Gastbeitrag: Veränderung beginnt im Kopf – und ist vielleicht der wichtigste Skill überhaupt

Auch der heutige Freitag gehört ganz ungefiltert einem besonderen Gast. Jan Hoßfeld, Geschäftsführer der INFOsys Kommunal GmbH aus Kirkel-Limbach, nicht weit weg von NOIP und ebenfalls im Saarpfalz-Kreis, folgte unserer Einladung und reichte uns seinen Beitrag ein: Veränderung beginnt im Kopf. Viel Spaß beim Lesen!


Höchster Schulabschluss? Eine Ausbildung? Studium? Mit welchem Schwerpunkt? Im Bewerbungsprozess werden viele Formalien abgefragt. Dazu kommen diverse Skills, die direkt oder indirekt erschlossen werden. Teamfähigkeit, Belastbarkeit, Resilienz, die Liste ist endlos.

Eine Fähigkeit aber wird selten direkt abgefragt – obwohl sie doch eigentlich der Skill des 21. Jahrhunderts ist.

Nicht abgefragt – nein, aber vielleicht an der falschen Stelle

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„Wandlungs- und Anpassungsfähigkeit der Menschen als wichtigste Fähigkeit, die man überhaupt haben kann, um ein erfolgreiches Leben im 21. Jahrhundert zu gestalten.“

Ok, dass es nicht abgefragt wird, stimmt so nicht. Ich spreche von der Fähigkeit, mit Veränderungen umzugehen. Auf Neudeutsch: Change Management. Und wie der zweite Teil des Worts schon suggeriert, wird dabei meist die Wandlungsfähigkeit von Firmen in den Blick genommen. Darüber hat Sonja auch schon einmal gebloggt (zum Artikel über Change Management).

Was dabei, in meinen Augen zu kurz kommt, ist die Wandlungs- und Anpassungsfähigkeit der Menschen. Denn das ist effektiv das erforderliche Gegenstück. Ich halte es vielleicht für die wichtigste Fähigkeit, die man überhaupt haben kann, um ein erfolgreiches Leben im 21. Jahrhundert zu gestalten. Wir hören jeden Tag, wie schnell sich doch alles wandelt, und welche Branche als nächstes disrupted wird. Das ist kein luftleerer Raum, in dem es stattfindet. Es betrifft jeden, in jeder Rolle, in jedem Arbeitsverhältnis, ganz unmittelbar und direkt. Beispiele gefällig? Kein Problem!

Wegfallende Berufe und wertlose Qualifikationen sind schlimm…

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Warum die Fähigkeit zum Anpassen wichtig ist am Beispiel einiger Berufe…

Wenn ich heute Berufskraftfahrer bin, ist mein Job vermutlich in spätestens 10 Jahren nicht mehr existent. Autonome Fahrzeuge sind effizienter, günstiger und sicherer, und das schon heute, zumindest ausgehend von den bislang erhobenen Statistiken. Wenn man dann noch einberechnet, dass es Smartphones gerade mal etwas mehr als zehn Jahre überhaupt gibt, kann man sich gut ausmalen, was in den nächsten zehn Jahren hier für Fortschritte zu erwarten sind.

Das Gleiche gilt für Taxifahrer. Oder, etwas weitergehend, für Autoverkäufer, denn es wird bald sehr viele Menschen geben, die kein Auto mehr besitzen. Die Liste lässt sich beliebig fortsetzen. Es gibt keinen Grund, warum Assistenzen in Zukunft noch gebraucht werden. Alexa, Siri und Co. stehen noch ganz am Anfang und können bereits jetzt schon viele der klassischen Asssistenzaufgaben übernehmen. In zehn Jahren, vielleicht schon in fünf, braucht es keinen Menschen mehr für Sekretariat, Termine, Schriftstücke oder Ähnliches.

…aber kein Grund zur Panik

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„Jeder kann und sollte den ersten Schritt tun, und der beginnt im Kopf. Veränderung ist etwas schönes.“

Was jetzt wie eine Horrorvision klingen kann, ist es nicht. Ganz im Gegenteil. Fortschritt ist ein wichtiger Teil der Menschheit. Dass er nun etwas schneller vonstatten geht, kann uns, angesichts immenser Herausforderungen wie Klimawandel, Müllberge und Armut, nur Recht sein.

Für uns alle, die wir mitten darin leben, ergibt sich daraus nur ein logischer Schluss: Die Fähigkeit, sich ändernden Rahmenbedingungen anzupassen, ist eine absolute Schlüsselqualifikation. Es gibt keine Kurse dafür, keine Zertifikate. Aber jeder kann und sollte den ersten Schritt dafür tun, und der beginnt im Kopf. Veränderung ist etwas Schönes. Mit dieser Einstellung kann vieles gelingen, was vorher unmöglich erschien.


Zum Autor

Jan Hoßfeld ist Unternehmer, Blogger, Podcaster und ein vielseitig interessierter Mensch. Das schreibt er nicht nur auf seiner Seite, er lebt es auch. So engagiert er sich auch im Rahmen einiger ehrenamtlicher Tätigkeiten, z. B. für die Saarland Offensive für Gründer und die Wirtschaftsjunioren im Saarland und bundesweit. Mit ihm kann man Pferde stehlen oder sie auch einmal bei einem PS-Plausch unter der Motorhaube bündeln.


Selbstverständlich ist es immer nötig zu erwähnen, dass Gastbeiträge nicht zwangsläufig unsere Meinung widerspiegeln. Wir bedanken uns sehr herzlich bei Jan Hoßfeld, dass er sich die Zeit genommen hat, durch seinen Gastbeitrag unseren Blog zu bereichern. So ist weiter Spannung garantiert. Natürlich achten wir weiter auf spannende Perspektiven. Deshalb sind Beiträge von Gästen weiterhin herzlich willkommen.