Keine Antwort auf die Bewerbung? Das kannst du tun.

Keine Antwort, obwohl deine Bewerbung Zeit, Geld und Nerven kostet? Jeder kennt, wie es ist, auf eine Nachricht keine Antwort zu bekommen. Es ist besonders frustrierend, wenn sie sich Unternehmen wie ein pubertierender Teenager bei WhatsApp verhalten und einfach gar nicht auf deine E-Mail antworten.

Statt dies einfach zu akzeptieren solltest du mit den Unternehmen telefonieren, um weniger Absagen und mehr Antworten auf deine Bewerbung zu erhalten. In diesem Beitrag behandeln wir den Arbeitgeber-Erstkontakt in diesem Zusammenhang genauer.

Warum bekomme ich keine Antwort auf meine Bewerbung?

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Keine Antwort auf deine Bewerbung? Hier liest du, was du tun kannst, wenn dich das Schweigen von Arbeitgebern stört.

Ein Grund für das Schweigen sind beispielsweise Bewerbungen, die auf den ersten Blick als Serienmail an die gesamte IHK-Firmendatenbank oder Gelben Seiten erkennbar sind. Achte also darauf, dass Deckblatt, Anschreiben und Lebenslauf sich von der Masse abheben, zum Beispiel, indem du einen Onepager hinzufügst und vorher dich mit dem Unternehmen beschäftigst.

Einige Unternehmen sind besorgt, dass sie falsch absagen, wenn sie eine Absage formulieren, und deshalb verklagt werden können. Aus Angst vor einem Fehler machen Menschen, bei möglichen Arbeitgebern sind diese auch, jedoch häufig andere Fehler. Dann bekommst du nicht einmal eine Absage ohne Begründung.

Bei anderen Firmen spielt der Faktor Zeit eine wichtige Rolle. Zum Beispiel ist die Personalabteilung wieder einmal überlastet oder generell dünn besetzt oder übernimmt noch weitere Aufgaben. Dann wartest du unter Umständen ebenfalls vergeblich und bekommst keine Antwort.

In kleinen Betrieben existiert oft keine dedizierte Personalabteilung und das Tagesgeschäft ist anspruchsvoll. Dadurch vergeht mehr Zeit als ursprünglich geplant. Zwischenbescheide und Antworten bleiben auf der Strecke, wenn sie nicht automatisiert sind.

„Die Stille stellt keine Fragen, aber sie kann uns auf alles eine Antwort geben.“ (Ernst Ferstl)

Natürlich kannst du es auf sich beruhen lassen und dir denken: „Keine Antwort ist auch eine Antwort.“ Doch hilft dir das?

Oder du telefonierst vor oder/und nach der Bewerbung mit den Empfängern deiner Bewerbungsunterlagen. Es geht an dieser Stelle nicht darum, OB du telefonieren solltest, sondern WARUM. Bevor du möglicherweise lange nach Ausreden suchst – versuche es einfach ein paar Mal.

Warum Arbeitgeber auf eine Bewerbung antworten sollten

Schon Paul Watzlawik formulierte treffend: „Man kann nicht nicht kommunizieren.“ Unternehmen sollten sich deshalb bewusst darüber sein, dass keine Antwort auf eine Bewerbung trotzdem ein Statement ist. Die Akzeptanz bei Bewerbern erhöht diese Vorgehensweise nicht.

Es scheint für manche Personaler einfach zu unbekannt oder zu viel Aufwand zu sein, wenigstens den Absagengenerator zu verwenden, um eine individuelle Absage zu schreiben.

Wie für Alles im Leben gibt es vorgefertigte Vorlagen im Internet, sogar für Absagen. Peinlich für Arbeitgeber, aber wahr: Mit einem solchen Muster kann man einer Bewerbung absagen.

Mittel 1 gegen Absagen und Schweigen: Telefonat vor der Bewerbung

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Sei kein Frosch! Vorher anrufen kann dir den gesamten Bewerbungsprozess erleichtern.

Um es noch einmal klar und deutlich herauszuarbeiten: Mit einem Smartphone kannst du neben vielen Funktionen auch telefonieren. Wenn du es in der Hand hast, um Stellenanzeigen zu lesen, ist der erste, oft überraschend erfolgreiche Schritt: ein Anruf. Damit verbesserst du deinen ersten Eindruck. Und das funktioniert so.

Schau dir die Stellenausschreibung genau an. Ein gutes Indiz dafür, dass ein Telefonat etwas bringt, sind eine genannte Telefonnummer, der Hinweis, dass telefonische Bewerbungen erwünscht sind oder eine Formulierung im Stile von „Erste Fragen beantwortet ihnen vorab…“.

Auch aus den Kompetenzen oder späteren Aufgaben lässt sich erkennen, ob ein Telefongespräch für Pluspunkte sorgt. Gelegentlich finden sich dort Formulierungen wie „kommunikationsstark“ oder „Telefondienst“ – selbst wenn es sich nicht um eine Aufgabe im Call-Center handelt.

Wie funktioniert das Telefonat vor der Bewerbung?

„Wenn du eine weise Antwort verlangst, musst du vernünftig fragen.“ (Johann Wolfgang von Goethe)

Sicherheitshalber sei erwähnt, dass du dir zwei offene und gute Fragen überlegen solltest, bevor du anrufst, um einen guten Grund zu haben, mit dem Entscheider zu sprechen. Der Höflichkeit halber gehört es sich außerdem, dass du sicherstellst, dass dein Anruf zum jetzigen Zeitpunkt willkommen ist.

Am Ende des Telefonats kannst du die Frage stellen, welchen Zeitraum der Betrieb bis zur Entscheidung eingeplant hat und versprechen, dass du dich wieder meldest, wenn du bis dahin nichts gehört haben solltest. Notiere dir den Namen deines Gesprächspartners.

Das beweist nicht nur dein ernstes Interesse und deine Motivation, sondern gibt dir einen guten Grund, erneut anzurufen, ohne dich wie ein Bittsteller zu fühlen und/oder wieder bei null anzufangen.

Am Ende findest du eine Checkliste und weitere Informationen rund um deinen Erstkontakt mit Arbeitgebern. Vor längerer Zeit behandelten wir die richtige Erstansprache von passenden Unternehmen auch im Video:

Mittel 2 gegen Absagen und Schweigen: Telefonisches Nachhaken

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Keine Antwort auf deine E-Mail-Bewerbung? Das richtige Nachhaken schafft Abhilfe.

Das Nachhaken ist besonders leicht, wenn du schon vor der Bewerbung angerufen und vereinbart hast, wann du dich wieder meldest, wenn du keine Antwort erhalten hast. Aber auch das Nachhaken nach der Bewerbung alleine verschafft dir mehr Klarheit. Wann du nachfragen solltest, ist unterschiedlich. Solltest du es nicht anders vereinbart haben, spätestens nach zwei Wochen wirkst du nicht mehr aufdringlich.

Öffne den Ordner mit deiner Bewerbung und schau dir die darin abgespeicherte Stellenanzeige genau an. Fällt dir etwas auf, das du vor deiner Bewerbung nicht so wahrgenommen hast? Entdeckst du Fragen, die du nicht gestellt hast, weil du vorher nicht angerufen hast oder das Telefonat vielleicht nur kurz war? Das sind gute Gründe, um anzurufen.

„Ob ein Mensch klug ist, erkennt man an seinen Antworten. Ob ein Mensch weise ist, erkennt man an seinen Fragen.“ (Nagib Mahfuz)

Wir erleben in unserer täglichen Arbeit häufig überraschte Bewerber, die von freundlichen Telefonaten berichten und Informationen, die sie ohne einen Anruf nicht bekommen hätten. Immer wieder bekommen sie gleich zu Beginn zu hören: „Schön, dass Sie anrufen.“ Woran liegt das?

Personaler sind, wie wir wissen, nur Menschen, die eine schwierige Entscheidung treffen müssen. Wer ist der beste Bewerber? Wie reduziere ich das Risiko einer Fehlbesetzung?

Hast du schon einmal ein Angebot angefordert und der Verkäufer hat dich anschließend kontaktiert, um den Verkauf auch durchzuführen? Von den Meistern der Akquise kannst du viel lernen.

Denke einmal darüber einmal nach, welches Produkt und welchen Wert du dem Unternehmen verkaufen möchtest. Wenn du deine Gehaltsvorstellung in der Bewerbung formulieren sollst oder eine Gehaltsverhandlung ansteht, solltest du das ohnehin tun.

Beim telefonischen Nachfassen nach der Bewerbung gelten Regeln des gesunden Menschenverstandes und der Höflichkeit. In der Checkliste am Ende des Beitrags kannst du dich testen, ob du an alles denkst.

Fazit

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Keinesfalls antiquiert oder altmodisch: Mit einem Telefonat vor oder spätestens nach der Bewerbung reduzierst du Absagen und bekommst mehr Antworten.

Wer vorab telefoniert und mit einer Person im Unternehmen die weiteren Schritte vereinbart, weiß mehr und hat es leicht mit dem ersten Satz im Anschreiben: „Vielen Dank für das angenehme Telefonat.“

„Dumm klickt gut“ – Schlagzeilen wie „So rocken Sie mit dem ersten Satz im Anschreiben“ [sic] haben damit schon einmal ausgedient.

„Dem guten Frager ist schon halb geantwortet.“ (Friedrich Nietzsche)

Wenn du aktiv nachhörst, unterstreichst du dein Interesse und deine Zuverlässigkeit. Außerdem erzeugst du so eine leichte, moralische Verantwortung im Unternehmen, weil der Ball danach in seinem Feld liegt.

Erfasse deine Bewerbungsaktivitäten in einer Tabelle oder einem Kalender, um deinen Teil der Abmachung einzuhalten und zum vereinbarten Zeitpunkt nachzuhaken. Gerade wenn du mehrere Bewerbungen schreibst, machst du dir so das Leben leichter.

Zu jeder Regel gibt es natürlich auch immer eine Ausnahme. Es mag sein, dass du bisher für Praktikum, Ferienjob & Co. immer und sofort eingeladen wurdest – je höher jedoch die angestrebte Position ist oder je stärker der Wettbewerb, desto mehr wird von dir an Eigenleistung erwartet. Wenn du keine Qualität ablieferst, ein Anderer wird es gerne tun. Überschätze dich also nicht, nur weil es bei dir oder in deinem Umfeld bisher immer auf Anhieb geklappt hat.

In der VIP-Lounge findest du ein passendes Arbeitsblatt für den Erstkontakt mit Arbeitgebern als Checkliste.

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