen. Das Team um Kim gewinnt dennoch knapp mit 20 Euro mehr Umsatz. Der gezeigte Eklat war erwartungsgemäß keiner. Lediglich ein Widerspruch von Ned zu Daniels Verkaufsslogan nahm wenige Sekunden ein. Die Werbung mit dem Zickenkrieg für höhere Einschaltquoten verpuffte also zu Recht.
In der zweiten Challenge fliegen die Fäuste und Sat.1 träumt von den Einschaltquoten, die RTL mit Henry Maske hatte
Auf das weitere Geplänkel wie Homestories etc. gehe ich nicht weiter ein. Im Boxtempel Berlin warten Vater und Sohn May auf die Teilnehmer. Die meisten Teilnehmer dürften erlebt haben, wie Henry Maske boxte und RTL zu sagenhaften Einschaltquoten verhalf. Heute dürfen sie selbst trainieren. Dabei überraschen Stefan, Jennifer und Kim. An der Reaktionswand, bei der aufleuchtende Flächen mit der Hand abzuklatschen sind, holt Stefan die Höchstpunktzahl mit 90 Treffern. Diese Trainingseinheit findet statt, weil Coach Mockridge offenbar den Staubwedel gefunden hat und Omas Coaching-Leitsatz für Gründer „Nicht die Großen fressen die Kleinen, sondern die Schnellen fressen die Langsamen.“ abgestaubt hat. Zu einer solchen Form aufgelaufen, lässt er sich noch entlocken, dass der Champion die gleiche Angst hat wie der Feigling, jedoch die Energie anders nutzt. Für das Image des ambitionierten Teils der Coaching-Gilde dürfte es ein Segen sein, dass die Einschaltquoten von Start Up! im Keller sind.
Start Up! geht in die Sat.1 Mediathek, weil die Einschaltquoten zeigen, dass die Serie nicht relevant genug ist. Wer geht bei den Kandidaten?
Interessant war im Anschluss, dass Gernot Sümmermann, ebenfalls Unternehmer, sowohl Stefan als auch Sevil bei der Produktentwicklung erfolgreich half. Besonders bei Sevil fiel wieder auf, dass sie außer einer Idee nicht allzu viel an Wissen und Können liefert und das Produkt am Ende fast ausschließlich eine Fremdleistung sein dürfte. Hier zeigt sich wieder ein deutlicher Unterschied zu „Die Höhle der Löwen“ mit den deutlich höheren Einschaltquoten. Maschmeyer möchte Mockridge in Nichts nachstehen und greift seinerseits zum Coaching-Oldtimer „TEAM = Toll, ein anderer macht’s“. Sevil wackelt also wieder, das hat Tradition. Nach der „Lehrerkonferenz“ dürfen alle Teilnehmer bei Carsten Maschmeyer vorsprechen. Kerstin ist am Ende raus, fängt sich aber schnell wieder. Ihr Produkt aus der Kakaofrucht und sie als Gründerin konnten Carsten Maschmeyer nicht genug überzeugen.
Start Up!, Sat.1, Folge 5 – Die Jury-Mitglieder urteilen auch in der Mediathek weiter
Folge 5 von Start Up! kommt aus der Sat.1 Mediathek, wo es seit 18.04.2018 abrufbar ist. Dort kannst du verfolgen, wie es den Gründern ergeht und wie die Jury urteilt.
Wer sind die Mitglieder der Jury von Start Up! auf Sat.1?
Die Folge 5 war relativ langatmig mit wenig Highlights. Wie es Start Up! selbst gerne tut, nutze ich das an dieser Stelle für einen Blick auf die Jury. Zur Folge selbst geht es etwas weiter unten weiter. Die Start Up! Jury hat neben Carsten Maschmeyer die Mitglieder Lea Lange, Dr. Klaus Schieble und Matthew Mockridge. Welche Rollen spielen sie?
Chef der Jury und bei Start Up! überhaupt – Carsten Maschmeyer
Carsten Maschmeyer führt die Maschmeyer Group und investiert in Start Up – Unternehmen. Viele kennen ihn noch vom AWD. Wo Macht, Geld, Politik, Sport, Kameras, also eigentlich Öffentlichkeit überhaupt, sind, ist auch Carsten Maschmeyer und umgekehrt. Wenn er weibliche Verstärkung an seiner Seite braucht, wird er von seiner Frau Veronica Ferres begleitet. Carsten Maschmeyer beherrscht die Kunst rechtzeitig in Unternehmen ein- und wieder auszusteigen. Laut Tagesspiegel waren in den vergangenen sieben Jahren nur drei von 35 Start Up – Investitionen ein Flop. Bei Start Up! hört alles auf sein Kommando. Wenn er (ungeschnitten) redet, stehen alle still. Doch was würde er wohl mit einer Firma machen, die wie Start Up! auf Sat.1 performt?
Quotenfrau oder Powerfrau bei Start Up!? Lea Lange ist das weibliche Mitglied der Jury und selbst Gründerin
Lea Lange ist die Frau in der Jury von Start Up!. Sie ist Mitgründerin und CEO des Kunst-Onlineshops Juniqe. Es ist eigentlich selbstredend, dass ein solches Unternehmen in Berlin sitzt. Junique hat sich auf den Online-Handel mit Kunst für kleinere Geldbeutel spezialisiert. Somit findet man keine Bilder von Pablo Picasso oder Vincent von Gogh, dafür allerhand Kunstgegenstände für den Konsumsüchtigen. Aus mehreren Umzügen weiß ich, welchen Spaß solche Anschaffungen, für die ich gerne das saarländische Wort „Fubbes“ verwende, beim Einpacken und Auspacken machen.
Dr. Klaus Schieble, der Mann für Recht und Finanzen macht nicht nur als Jury-Mitglied einen guten Job bei Start Up!.
Dr. Klaus Schieble gehört zur Maschmeyer Group. Dort ist er der Mann für Recht und Finanzen. Nach Folge 1 hatte ich ihn schon für seine analytischen und sachlichen Fähigkeiten gelobt. Für mich persönlich spielt er die beste Rolle. Wer nur sein Foto und seine Berufsbezeichnung sieht, ahnt nicht, dass er auch vor der Kamera als Mitglied der Jury einen guten Job macht und dabei angenehm präsent ist. Chapeau, Herr Dr. Schieble, es wäre schön, wenn auch weitere Protagonisten auf Sat.1 bei Start Up! mehr „Persönlichkeit, Persönlichkeit und Persönlichkeit“ hätten.
Wer „trustet“ bei Start Up! seinem Gefühl, wenn er Matthew Mockridge als Jury-Mitglied beruft?
Ein Tiefpunkt bei Start Up! ist für mich Jury-Mitglied und „Personality-Coach“ Matthew Mockridge. Auf Twitter las ich, dass nicht nur ich mich frage, was er eigentlich macht außer viele Mützen und Basecaps zu tragen. Er wartet mit Anglizismen und alten Weisheiten auf und coacht im Stile eines Klassenclowns. „Wenn du nicht überzeugen kannst, dann verwirre!“? In Folge 3 fiel mir persönlich das besonders negativ auf. Das ist sehr schade, denn Existenzgründung ist ein ernstes und wichtiges Thema. Deshalb benötigt es professionelle und seriöse Coaches. Show hin oder her, gute Ergebnisse und der damit verbundene Aha-Effekt wären bei wenig gewordenen Zuschauern sicherlich eine bessere Werbung für einen Coach, Trainer, Berater und Dienstleister. Aber kommen wir zur Folge 5 selbst.
Folge 5 von Start Up! aus der Sat.1 Mediathek: Die Jury und ihr Urteil
Die erste Challenge unter den kritischen Augen der Start Up! Jury geht um Führung und Pferde
Neben unserem Führungskräftetraining Doktor MEET gibt es am Markt weitere Coachings für Führungskräfte. Bei Lee & Braun beispielsweise zeigen die Kandidaten, wie sie mit Mitarbeitern, die von Pferden dargestellt werden, umgehen würden. Die Jury-Mitglieder von Start Up! schauen zu und lauschen dem Urteil der Coaches. Nachdem alle mehr oder weniger erfolgreich und unterschiedlich die insgesamt zwei wechselnden Pferdepaare durch den Parcours geführt haben, bitten Mareile Braun und Nico Lee Gogol jeweils drei Teilnehmer vorzutreten, die die schlechteste und beste Performance abgegeben haben. Auffallend ist, dass Kim als Pferdespezialistin von der Rolle ist, Jennifer zuerst auf die Pferde zugeht und Ned seinen Respekt vor Pferden überwindet und seine Sache gut macht. So hilft er anschließend auch Daniel beim Tragen der Matratze für dessen Schaukelbett. Scheinbar ist der Zickenkrieg vorbei, wo es nicht mehr um Einschaltquoten geht.
Die zweite Challenge ist die Entwicklung einer Plakatwerbung. Gefällt sie der Start Up! Jury?
Wer mit Werbeagenturen arbeitet weiß, dass sich schon im Briefing Erfolg oder Misserfolg der Kampagne entscheiden. Bei Start Up! zeigte sich das in den Hallen von Jung von Matt. Wer selbst das Image der Elbphilharmonie retten kann, hat etwas drauf. Übrigens: Stichwort Marketing, weniger erfreulich nach dem Umzug der Start Up! Jury und Kandidaten in die Sat.1 Mediathek ist übrigens die viele und teilweise sehr laute Werbung. Kommen dann noch Netzausfälle bei Vodafone dazu, wird Streaming zur Geduldsprobe.
Trotz stark unterschiedlicher Briefings bekommen am Ende alle Kandidaten jeweils drei Vorschläge für ein Plakat. Alle müssen sich für einen davon entscheiden. Die polarisierende Art von Jung von Matt kommt insgesamt gut an und zweimal siegt ein Entwurf mit Donald Trump.
Eine Runde mit Matthew Mockridge, in der die Teilnehmer Lob und Kritik zu den Personen austauschen sollen, verkommt anschließend noch zur „Quasselstunde“ voller Weichmacher. Präzise Sprache, die kompetent wirkt, vermisse ich. Mockridge entdeckt dafür trotzdem eine „schöne Energie“. Mehrmals schaute er bei den Äußerungen der Kandidaten vorher verschämt zu Boden, möglicherweise hat er sie da entdeckt.
Für wen entscheidet sich die Start Up! Jury am Ende?
Nach der Beratung mit seiner Jury steht Carsten Maschmeyer vor der Entscheidung, wen der beiden Wackelkandidaten Kim oder Sevil er aus dem Rennen um die Million nehmen soll. Kims FlipPen ist ihm in der Vermarktung zu sachlich. Besonders das schwarz-weiße und simple Logo missfällt ihm. Von Sevil kommt seit Folge 1 keine Eigenleistung, weswegen sie schon zweimal ermahnt wurde. In Folge 5 ist für sie allerdings die Reise zu Ende. Dennoch geht sie als Gewinnerin, weil sie mit einer Idee und ohne Ahnung kam und ohne großes, eigenes Zutun, mit einem sehr weit entwickelten Produkt geht, für das auch schon eine tolle Marketingidee steht.
zu Folge 4 von Start Up! auf Sat.1
Start Up!, Sat.1, Folge 6 – Doppelter Mockridge und eine Überraschung
In der Vorschau auf Folge 6 von Start Up! auf Sat.1 wurden die Zuschauer damit gelockt, dass die Kandidaten sich vor Schülern einer Grundschule beweisen und ihr Produkt möglichst kindgerecht erklären müssen und dass Matthew Mockridge sie über einen bevorstehenden Elevator Pitch informieren wird.
Bill Mockridge, der Vater von Start Up! – Coach Matthew Mockridge, zeigt „passion“
Matthew Mockridge ist laut Wikipedia eins von sechs Kindern von Bill Mockridge. „Bill“ ist dabei sein Spitzname, denn eigentlich heißt er William Mockridge. Er gründete das Bonner Springmaus – Improvisationstheater. In Clärchen’s Ballhaus zeigt er, dass er ein Vollblut-Schauspieler ist und auch Laien die Schauspielkunst beibringen kann. Zur Challenge selbst: Improvisation! Interessant ist, wie ein Chef nur durch seinen Gesichtsausdruck wirkt. Danach lässt Bill Mockridge die Kandidaten ihre Fremdeinschätzung geben, ob sie einander als Chef, Angestellten oder Praktikanten ansehen. Daniel kommt dabei schlecht weg und glaubt, dass er bei Mitarbeitern, die ihn seiner Meinung nach ja nicht kennen und zahlreicher wären, besser weggkommt.
Ein paar Sorgenfalten bekomme ich, als die Kandidaten einander Feedback geben. Ich werde Sonja bitten, bei Gelegenheit über Feedback-Regeln zu schreiben. Überhaupt quält sich Daniel durch das Improvisieren, auch als er mit seinem Rollenspiel als Gründer eines Start Ups mit einem automatischen Nasenbohrer Ned nicht davon überzeugen kann, weiter mit 100.000 EUR investiert zu bleiben. Unfreiwillig komisch ist dabei, dass Ned Daniel duzt, Daniel umgekehrt Ned aber siezt und es nicht merkt. Bill Mockridge geht anschließend auf Einstellung und Stimme ein und spielt eine Frau mit piepsiger Stimme. Später verlangt Vater Mockridge dies auch von Stefan, der das souverän löst. Daniel fordert er auf deutlich lauter zu sprechen. Anja zeigt uns, dass die gute, alte Einzelhandels-Schule („Das haben wir noch nie gehabt!“) bei einer Reklamation nach wie vor lebt.
Nett anzusehen ist auch, wie Jennifer als Chefin eine harte Linie fährt und welchen Spaß Ned hat beim spontanen Rollen- und Hut- bzw. Mützentausch in einem Gespräch zwischen Gründer und Bank. Mockridge jun. lauscht und folgt dem Vater aufmerksam. Er lernt sichtbar selbst dabei richtig viel. Vater Entertainer, Sohn Ententrainer (s. auch auch Folge 3)? Das wäre gemein. Matthew Mockridge hat zwar einen teilweise grauen Bart, doch die Mützen und Basecaps verraten, dass er mit 31 noch jung ist und viel lernen kann. Hoffentlich lebt Bill also noch lang!
Schwierige Dinge einfach erklären? Bei Start Up! prüfen in Anwesenheit von Carsten Maschmeyer und Matthew Mockridge die Kinder das sehr hart.
Bei der nächsten Challenge nehmen Carsten Maschmeyer und Matthew Mockridge in der letzten Bank Platz. Da Maschmeyer selbst Vater ist, lässt er es sich nicht nehmen höchstpersönlich bei der Challenge zuzuschauen. Gut macht es Jennifer, die mit einem Stoffwürfel für Ordnung sorgt und gut erklärt, auch wenn die Kids die Strumpfhose für die Arme nicht so ganz begreifen können. Ned („Superman mit Super-Unterhose“) und Anja („Sand in den Pommes und auf dem Eis“) gelingt es wie Stefan („Mikrowelle gegen müffelnde Schuhe“) ebenfalls zu punkten. Maschmeyer und Mockridge einerseits und die Kinder andererseits sehen die Leistungen übrigens nicht immer ganz einheitlich. Bei Linda und ihrem BH tun sich die Kinder, vor allem ein Junge, ziemlich schwer und die Maschmeyer-Mockridge – Jury bemängelt, dass sie die herkömmlichen BHs so dramatisch darstellt, als würden diese Frauen schwer verletzen.
Bares ist Wahres – Gehaltsverhandlungen zum Totlachen und Staunen bei Start Up!
Anders als Matthew Mockridge coacht NOIP nicht, wie man Bäume anschreit, sondern setzt eher darauf, dass Klienten Gehälter aushandeln, die sie in einem Unternehmen Wurzeln schlagen lassen, weil sie sich gut aufgehoben fühlen und fair bezahlt werden. Als die Challenge zur Gehaltsverhandlung zwischen Gründer und Investor, vertreten durch Dr. Klaus Schieble (s. Folge 5), ansteht, ist deshalb die Freude groß. Endlich kein Coaching mit Pferden, sondern auch mal eines unserer Steckenpferde! Vorweg eins, den Doktor erkennen die jungen Gründer dem promovierten Dr. Klaus Schieble durch die Bank kurzerhand ab. Kim überrascht mit der Äußerung, dass sie einen Nachteil hätte, weil sie noch nie eine Gehaltsverhandlung hatte – weder im Coaching, noch in der Realität – mit 23! Die Frage, ob sie oder der Career Service ihrer Uni geschlafen haben, bleibt dabei offen. Anja wollte sich im Internet einlesen, kam aber offensichtlich leider nicht bis zu uns durch.
Um sich nicht mit Wissen zu belasten, das sie durcheinander bringt, setzt sie darauf, dass sie unter Stress ganz ruhig bleibt. Entsprechend tritt sie auch auf, fordert 10.000 EUR im Monat und erzählte Dr. Klaus Schieble dabei im wahrsten Sinne des Wortes etwas vom Pferd. Dieser denkt deshalb schon über einen Dienstgaul nach, wie er später süffisant bemerkt. Wie der geldwerte Vorteil da wohl in der Gehaltsabrechnung bei den Steuern und Sozialversicherungen berechnet werden würde? Sie führt allerhand „Klassiker“ an wie ihren 1,… – Master, privaten Konsum, die Notwendigkeit die 23 Jahre alten Akkus wieder aufzuladen, von der Erschöpfungs- und Ermüdungsphase und bricht schließlich um 75% ein auf 2.500 EUR brutto. Es war einfach zu köstlich anzusehen. Ich könnte es stundenlang tun. Und wie gerne würde ich diesen Ausschnitt in zukünftigen Gehaltsverhandlungen für Berufseinsteiger Coachings einsetzen…
Profi-Tipp für Matthew Mockridge: Gehaltsverhandlungen und Elevator-Pitch statt Urschreitherapie für mehr wirtschaftliche Kompetenz und ein sichereres Auftreten der Start Up! Gründer
Das Thema der privaten Lebenshaltung zieht sich wie ein roter Faden durch die Verhandlungen. Matthew Mockridge hätte vorher gute Hinweise geben können, z. B. wie Einwände zu kontern sind. In der VIP-Lounge finden unsere Leser dies und mehr inkl. der beliebtesten Arbeitsblätter und Checklisten unter Schritt 6. Wo viel Schatten ist, war dieses Mal aber auch dank Jennifer viel Licht mit einem best practice Beispiel. Sie spielte ihre gesamte wirtschaftliche Kompetenz und Verhandlungskunst aus, dass sie sogar den Ehrgeiz von Dr. Klaus Schieble weckte. So verhandelten die beiden über Fixgehalt und variable Vergütung und führten ein „Profigespräch“ (C. Maschmeyer) mit präziser Ausdrucksweise. Mit der richtigen Prozentrechnung im Kopf, ging sie konsequent ihren Weg und schlug ein Treffen in der Mitte zwischen 48.000 und 60.000 bei 56.000 EUR vor. So geht das! Lediglich das „nicht gut“ am Ende verdarb ihr die Bestnote. Ein ähnliches Bild zeigt sich auch beim Elevator Pitch.
Was passierte, nachdem Matthew Mockridge die Kandidaten zu Maschmeyer in den Aufzug schickte?
Die richtige Selbstvermarktungsstrategie durch eine überzeugende Selbstpräsentation ist nicht nur für Gründer das A und O. Dass Kim bei der Ankündigung durch Matthew Mockridge die Augen verdreht, sagt alles auch über die darauffolgende Leistung. Dass sie „auf dem kalten Fuß“ (O-Ton) erwischt wurde, war ihr anzumerken. Ihre Darbietung war nicht „das rosarote vom Ei„. Anja reihte einfach ein paar Klassiker an Stärken aneinander wie fleißig, teamfähig usw. und endete mit „ähm, ja“, was fast an einen gespielten Witz erinnerte. Stefan wischte sich die schweißnassen Hände vor dem Einsteigen ab und zog mit innovativ, kreativ und zielstrebig nach. Daniel verkaufte sich sehr zur Freude von Carsten Maschmeyer als den „idealen Kandidaten“. Der Start Up – Titan hatte allerdings auch nichts zum Schreiben dabei und fuhr nur immer 29 Stockwerke hoch und wieder herunter. Insgesamt waren es eher Worte aus Wolkenkuckucksheim, die keinen bleibenden Eindruck hinterließen.
Gut war Ned, der seine Lernkurve in den Vordergrund stellte. Direkt zuvor hatte Matthew Mockridge allerdings auch betont, „Es geht um DICH, nicht um dein Produkt.“. Möglicherweise hatte er das vorher nicht so deutlich erklärt. Jennifer stieg als einzige sichtbar lächelnd in den Aufzug und betonte ihre Balance zwischen Zurückhaltung und Leidenschaft/Passion (die deutsche Version von „passion“ durch Bill Mockridge) sowie Emotion und Ratio. Auch Linda fand schnell ins Spiel. Eine so wichtige Übung allerdings als „Gründerfahrstuhl des Grauens“ zu bezeichnen, ist schwach von Sat.1 und den Start Up! – Machern. In einem weiteren Beitrag greifen wir das Thema deshalb noch einmal auf.
Zwischenmenschliches in Folge 6 von Start Up! und der Abschied von Ned und Linda
Natürlich kommen auch wieder Unstimmigkeiten zwischen den Kandidaten vor. Daniel nimmt sich einen Tag frei für seine Prüfung zum Staatsexamen, verschweigt allerdings, dass es auch zwei Tage dauern kann. Carsten Maschmeyer gestattet es ihm, weil er als Dr. Daniel mit seinem Produkt kompetenter wirken würde. Dass er das Produkt schätzt, scheint ein offenes Geheimnis. Kim ätzt später über Daniels Art und auch Anja äußert Unzufriedenheit. Nachdem die drei Gründer ihren Einsatz beim Elevator Pitch hatten, herrschte eisige Stimmung beim Warten auf die weiteren Kandidaten.
Bei der Entscheidung am Ende gibt es dann eine kleine Überraschung. Ned hat in den Augen von Maschmeyer nicht genug gelernt. Er bleibt in Deutschland und darf nach sechs Wochen Start Up! nicht mit in die USA. Etwas rätselhaft ist, dass Kim nach der schwachen Leistung weiter dabei bleibt, obwohl sie deutlich belehrt wird, dass genau das Unvorhergesehene das echte Gründen ist. Auch Linda muss gehen, weil sie sich mehr auf das Abwerten der Konkurrenz statt um eigene Fortschritte kümmert. Die beiden Ausgeschiedenen werden es allerdings verschmerzen können, denn auch mit wenigen Zuschauern in der Sat.1 Mediathek ist Start Up! eine gute Werbung für einen Existenzgründer. Folge 7 von Start Up! ist ab 02.05.2018 in der Sat.1 Mediathek zu sehen. Dann geht es nach Los Angeles. Ob Matthew Mockridge mitfliegen darf? Das und mehr liest du im Rückblick auf Folge 7.
zu Folge 5 von Start Up! auf Sat.1
Start Up!, Sat.1, Folge 7 – Halbfinale in Los Angeles, L.A.
Für Folge 7 von Start Up! auf Sat.1 durften Carsten Maschmeyer, Dr. Klaus Schieble, Lea Lange, Matthew Mockridge und die Kandidaten für das Halbfinale in die USA fliegen. Schon am Flughafen von Los Angeles, ab sofort kurz L.A. und bei den Bildern aus dem Flieger zeigt sich, dass wahre Gründerinnen und Gründer nicht erst einmal in Ruhe entspannen, was übrigens zu 100 % der Wahrheit entspricht, sondern direkt ohne großes Essen zur ersten Challenge gebeten werden, die sich selbst um Essen dreht.
Challenge 1 aus dem Start Up! Halbfinale in L.A.: Burger und mehr in Mel‘s Diner
Wer an L.A., Kalifornien und die USA denkt, denkt ziemlich schnell auch an Burger. Genau um sie und die Arbeiten um das beliebte Fast Food in Mel‘s Diner dreht sich die erste Challenge. Auch im Halbfinale darf eine Ansprache von Gründer-Titan Maschmeyer nicht fehlen. So erklärt er, dass Gründer immer ein Sonntagsgesicht tragen, wenn sie Investoren und Kunden begegnen. Colton Weiss, Chef im Mel‘s Diner teilt die Kandidaten ein. Jennifer bereitet die Burger zu, obwohl sie den Joker auszuspielen versucht, dass sie als Frau nicht kochen kann. Stefan und Anja übernehmen den Job als Servicekräfte. Kim mixt Drinks und Shakes, ebenfalls gerne in L.A. und im Mel‘s Diner bestellt, und Daniel übernimmt den Abwasch. Das mit dem Sonntagsgesicht hat Kim leider nicht verstanden. Sie verdreht die Augen und mosert zusätzlich. Geht ihr ausgerechnet im Halbfinale von Start Up! die Puste aus?
In der Challenge selbst erweisen sich alle Kandidaten eines Halbfinales in L.A. als würdig. Stefan ist ein vorbildlicher Dienstleister und macht im Doppel mit Anja einen guten Job. Er versteht sogar Maschmeyers Englisch, als er dessen Bestellung, auch für „Mässju“ (alias Matthew Mockridge). aufnimmt. Auch bei kleinen Fehlern bleiben Stefan und Anja souverän und kundenorientiert.
Jennifer schlägt sich in der Küche derart gut, dass Colton Weiss direkt ein Jobangebot für L.A. abgibt. Als blendender Theoretiker erweist sich abermals Daniel, der den Abwasch zwar erledigt, jedoch direkt Prozesse optimieren will, weil er gleichzeitig auch Leerlauf hat. Seinen Kollegen, die rotieren, zu helfen vergisst er dabei völlig. Carsten Maschmeyer ist mit der Leistung in dieser Challenge sehr zufrieden, hat aber bemerkt, dass Kim trotz guter Leistung vor allem in der Einstellung nicht überzeugte.
Challenge 2 im Start Up! Halbfinale: Tausch’ dich hoch in L.A.
Was wie ein misslungenes Cover eines Hits von „Fettes Brot“ klingt, ist eine richtig spannende Start Up! Aufgabe, die die Spreu vom Weizen trennt. Zum Start ausgestattet mit demselben Fubbes, einem Salzstreuer in Form eines Berliner Eisbären (ca. 5 – 10 EUR), sollen alle Kandidaten sich etwas Höherwertiges ertauschen. Dabei sind die Strategien sehr unterschiedlich. Dazu kommt gleich mehr im nächsten Absatz. Den Salzstreuer werden auf jeden Fall alle Halbfinal-Kandidaten los, soviel sei gleich gespoilert.
Anja macht die unglücklichste Figur und kommt am Ende, passend zu ihrer Lebensweise und ihrer Wahlheimat Mallorca, mit Flip-Flops und einem glitzernden magentafarbenen Hut aus einem Telekom-Shop in L.A. Somit war es für sie im wahrsten Sinne des geflügelten Wortes an der Börse ein Bärenmarkt. Immerhin hat sie damit nicht weniger als vorher in der Hand. Daniel gelingt es schließlich am Strand in bestem Spanisch einer kolumbianischen Familie Wasser und Softdrinks für 30$ zu verkaufen. Anschließend tauscht er zu einem Mondscheinkurs Dollar in Euro, was am Ende wieder zum echten Umtauschkurs abgerechnet wird. Der Gegenwert seines Tages in L.A. beträgt 42$. Maschmeyer quittiert dies mit einer Mischung aus Anerkennung und Tadel („Tauschen, nicht Täuschen!“).
In der richtigen Form für ein Halbfinale tauscht und handelt sich Jennifer durch L.A. und damit Schritt für Schritt zu höherwertigen Gütern. In einer schon fast unwiderstehlichen Art und Weise wickelt sie die Händler am Boulevard um den Finger. Erfolgreich erreicht sie ihr selbst gestecktes Ziel und ergattert ein Skateboard im Wert von 59,98$. Allerdings reicht das trotz der beeindruckenden Leistung, wie der von Deutschland im Halbfinale der Fußball-WM 2006 auch, nur zum Hidden Champion und Platz 3. Denn Kim blüht und dreht auf, als es um Mode und Accessoires geht. So kommt sie mit zwei Sonnenbrillen (Wert ca. 85$), von denen „eine ganz sicher echt“ ist, von der Challenge aus L.A. zurück.
Stefan hat das Glück des Tüchtigen, nachdem er fleißig die Fubbes-Händler abgeklappert hat und sogar in L.A. das massenhaft in der Türkei verteilte Nazar-Amulett geschenkt bekommt. Tatsächlich bringt es heute Glück und er ergattert ein Busticket für eine Rundfahrt durch L.A. Damit siegt er mit einem Gegenwert von 165$ in dieser Challenge des Halbfinales.
Dritte und letzte Challenge im Halbfinale von Start Up! in L.A.: Werbespot drehen
Nicht nur ein guter Elevator Pitch dauert 30-60 Sekunden, sondern auch ein guter Spot für Werbung in TV, bei YouTube usw. In der Primetime oder bei großen Sportereignissen wie beispielsweise in einem Halbfinale kostet diese ein Vermögen. Laut Statista liegen 30 Sekunden beim Finale des Superbowls ca. 5.000.000 $. Bei Start Up! erhalten die Kandidaten professionelle Unterstützung und Requisiten für den Dreh, ohne einen Cent dafür bezahlen zu müssen. Erstaunlicherweise äußert sich Kim wieder mit negativer Tendenz.
Das zeigt sich auch an ihrer Leistung. So kommandiert und scheucht sie das Produzenten-Team, das immer genervter wirkt. Die Botschaft „Sei kein Kevin, sondern nutze mein FlipPen“ ist dabei auf die Zielgruppe ausgerichtet. Der fertige Clip ist ähnlich hyperaktiv wie Kim selbst. Besser machen es Jennifer und Stefan, die planvoll vorgehen, auf das Team eingehen und es im Falle von Stefan mit Humor und passenden Requisiten wie einem großen Käse versuchen. Die Assoziation zum „Ende stinkender Schuhe“ ist dabei gelungen, auch wenn sein Produkt im Werbespot noch gar nicht vorkommt, weil der Prototyp nicht mit zum Halbfinale nach L.A. gereist ist. Bei Jennifer steht eine reife Dame Patin für das Produkt, das im Spot selbst kaum sichtbar wird und hinter der Story ansteht. Anja geht sehr ruhig vor und verlässt sich am meisten auf das Team, das sogar dann Wind macht, wenn der Ventilator nicht geht. Sie hat ihr Produkt dabei und zeigt deutlich den Unterschied mit und ohne WindBlock. Daniel kommt ebenfalls zu seiner Werbung. Bei ihm muss allerdings das Team auch improvisieren, um den einen gestresste Führungskraft spielenden Darsteller händisch in den Schlaf zu wiegen.
Für wen das Halbfinale in L.A. die Endstation bei Start Up! und Sat.1 ist
Nach der obligatorischen Beratung der Jury trifft auch im Halbfinale Carsten Maschmeyer die Entscheidung. Wer verlässt Start Up! und L.A. Richtung Deutschland und wer darf mit zum Finale ins Silicon Valley? Daniel hat weiterhin den Rückenwind durch sein Produkt und in Carsten Maschmeyer, der selbst lange auf dem Weg zum Mediziner war, einen Mentor. Auch Stefan und Jennifer nehmen die Hürde und ziehen ins Finale ein. Anja und Kim sind die Wackelkandidaten im Halbfinale. Während Anja zuerst noch warten muss, darf sie anschließend mit Kim gemeinsam erneut ins Büro des Investors und erfährt, dass sie das letzte Ticket für das Finale von Start Up! bekommt.
Demnach verlässt also Kim uns und die Sat.1 Mediathek. Mit ihren 23 Jahren und als Absolventin mit wohl nur zwei Praxissemestern in der harten Schule von Leben, Karriere und Wirtschaft, wirkt sie oft noch zu kindlich. Da sie noch viele Jahre viel lernen kann, ist es ihr aber auf jeden Fall zuzutrauen, dass sie bei den Soft Skills zulegt, ihr Produkt bzw. ähnliche Ideen mit der richtigen Unterstützung weiterentwickelt und erfolgreich wird. Ob der FlipPen allerdings das „Gadget 2018“ wird, wie sie propagiert, bleibt abzuwarten.
zu Teil 6 von Start Up! auf Sat.1
Das Finale von Start Up! ist vorbei. Nach dem Umzug von Start Up! aus dem Free-TV in die Sat.1 Mediathek wurde es kurzzeitig sehr ruhig. Zum Finale gab es doch noch ein paar Meldungen über den Ausgang: Jennifer Schwade (shape me GmbH) sichert sich verdient die 1.000.000€ und das gemeinsame Unternehmen mit Investor Carsten Maschmeyer. Hier der Rückblick auf das Finale.
Start Up!, Sat.1: Jennifer Schwade siegt im Finale im Silicon Valley
Challenge 1 im Finale passt zu Start Up!: Segelregatta ohne Wind
In der San Francisco Bay Area steht die erste Challenge an. Die Kandidaten veranstalten unter professioneller Beobachtung eine Regatta mit zwei Segelbooten. Auch zu Beginn von Folge 8 darf bei Start Up! in der Sat.1 Mediathek nicht die Ansprache des Investors Carsten Maschmeyer fehlen. Anschließend bilden Anja und Daniel ein Team sowie Jennifer und Stefan. Neben der Tatsache, dass englisch durchaus wichtig ist, um die Kommandos zu verstehen, nehmen die Start Up! Macher immer wieder die Antipathie zwischen Anja und Daniel ins Visier. Diese geht besonders von Anja aus, die sich später selbst dafür lobt, beherrscht geblieben zu sein.
Trotz Flaute ist das Rennen irgendwann beendet und das Duo Jennifer und Stefan siegt mit einer knappen Bootslänge Vorsprung. Im Gespräch mit Maschmeyer bemerkt dieser, dass Gründer „Wind machen müssen, wenn es keinen gibt.“ Außerdem fordert er die Weiterentwicklung des Produkts und eine Vision dazu von den Gründern. Zur Motivation dürfen alle mit dem Helikopter einen Rundflug machen und sehen Google, Apple, Facebook und Alcatraz von oben sowie die Golden Gate Bridge sogar von unten.
Challenge 2 lässt eine Tendenz für die Entscheidung bei Start Up! erkennen
In weiser Voraussicht sitzen alle früh am Frühstückstisch als bei Jennifer das Handy klingelt. Maschmeyer kündigt sich und die Jury für die zweite Challenge in 30 Minuten an. Diese wird für jeden Kandidaten anders.
So soll Stefan sein Verhandlungsgeschick verbessern und fährt mit Matthew zu MGV, Maschmeyers Büro in San Francisco. Mockridge erklärt Stefan, dass, wenn dieser mit Kopf und Bauch entscheidet, er zur „Maschine“ werden würde. Somit wird klar, warum der Coach nicht weiter benötigt wird, denn bei MGV bringt Marc Schröder Kandidat Stefan bei, wie man besser in Preisverhandlungen besteht. Stefan bekommt Tipps und ein wording, das er tapfer aufsagt, auch wenn man ihm anmerkt, dass es nicht zum ihm passt. „(Gehalts-) Verhandlungen intensiv“ wäre davor ein gutes Coaching zur Vorbereitung gewesen:
Leider fehlte es Sat.1 für Start Up! jedoch an einem geeigneten Coach für dieses Thema. Das Preisgeld ist hoch und erfordert scheinbar personelle Einsparungen.
Währenddessen bleibt Anja an Ort und Stelle und bekommt mit einer Art Postkorbübung Nachhilfe von Lea in Sachen Zeitmanagement. Insgesamt quält sie sich jedoch durch die Aufgabe und bleibt ihrer Linie als Improvisatorin statt als Planerin treu. Leider gab es offenbar keinen Coach dafür, der Sat.1 und Start Up! helfen konnte.
Daniel versucht bei Mercedes Benz im Silicon Valley seine App zu verbessern. Dr. Klaus Schieble beobachtet ihn dabei ganz genau und bemerkt sicher auch, dass Daniel wieder von „man“ und „einem“ spricht, nicht aber von sich selbst. Präzise Sprache wäre hier ein probates Coaching irgendwann innerhalb der letzten acht Wochen gewesen, doch leider fand Sat.1 für Start Up! auch keinen Coach für ein Kommunikationstraining.
Jennifer steigt zu Maschmeyer ins Auto. Er ordnet an, dass sie endlich einen zweiten Ärmel liefern soll und bringt sie zu passenden Textilexperten. Im Anschluss daran näht sie Druckknöpfe an und verspricht tapfer Nachtschichten. Beim Nähen könnte NOIP übrigens nicht helfen.
Schon vor der endgültigen Entscheidung werden die Start Up! Kandidaten weniger.
Anja wird von Maschmeyer in den South Park eingeladen, wo einst Twitter begann. Für sie endet die Start Up! Karriere hier allerdings, zumindest bei Sat.1. Die Fortschritte reichen einfach nicht aus, um „Deutschlands beste Gründerin“ zu werden. Sie teilt ihre Entscheidung den anderen Kandidaten mit und verschwindet.
In der vorübergehenden Wohnung dürfen sich anschließend die restlichen drei Kandidaten Videogrüße von ihren Lieben aus der Heimat anschauen. Es ist einmal mehr Matthew Mockridge, der für einen Fremdschäm-Effekt sorgt, welcher zum Anschreien von Bäumen einlädt. Nicht nur, dass er die von Heimweh und Trennungsschmerz teilweise sichtlich bewegten Teilnehmer eingehend befragt, wie es ihnen geht, sondern auch seine Statements danach wirken deplatziert.
Das letzte Entscheidung im Finale von Start Up! auf Sat.1
Vor einem Privatjet gibt es den großen Showdown. Kandidaten und Jury haben sich herausgeputzt. Sogar Matthew Mockridge trägt statt Mütze oder Basecap, einen edlen Hut und Anzug. Nach einer weiteren Maschmeyer-Ansprache dürfen die Kandidaten ihre anfangs geforderte Vision vorstellen. Stefans Prototyp wurde bei der Reise in die USA zerstört. Dazu wirkt seine Präsentation bemüht, allerdings steif und nervös. Auch das wäre mit einem vorbereitenden Training leichter. Besonders schade ist das, weil er es eigentlich kann und eine positive Überraschung bei Start Up! und zu Recht einer der Besten bei Sat.1 war. Jennifer erzählt gewohnt souverän eine Geschichte, stellt neue Accessoires vor und denkt an die direkte Kundenansprache, ein Profi für solche Fälle. Daniel präsentiert ebenfalls souverän und bringt einen einprägsamen Vergleich seiner Schaukelkufen unter dem Bett mit den Rollen am Koffer. Er wird auch als erster in die letzte Runde befördert. Jennifer folgt ihm und Stefan geht.
Obwohl danach bei Jennifer die Nerven blank liegen und sie ihr Statement abbricht, ist sie im anschließenden direkten Duell mit Daniel wieder ganz in ihrem Element. Wie bei einem Elfmeterschießen legt sie auf die Fragen von Carsten Maschmeyer schlagfertig und humorvoll vor. Dadurch stellt sie Daniel und seine technokratischen Antworten in den Schatten. Sie gewinnt am Ende und fliegt mit Carsten Maschmeyer im Privatjet zurück. Jennifer Schwade hat die shape me GmbH mittlerweile auch gegründet und wir sind gespannt, was aus ihrem Produkt und insbesondere aus ihr als Gründerin wird.
zu Folge 7 von Start Up! auf Sat.1
Fazit zu Start Up!, Sat.1 und dem Sieg von Jennifer Schwade
Ein berühmte Redensart lautet: Wer wagt, gewinnt! Das gilt für die Existenzgründung und Carsten Maschmeyers Experiment ohne Judith Williams, Dagmar Wöhrl, Frank Thelen und Ralf Dümmel, das Randthema Unternehmensgründung breiter bekannt zu machen. Im Unterschied zu „Die Höhle der Löwen“ gab es Maschmeyer als zentrale Person und längere Geschichten. Personell wusste an seiner Seite nur Dr. Klaus Schieble zu überzeugen. Es sagt Einiges, wenn dieser Mann sonst eigentlich im Hintergrund für Recht und Ordnung sorgt und bei Start Up! voll vor der Kamera punktet. Mehr zur Jury von Start Up! steht in Folge 5. Schade ist, dass Lea Lange, eine erfolgreiche weibliche Vertreterin der Existenzgründung, ein wenig blass blieb und Matthew Mockridge leider nur die Karikatur eines Coaches für Gründer mimte. Dass mit Jennifer Schwade am Ende tatsächlich eine Gründerin siegt, die als Persönlichkeit statt durch ihr Produkt überzeugte, löst das Versprechen von Dr. Klaus Schieble aus Folge 1 ein.
Insgesamt hätte Sat.1 die Folgen straffen können, um mehr zur Existenzgründung zu zeigen. Durch Elemente aus Seifenopern oder Doku-Soaps wurde das Format weder Fisch, noch Fleisch. Die Beanstandungen der Gründerszene sind berechtigt. Auch das Produkt von Jennifer Schwade stößt auf Kritik, zum Beispiel weil es bereits ähnlich existiert und Frauen anspricht, die es für mehr Selbstbewusstsein kaufen. Sonja hat sich bereits angeboten für ebenfalls 30€ passende Worte für mehr Selbstvertrauen zu sprechen. Ob Start Up! im Programm geblieben wäre, wenn Sat.1 mehr gezeigt hätte, wie eine gute Idee erst ein konkretes Produkt und tatsächlich zu einem Unternehmen wird, ist fraglich. Deutschland ist kein Mekka für Gründer. Die Wahrheit, nämlich der Umgang mit Vorschriften, Behörden, Banken, Mitarbeitern, Kunden und das Zahlen von Steuern und Sozialabgaben, hätte nicht unbedingt höhere Einschaltquoten bedeutet.
Lust auf Existenzgründung und dein eigenes Start Up?
Wenn du Fragen, Ideen und Buchungswünsche hast, weil du selbst ein Start Up gründen möchtest oder die Existenzgründung schon hinter dir hast, erreichst du uns über das Kontaktformular. Wir sind selbst Unternehmer und immer in der Form für ein Halbfinale und sogar das große Finale. Mit dir arbeiten wir wissenschaftlich fundiert und praxiserprobt in den Bereichen, die für eine Existenzgründung wichtig sind.