Familie oder/und Arbeit – Segen oder Fluch?

Mit der passenden Einstellung, dem entsprechenden Willen und etwas Kompromissbereitschaft gelingt es, Familie und Beruf zu vereinbaren. Wir schauen uns das einmal mehr an. Kleiner Spoiler vorweg: NUR OBEN IST PLATZ ist zertifiziert als familienfreundliches Unternehmen. Und das ist auch gut so.

Was tun, wenn die Familie auf die Arbeit zum Füllen der Familienkasse, also um sie zu ernähren, trifft?

Sind Kinder und Jugendliche, die zu einer Familie gehören, ein Grund, ein Vorbild zu sein und zur Arbeit zu gehen? Oder sind sie eher ein Grund, um (lieber?) zu Hause zu bleiben?

Wie war das noch gleich während der Corona-Pandemie mit Homeschooling, wenn wichtige Konferenzen und Deadlines auf der Arbeit anstanden? Fühlt es sich königlich oder himmlisch an, mit Kind, Kegel und Jugend eng beieinander zu sein?

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Trautes Heim? Homeoffice und Homeschooling sorgten 2020 und 2021 für Spannungen in Familie und Beruf.

Bedeutet kinderreich zu sein, dass man arm ist oder schließt es sich ganz aus, einen Beruf zu haben, Karriere zu machen und wohlhabend zu sein?

Es zeigt sich, dass auch ein Professor wie Robert Kelly im englischen Fernsehen das BBC News Interview kurz unterbrechen muss, wenn seine gesamte Family, englisch für Familie, in die Live-Übertragung hineinplatzt.

Jedoch: Wie in den täglichen Terminen mit unseren Kundinnen und Kunden fangen wir doch einmal ganz vorne an. Dazu schauen wir uns zuerst Definitionen von Familie aus der Psychologie, Wikipedia und dem Duden an.

Definition – Psychologie: Was bedeutet Familie?

Familien sind aus psychologischer Sicht offene, sich entwickelnde, zielorientierte und sich selbst regulierende soziale Systeme, deren Entwicklung im Kontext historisch gewachsener materieller und sozialer Gelegenheitsstrukturen stattfindet. Familie wird dabei als interpersonales Beziehungsgefüge betrachtet, wobei eine Familie sowohl von Personen innerhalb der Familie eingegrenzt wird, als auch gegenüber Einflüssen von außen abgegrenzt. Durch selbstinitiiertes Handeln haben Familiensysteme die Fähigkeit, sich anzupassen und ihren Fortbestand zu sichern. Nach Schneewind (2002, S. 106) sind zwei Faktoren für die Entwicklung von Familien bedeutsam: Interaktion und Kommunikation.

(Quelle, abgerufen: 2021-09-13)

Bei Wikipedia wie gewohnt etwas einfacher

Familie (von lateinisch familia „Gesinde“, „Gesamtheit der Dienerschaft“, einer Kollektivbildung von famulus „Diener“ bezeichnet soziologisch eine durch Partnerschaft, Heirat, Lebenspartnerschaft, Adoption oder Abstammung begründete Lebensgemeinschaft, meist aus Eltern oder Erziehungsberechtigten sowie Kindern bestehend, gelegentlich durch weitere, mitunter auch im selben Haushalt lebende Verwandte oder Lebensgefährten erweitert. Die Familie beruht im Wesentlichen auf Verwandtschaftsbeziehungen.

Lassen wir uns das also einmal kurz durch den Kopf gehen. Familie bedeutet auf jeden Fall also lebendiges Leben zwischen groß und klein bzw. alt und jung – zumindest so in etwa.

Das steht im Duden

Das Wort Familie gehört laut Duden schon zum Wortschatz des Goethe-Zertifikats B1.

Es gibt drei Bedeutungen für Familie, wovon die erste unterteilt ist:

1.
a)
aus einem Elternpaar oder einem Elternteil und mindestens einem Kind bestehende [Lebens]gemeinschaft

b)
Gruppe aller miteinander [bluts]verwandten Personen; Sippe

2.
systematische Einheit, Kategorie, in der näher miteinander verwandte Gattungen tierischer oder pflanzlicher Lebewesen zusammengefasst sind

3.
Gesamtheit, Serie von ähnlich gebauten technischen Geräten [eines Herstellers] mit gleichem oder verwandtem System

Familie – Sprüche und Zitate

Familie werden kann glücklich machen und wie ein Treibstoff antreiben. Sie kann berufliche Höhen und Tiefen ausgleichen. Es gibt viele Menschen, für die das auch umgekehrt gilt. Und dann gibt es Menschen, für die das Gründen einer Familie alles andere in den Hintergrund treten lässt.

Sprüche und Zitate über Familie, Kinder und das Leben gibt es viele. Innerhalb weniger Minuten lassen sich schöne Zeilen finden, die das belegen:

Wir können die Liebe der Eltern nicht nachvollziehen, bis wir selbst Eltern werden. – Henry Ward Beecher (1813 – 1887)

Unser Berufsleben allein wäre kein sehr glücklicher Zustand, hätten wir nicht unsere Familie und unser Privatleben daneben. – Anaïs Nin (1903 – 1977)

Früher war die Familie eine Tankstelle – jetzt ist sie eine Garage. – Graham Greene (1904 – 1991)

Wie oft steckt viel Wahrheit in mehr oder weniger bekannten Sprüchen großer Leute aus Vergangenheit und Gegenwart.

Bedeutung von Familie heute

Sicherlich hat sich viel verändert, seit es nicht mehr die Regel ist, dass drei Generationen im selben Haus leben.

Dadurch sind heute Kompromisse nötig. Je weiter Generationen auseinander leben, nicht nur im räumlichen Sinne, desto mehr.

Es ist ein Unterschied, ob Enkel nach der Schule ihre Großeltern besuchen können, bis ihre Eltern Feierabend machen oder die räumliche Distanz Urlaubsanträge und Kilometerfressen nötig macht.

Umgekehrt bedeutet räumliche Nähe nicht, dass der Wunsch da ist, Enkel häufiger zu sehen, nur weil sie in der Nähe wohnen.

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Generationenübergreifendes Wohnen im Mehrfamilienhaus? Heute eher selten.

Was macht eine gute Familie aus?

Der Zusatz „gut“ liegt natürlich von der eigenen Betrachtungsweise ab und wird durch die Situation bestimmt. Konzentrieren wir uns an dieser Stelle also einmal auf den beruflich relevanten Bereich.

Kinder sind für einige Kundinnen und Kunden erfreulicherweise schon der Grund gewesen, zum Beispiel auch im hohen Alter als Senior (m/w/d, also jenseits der 25 Jahre) noch einmal eine Ausbildung anzufangen, für den Nachwuchs ein Vorbild zu sein und zu zeigen: „Auch ich lerne jetzt etwas“.

Umgekehrt haben wir auch schon den Tipp gegeben, gemeinsam mit der Jugend Vokabeln zu lernen, um so dank der Family das eigene Englisch (oder Deutsch) zu verbessern und anzuwenden.

Hilfreich ist logischerweise, wenn das familiäre Umfeld die Entscheidung mitträgt und Verständnis für die Erschöpfung nach einem Arbeits- oder/und Berufsschultag zeigt. Auch Interesse an dem, was Familienmitglieder tun, bestärkt in der neuen Rolle und als Teil der arbeitenden Bevölkerung.

Kinder können aber auch der Grund sein, dass beispielsweise die Kita anruft und „handgestoppte“ 38° C Körpertemperatur vermeldet. Wohl der oder dem, wer das Verständnis seiner Firma hat und die Aufgaben es erlauben zu unterbrechen, den Nachwuchs ins Bett zu schicken und während der Genesungsphase von zu Hause aus weiterzuarbeiten.

Überwiegend müssen sich auch 2021 tendenziell noch immer vorwiegend Frauen diesen Herausforderungen widmen.

Uns erreichen jedoch auch immer mehr Anfragen von Familienvätern, die sich zum Wohle der Familie anders aufstellen.

Wie das auf der Arbeit in der Realität aussieht, zeigt sich manchmal schon an Fragen zur Familienplanung im Vorstellungsgespräch.

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Führungsetage, Kollegen, Mitarbeiter, Kunden und dann noch die Familie? Berufstätige Eltern müssen sich vielen Herausforderungen stellen.

Mütter und Väter auf der Karriereleiter – So geht es leichter.

Besonders Glückliche können auch auf Partner, Großeltern, ältere Geschwister usw. zählen. Auch hat schon mancher Streik vorher ungeahnte Betreuungsformen ermöglicht.

Eltern, die sich für die Arbeit ihrer Kinder interessieren, sind für diese unter anderem auch da, wenn deren Kinder (sprich: Enkel) abends betreut sein sollen, während Mutter und Vater Veranstaltungen besuchen, die wichtige berufliche Netzwerkkontakte versprechen. Man müsste sie manchmal aber fragen – Frau auch.

Zum Alltag mit Kindern, also der Vereinbarkeit von Beruf und Familie zeigt sich: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Umgekehrt wird es ohne Willen schwierig.

Es macht einen Unterschied, ob ein Kind mit einen Elternteil zusammenwohnt oder ob wir von einer vierköpfigen oder fünfköpfigen Familie sprechen. Generell gilt aber: Je mehr Beteiligte den Willen haben und mithelfen, desto leichter wird es.

Aber auch kleinere Einheiten sind nicht alleine. Wie eben schon bei den vorher ungeahnte Betreuungsformen erwähnt, können sich auch alleinerziehende Elternteile Unterstützung organisieren. Ein wachsames Auge mit Blick auf manche Chatgruppen oder ein offenes Ohr bei Elternabenden ist ein guter Anfang.

Natürlich braucht es Mut. Doch sprechenden Menschen kann normalerweise am besten geholfen werden. Und Kinderbetreuungskosten am Nachmittag werden ganz oder teilweise übernommen, je nach Einkommen. Ein offenes Gespräch mit der Bundesagentur für Arbeit oder dem Jobcenter kann schon helfen. Auch dort arbeiten Menschen und Eltern…

In unseren Coachingterminen und -inhalten berücksichtigen wir deshalb den gesamten LKW-Plan und damit auch die familiäre Situation. Das gilt sowohl für unsere Kundinnen und Kunden als auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Deshalb haben wir uns auch um die Zertifizierung als familienfreundliches Unternehmen gekümmert.

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Familienfreundliches Unternehmen – Erfolg mit Familie, Beruf und Arbeit

Fazit

Familie klingt nicht nur nach Arbeit, sie ist es auch. Kommunizieren ist innerhalb der Familie also ganz wichtig und so ganz automatisch eine der wertvollen Schule, die das Leben auch für Fähigkeiten, die im Beruf helfen, bereithält.

Gegen Einsamkeit kann sie auf jeden Fall ein wirksames Mittel sein.

Familie und Beruf schließen einander allerdings nicht aus, sondern ergänzen sich. Gemeinsam finden wir die für dich richtigen Gründe und Wege zur Vereinbarkeit.